Fußball Grandiose Saison, garniert mit zig Rekorden

Erkelenz · Mittelrheinliga: Als am Ende souveräner Meister lösen die Kleeblätter das Ticket für die Regionalliga. Großer Trumpf war die Kameradschaft.

 "Regionalliga, wir kommen!" Auf die 4. Liga freuen sich Beecks Spieler um Kapitän Arian Berkigt (mit Mittelrheinliga-Meisterwimpel) und das Funktionsteam gleichermaßen - so (oben v.r.) Cheftrainer Friedel Henßen, sein Co Dirk Ruhrig, der zweite Physiotherapeut Martin Pirog, (oben v.l.) der erste Physiotherapeut Baptist Polman, Betreuer Uli Feldberg und Torwarttrainer Dominik Lescher.

"Regionalliga, wir kommen!" Auf die 4. Liga freuen sich Beecks Spieler um Kapitän Arian Berkigt (mit Mittelrheinliga-Meisterwimpel) und das Funktionsteam gleichermaßen - so (oben v.r.) Cheftrainer Friedel Henßen, sein Co Dirk Ruhrig, der zweite Physiotherapeut Martin Pirog, (oben v.l.) der erste Physiotherapeut Baptist Polman, Betreuer Uli Feldberg und Torwarttrainer Dominik Lescher.

Foto: JÜRGEN LAASER

WEGBERG Beste Rückrundenmannschaft, bestes Heimteam, bestes Auswärtsteam, gemeinsam mit Euskirchen die meisten Tore geschossen, dazu die wenigsten kassiert - der FC Wegberg-Beeck, am Ende angesichts von acht Punkten Vorsprung auf den Bonner SC sogar noch souveräner Meister der Mittelrheinliga, der höchsten Amateurklasse am Mittelrhein, stellte in der abgelaufenen Saison etliche Bestmarken auf.

Weitere Rekorde gefällig? Bitteschön: Der FC holte die meisten Siege (24 in 30 Spielen, eine fast schon unglaubliche Quote), kassierte die wenigsten Niederlagen (drei), stellte mit fünf Akteuren die größte Zahl von Spielern, die zweistellig getroffen haben, hatte mit neun Dreiern in Folge die längste Siegesserie und blieb sage und schreibe in den letzten 22 (!) Spielen ungeschlagen - eine Spielzeit also für die Ewigkeit.

"Wir haben eine grandiose Saison gespielt. Wir haben über einige Jahre in Ruhe was aufgebaut, und dafür haben wir uns nun selbst belohnt", bringt Cheftrainer Friedel Henßen, seit drei Jahren im Amt, die außergewöhnliche Saison auf den Punkt.

Nach einem derartigen Totaltriumph hatte es zunächst jedoch gar nicht ausgesehen. Am achten Spieltag kassierten die Schwarz-Roten beim FC Hürth mit 2:3 bereits die dritte Niederlage, hatten so fünf Punkte Rückstand auf Tabellenführer Bonn - und Henßen war auf 180: "Es ist wirklich zum Kotzen. Wir machen immer wieder die gleichen dämlichen Fehler, laden den Gegner so zu Toren geradezu ein", schäumte Beecks Coach, ansonsten die Ausgeglichenheit in Person.

Es sollte freilich das letzte (und einzige) Mal sein, dass Beecks sportlich Verantwortlicher aus der Haut fuhr. Danach gaben ihm seine Jungs dazu keinen Grund mehr. Bis zum Hinrundenende verkürzte Beeck den Rückstand auf Bonn auf zwei Punkte, brachte sich so wieder in unmittelbare Schlagdistanz. Nach der Winterpause knüpften die Schwarz-Roten nahtlos daran an, bauten ihre bemerkenswerte Erfolgsserie auf neun Dreier in Folge aus - Henßen durfte sich daher bestätigt sehen. "Die grundsätzliche Qualität, jedes unserer 15 Rückrundenspiele zu gewinnen, haben wir. Dafür müssen aber Einstellung und Konzentration immer 100-prozentig sein", hatte er in der Winterpause bekräftigt. Den Worten folgten Taten: 13 seiner 15 Rückrundenspiele gewann der FC. Lediglich beim leistungsgerechten 0:0 bei der Alemannia-Reserve und beim glücklichen 3:3 in letzter Minute beim TSC Euskirchen musste sich Beeck mit einem Remis begnügen.

Unterm Strich standen in der Rückrunde so 41 von 45 möglichen Punkten - die sicherlich krasseste Erfolgsbilanz dieser an Rekorden so reichen Saison. Die buchstäbliche Krönung erfolgte am vorletzten Spieltag im Duell der Giganten: Vor 3000 Zuschauern im Bonner Nordpark siegte Beeck beim großen Widersacher verdient 2:0 und löste damit das Ticket für die Regionalliga.

Was in der gesamten Liga als verdient angesehen wurde. "Beeck hat einfach den schönsten Fußball gespielt", hieß es landauf, landab. In der Tat war die Spielstärke ein wesentlicher Trumpf - ebenso aber Kameradschaft und Teamgeist. Diese Tugenden waren in Beeck noch nie, seit der FC so hoch spielt (das tut er seit dem ersten Aufstieg in die Mittelrheinliga immerhin schon seit 1994) so ausgeprägt wie bei dieser Truppe - das ist Fakt.

Dazu war das Team nur schwer auszurechnen. Schön auf den Punkt gebracht hat das Freialdenhovens Coach Wilfried Hannes, der Beeck auf dem Effeff kennt: "Das Problem bei Beeck ist, dass man sich beim FC nicht nur auf zwei oder drei Spieler konzentrieren kann. Kriegt man die ausgeschaltet, dann machen plötzlich andere die Tore. Das ist bei keiner anderen Mannschaft so ausgeprägt wie beim FC." Exakt so ist es.

(emo)
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