Fußball FVM-Cup: Viel Unmut über Futsal-Regeln

Wegberg · Frauenfußball: Wenig Freude kam bei der 12. Endrunde des Hallencups des Mittelrhein-Verbands in Wegberg auf. Grund: Spielerinnen, Trainer und Funktionäre haderten mit den Futsal-Regeln - auch Ausrichter Sportfreunde Uevekoven.

 Im mit 0:1 verlorenen Auftaktspiel gegen Bergisch Gladbach wirkte Uevekovens Annika Loose (l.) noch mit. Ab dem Halbfinale war sie aber nicht mehr dabei. Da rief der Borussia-Park - sie hatte ein Ticket fürs Spiel gegen Leipzig.

Im mit 0:1 verlorenen Auftaktspiel gegen Bergisch Gladbach wirkte Uevekovens Annika Loose (l.) noch mit. Ab dem Halbfinale war sie aber nicht mehr dabei. Da rief der Borussia-Park - sie hatte ein Ticket fürs Spiel gegen Leipzig.

Foto: LAASER

Eduard Meinzer, Vorsitzender des Fußballkreises Heinsberg, stapfte wütend von dannen: "Das hat doch mit unserem Sport nur wenig zu tun", giftete der oberste Kreis-Funktionär. Gemünzt waren diese Worte auf den Modus: Die von den Sportfreunden Uevekoven in der Wegberger Dreifachhalle ausgerichtete Endrunde des Frauen-FVM-Hallencups wurde nicht nur mit einem Futsal-Ball, sondern auch nach Futsal-Regeln gespielt - und genau das sorgte bei Spielerinnen, Trainern und Funktionären für einigen Verdruss.

So waren die Spiele von enorm vielen Unterbrechungen gekennzeichnet. Was zum einen daran lag, dass die Schiedsrichter mangels Regelsicherheit der Akteurinnen viele Verstöße ahnden mussten, die es beim Fußball gar nicht gibt. Zum anderen wird Futsal ohne Banden gespielt - auch nicht an den Längsseiten. Folge: Der Ball war so sehr häufig im Aus. Auf der Tribünenseite hatten die Sportfreunde zwar eine Bande aufgebaut, doch die war daher eigentlich völlig überflüssig. "Wir mussten die aber aufbauen - eine Auflage der Stadt Wegberg", erläuterte Kristina Wolters, Leiterin der Sportfreunde-Frauenfußball-Abteilung. Zu allem Überdruss wird Futsal auch noch auf die kleinen Handballtore gespielt.

"Knutschi" konnte sich mit dem ungewohnten Regelwerk ebenso wenig anfreunden wie Markus Rothe: "Ich bin kein Futsalfreund. Dazu finde ich auch den Austragungstermin kurz vor Beginn der Meisterschaft nicht glücklich", bekannte Uevekovens neuer Coach. Drastischer drückte das Sportfreunde-Spielführerin Christel Behr aus: "Futsal ist einfach scheiße."

Keine leichte Aufgabe hatte in der Halle daher Anja Hompesch. Die Vorsitzende des FVM-Ausschusses für Frauenfußball bekam den Unmut natürlich auch mit, zeigte für diesen auch Verständnis, betonte aber, dass das Futsal-Gebot keine Idee des Mittelrhein-Verbands sei: "Hallenturniere auf Verbandsebene müssen grundsätzlich nach Futsal-Regeln gespielt werden. Das wird uns vom DFB so aufgezwungen. Uns sind da leider die Hände gebunden."

Der FVM-Hallencup wurde zum zweiten Mal auf diese Art ausgetragen. Hompesch: "Davor gab's viele Jahre lang ein spezielles Futsal-Turnier am Samstag vor Weihnachten. Da haben nur Teams mitgespielt, die ausdrücklich nach diesen Regeln spielen wollten. Das war eigentlich eine schöne Sache."

Zum Sportlichen: Ihren Vorjahrstitel (daher war die Austragung nun auch in Wegberg) konnten die Sportfreunde nicht verteidigen - es langte diesmal "nur" zu Platz drei. Das Finale gewann Regionalligist Bayer Leverkusen II gegen Mittelrheinligist 1. FFC Bergisch Gladbach 3:1 nach Siebenmeterschießen. Die Sportfreunde schlugen im kleinen Finale den Regionalliga-Kollegen Alemannia Aachen 2:0 (Tore Elena von den Driesch und Gianna Kukic).

Sehr zäh waren die Gastgeber ins Turnier gestartet: Gegen Bergisch Gladbach gab's ein 0:1. Danach reichte es trotz 2:0-Führung (Jennifer Thamm, Annika Loose) gegen die SG Oleftal nur zu einem 2:2. Das abschließende Gruppenspiel gegen den TuS Jüngersdorf-Stütgerloch gewannen die Grün-Weißen 3:0 durch Tore von Behr (2) und Elena von den Driesch. Wegen des besseren Torverhältnisses gegenüber Oleftal reichte das knapp zum Weiterkommen. Uevekovens vierter Gruppengegner, der FV Bonn-Endenich, hatte wegen Mannschaftsschwierigkeiten am Freitag abgesagt. Das Halbfinale gegen Leverkusen verloren die Sportfreunde unglücklich 0:2, drückten sie nach dem frühen Rückstand danach doch mächtig auf den Ausgleich.

Ganz am Ende gab's aber doch noch was zum Schmunzeln. Als Anja Hompesch als Dank für die Ausrichtung Kristina Wolters einen Blumenstrauß überreichte, merkte Uevekovens 2. Vorsitzender Helmut Jaensch dazu trocken an: "Hoffentlich hält der lange. Dann brauchen wir keinen Brautstrauß mehr zu kaufen." Hintergrund: Im August heiratet Jaensch seine langjährige Lebensgefährtin Kristina . . .

(emo)
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