Fußball Gleichwertiger FC trotzt RWE ein 1:1 ab

Wegberg · Regionalliga: Beeck holt seinen ersten Punkt im neuen Jahr - das 1:1 gegen Rot-Weiss Essen vor 648 Zuschauern ist vollauf verdient. In der Nachspielzeit hat der FC endlich auch mal Glück, als der Gast noch ein Tor schießt, das aber nicht zählt.

 Rassige Zweikämpfe wie hier zwischen Beecks Offensivmann Enzo Wirtz (l.) und Essens Verteidiger Patrick Huckle gab es gestern Abend im Beecker Waldstadion zuhauf.

Rassige Zweikämpfe wie hier zwischen Beecks Offensivmann Enzo Wirtz (l.) und Essens Verteidiger Patrick Huckle gab es gestern Abend im Beecker Waldstadion zuhauf.

Foto: JÜRGEN LAASER

Der Fußballgott scheint gegenüber dem FC Wegberg-Beeck seit Samstag ein schlechtes Gewissen gehabt zu haben. Da war den Kleeblättern in Velbert in der Nachspielzeit ein korrektes Tor von Sahin Dagistan zum 2:2 wegen vermeintlichen Abseits' aberkannt worden. Gestern Abend gegen Rot-Weiß Essen im Beecker Waldstadion war's in der Nachspielzeit nun einmal genau umgekehrt: Da staubte Essens eingewechselter Moritz Fritz zum vermeintlichen 2:1 ab, nachdem Beecks Keeper Patrick Nettekoven einen Kopfball Frank Lönings aus kurzer Distanz noch aus dem Eck geholt hatte. Doch nun ließ eben auch hier der Fußballgott den Arm des Assistenten samt Fahne sofort in die Höhe schnellen - Abseits.

So blieb es beim 1:1, Beecks erstem Punkt im neuen Jahr - und den hatten sich die Schwarz-Roten mit einer sowohl kämpferisch als auch spielerisch tadellosen Leistung auch redlich verdient. Für Essen war es dagegen das siebte Remis in Folge, das dem Traditionsverein im Kampf um den Klassenerhalt nicht sehr weiterhilft. Dementsprechend angefressen war RWE-Coach Jan Siewert, der sich gar nicht lange mit dem nicht gegebenen Tor beschäftigen wollte, sondern Tacheles redete: "Wir haben von Beginn an keinen Zugriff auf Beeck bekommen - definitiv nicht. Dieses Spiel müssen wir schnellstmöglich vergessen."

Mehr als zufrieden war dagegen Beecks Teamchef Friedel Henßen: "Wir haben nicht nur gut verteidigt, sondern auch mit viel Mumm, Tempo und Leidenschaft nach vorne gespielt. Das war eine richtig gute Mannschaftsleistung." Und Linksverteidiger Marko Karamarko strahlte richtig: "Ich hatte ja gesagt, dass wir nach dem unglücklichen 0:1 aus dem Hinspiel mit Essen noch eine Rechnung offen hatten. Die haben wir nun beglichen. Und es hat Glück gebracht, dass ich mich ausnahmsweise mal vor einem Spiel rasiert habe."

Ob's daran lag, mag mal dahingestellt bleiben. Auf alle Fälle hielt das Schlusslicht von Anfang an richtig mit, hatte nach sieben Minuten durch die agilen Arian Berkigt und Danny Richter, die beide sehr viel für den Spielaufbau taten, schon zweimal nennenswert aufs Tor geschossen. Dem ließ Johannes Walbaum einen guten Freistoß aus 30 Metern folgen, Keeper Robin Heller hielt diesen Schuss aber noch sicher (25.). Im direkten Gegenzug nutzte Essen seine erste richtige Chance gleich zur Führung: Kapitän Benjamin Baier fand aus 18 Metern genau die Lücke, traf mit einem Effetschuss ins lange Eck (26.). Richters folgender Weitschuss stellte Heller vor große Probleme - um ein Haar hätte Essens Keeper hier ein Slapstick-Eigentor produziert, erwischte den Ball soeben noch im Nachfassen vor der Linie (40.).

Nach der Pause war vom Gast lange Zeit nicht viel zu sehen, schien ihm die knappe Führung zu reichen. Nachdem Walbaum den Ausgleich noch knapp verpasst hatte (62.), war's so weit: Einen angeschnittenen Berkigt-Freistoß bugsierte der starke Simon Küppers, der in der Verteidigung viele Bälle wie ein Magnet ansog, mit dem Fuß über die Linie (72.). Essen wachte auf, drückte in der Schlussphase samt fünfminütiger Nachspielzeit mächtig - doch da half Beeck eben auch mal der Fußballgott.

Beeck: Nettekoven - Ribeiro, Küppers, Wilms, Karamarko - Kumanini, Walbaum - Wirtz, Richter - Berkigt (90. Müller), Dagistan (86. Azin)

(emo)
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