Fußball FC verpennt den Start und hat am Ende Pech

Velbert · Regionalliga: Beeck verliert in Velbert 1:2. Bereits nach acht Minuten steht es 0:2. Dagistans Ausgleich in der Nachspielzeit zählt nicht.

 Beecks Keeper Patrick Nettekoven (l.) bekam eine Menge zu tun. Hier klärt er gegen Velberts Milko Trisic (Nummer 24), beobachtet von seinen Kollegen (v.l.) Simon Küppers, Enzo Wirtz, Sahin Dagistan und Johannes Walbaum.

Beecks Keeper Patrick Nettekoven (l.) bekam eine Menge zu tun. Hier klärt er gegen Velberts Milko Trisic (Nummer 24), beobachtet von seinen Kollegen (v.l.) Simon Küppers, Enzo Wirtz, Sahin Dagistan und Johannes Walbaum.

Foto: STEFAN RITTERSHAUS

Friedel Henßen war sich sicher: "Ich bin davon überzeugt, dass die Partie bis zum Ende spannend sein wird", hatte der Teamchef des FC Wegberg-Beeck vor dem Spiel bei Mitaufsteiger SSVg Velbert erklärt. Nach acht Minuten sah es freilich danach aus, als ob Henßen mit dieser Prognose völlig daneben liegen würde: Da lagen die Schwarz-Roten vor 260 Zuschauern in der Christopeit-Sport-Arena bereits 0:2 zurück, hatten mal wieder die Anfangsphase total verpennt.

Am Ende hätten die Gäste aber um ein Haar den ersten Auswärtspunkt bejubelt: In der Nachspielzeit traf Sahin Dagistan nach einem Zuspiel Dominik Bischoffs zum vermeintlichen 2:2. Der Assistent hatte indes die Fahne gehoben, entschied auf Abseits - eine denkbar knappe Entscheidung. So stand für Beeck unter dem Strich die zwölfte Niederlage im zwölften Auswärtsspiel.

"So wie wir in der ersten Halbzeit aufgetreten sind, hatten wir es vielleicht auch nicht verdient, dass der Assistent da die Fahne unten lässt", kommentierte Henßen ein Spiel, das zwei unterschiedliche Halbzeiten hatte. Vor dem Seitenwechsel lief beim FC so gut wie nichts zusammen. Ein zur Ecke abgefälschter Weitschuss Fabio Ribeiros (4.) und ein von Danny Richter verdaddelter aussichtsreicher 3:3-Konter (22.) - das waren die Beecker Angriffsbemühungen in Hälfte eins. "Da sind wir dem Gegner ja nur hintergelaufen", fasste Henßen zusammen.

Das galt speziell für ein in der ersten Halbzeit bärenstarkes Velberter Trio: Über rechts schoben die ständig ihre Positionen tauschenden Jeffrey Tumanan und Kevin Hagemann pausenlos an, und im Zentrum war der sich häufig nach hinten fallen lassende Hüzeyfe Dogan ein nicht zu kontrollierender Aktivposten. Dieses Trio sorgte im Verbund auch für das 2:0. Die Führung fiel dabei bereits nach 53 Sekunden: Eine weite Tumanan-Flanke durfte sich Dogan im Strafraum per Kopf selbst vorlegen, seinen Querpass schob Hagemann aus kurzer Distanz über die Linie. Erneut Hagemann traf mit seinem elften Saisontor auch zum 2:0, Dogan hatte den Ball prima durchgesteckt (8.). Weitere Gegentreffer verhinderte Keeper Patrick Nettekoven, wieder mal Beecks Bester. Seine größte Rettungstat vollbrachte er nach einer klasse Velberter Kombination gegen den frei vor ihm auftauchenden Dogan (41.).

Zur Halbzeit reagierte Henßen, brachte für den bereits angeschlagen ins Spiel gegangenen Richter und den indisponierten Ortis Kumanini mit Debütant Amaar Zayton und Comebacker Dominik Bischoff zwei frische Kräfte. Letzterer schlug direkt ein: "Dommes" erster Schuss wurde zur Ecke abgewehrt (46.), sein zweiter Schuss eine Zeigerumdrehung später saß - nur noch 1:2 (47.). Vier Minuten später hätte der agile Enzo Wirtz nach einem klasse Zuspiel Sahin Dagistans den Ausgleich erzielen müssen, schoss aber knapp vorbei (51.). Henßen: "Da hat Enzo überhastet abgeschlossen, hätte noch weiter aufs Tor zugehen können." Danach kam Beeck aber lange Zeit nicht mehr gefährlich vors Velberter Tor. Kombinationsfußball war auf dem tiefen Rasen schwer möglich, und die vielen langen Bälle erwiesen sich für Velberts Kanten in der Innenverteidigung als gefundenes Fressen. Umgekehrt vergaben die Gastgeber mehrere Matchbälle - den größten in der 59. Minute: Da wehrte Nettekoven einen von Zayton an Massimo Mondello verursachten Foulelfmeter mit dem Fuß ab - der Ball war genau in die Mitte des Tors geschossen. Was sich ganz am Ende fast eben gerächt hätte. Denn da kam Beeck noch mal mächtig auf. Erst holte SSVg-Keeper Philipp Sprenger einen wuchtigen Distanzschuss von Kapitän Arian Berkigt noch aus dem Eck (85.), und dann traf Dagistan zum vermeintlichen Ausgleich. Velberts Coach André Pawlak durfte so tief durchatmen: "Mit der ersten Halbzeit war ich total einverstanden. Dass wir es danach aber noch so spannend gemacht haben, hat mir ganz und gar nicht gefallen."

Beeck: Nettekoven - Ribeiro, Küppers, Walbaum, Karamarko - Kumanini (46. Zayton), Azin (82. Müller) - Wirtz, Richter (46. Bischoff) - Berkigt, Dagistan

(emo)
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