Bernd Nief ist ein geradliniger Mensch, für sein jeweiliges Team hat der 49-Jährige stets klare Regeln und er selbst lässt sich nicht verbiegen. Was der Trainer von Bezirksligist Sparta Gerderath gar nicht leiden kann, ist, wenn jemand nicht 100 Prozent gibt oder nicht mannschaftsdienlich agiert, dann findet sich der Betreffende auch schon mal auf der Bank wieder. "Nur wenn alle konstant und konsequent gemeinsam Verantwortung übernehmen, haben wir eine Siegchance", erklärt Nief, "das muss unser Weg sein."

Den ersten Schritt in diese Richtung machte die Sparta in der Vorwoche beim 1:1 in Wenau, den zweiten gestern beim 3:0-Erfolg zu Hause gegen die DJK FV Haaren. Die Gäste machten es der Sparta allerdings auch nicht sonderlich schwer, denn abgesehen von zwei Chancen in der Schlussphase kam offensiv wenig von Haaren. Da war die Partie allerdings schon längst entschieden und die zwei Handvoll mitgereister Fans hatten bereits die Heimreise angetreten. So verpassten sie auch die endgültige Entscheidung durch Dennis Kaumanns, der in der 77. Minute bei einer Ecke am langen Pfosten lauerte und per Kopf den Ball versenkte. Lautstark und überschwänglich feierte der Defensivmann seinen Treffer - ein Gefühl, das er nicht so oft erlebt. "Zum letzten Mal habe ich vor etwa zwei Jahren getroffen - glaube ich zumindest", sagte Kaumanns nach Spielende. Ebenfalls in die Torschützenliste eintragen durfte sich sein Teamkollege Marcel Merten, dem gleich ein Doppelpack gelang. In der 17. Minute nutzte er eine Kopfballvorlage im Anschluss an eine Ecke, um mit einem wuchtigen Volleyschuss mit links das 1:0 zu erzielen. In der 66. war er dann nach einem Freistoß zur Stelle - netzte aus fünf Metern zum 2:0 ein. Dass ausgerechnet drei Standardsituationen zu den Treffern führten, kam nicht von ungefähr: Beide Teams operierten überwiegend mit langen, hohen Bällen, die allerdings auf beiden Seiten nur selten die erwünschten Abnehmer fanden. "Das Wichtigste ist aber, dass wir als Mannschaft mal wieder die Null gehalten haben", freute sich Gerderaths Kapitän Pascal Wilms. Das war der Sparta zuletzt am 6. Dezember beim 0:0 gegen Union Schafhausen gelungen. Insgesamt haben die Gerderather in 21 Partien bereits 39 Gegentreffer kassiert, selbst aber erst 27 Tore erzielt.