Fußball Guter Mannschaftsgeist schlägt individuelle Qualität

Erkelenz · Beecks auch in Essen wieder starker Sechser über die Vorstellung in Essen, die Perspektiven und seine persönliche Situation.

 Joshua Holtby

Joshua Holtby

Foto: FCWB

Einen Überraschungspunkt bei RWE geholt, aber zwei weitere im Grunde verschenkt. Welches Gefühl überwiegt daher nun bei Ihnen?

HOLTBY Für uns ist nach diesem Spiel das Glas eindeutig halbvoll. Wir sind nun drei Spiele ungeschlagen, haben gegen gute Teams daraus fünf Punkte geholt und so bewiesen, dass wir voll konkurrenzfähig sind. Wir können in dieser Liga wirklich viele Teams schlagen, davon bin ich überzeugt. Das Beecker Regionalligateam 2017 ist ein anderes als das von 2015. Dazu ist der Zusammenhalt überragend - und ein guter Mannschaftsgeist kann individuelle Qualität schlagen. Das ist im Fußball schon oft passiert.

Waren Sie denn - zumindest ein bisschen - von der in der zweiten Halbzeit desolaten Verfassung des Gegners überrascht?

holtby Man hat auf dem Platz schon mitbekommen, dass die Essener Spieler verunsichert sind. Wenn dann die Kulisse unruhig wird und es Schmähgesänge von den eigenen Fans gibt, stärkt das sicherlich nicht das Selbstvertrauen.

Sehr selbstbewusst haben Sie und Ihre Mannschaft nach dem Seitenwechsel agiert. Warum haben Sie nicht von Anfang an so gespielt?

HOLTBY Mal ehrlich: Eine derartige Atmosphäre wie in Essen sind wir nicht gewohnt. Wir waren von der Kulisse daher zunächst schon ein wenig eingeschüchtert, zumindest aber beeindruckt. Dafür müssen wir uns nicht schämen; ich denke, das ist in unserer Situation normal. In der Halbzeitpause hat uns Teamchef Friedel Henßen dann dazu aufgefordert, mutiger und entschlossener nach vorne zu spielen. Ich finde, das haben wir überragend umgesetzt. In der zweiten Halbzeit haben wir doch gezeigt, was wir alles drauf haben. Wir müssen uns vor niemandem verstecken.

Das war in der Tat sehr ansehnlich, auch fußballerisch. Sie selbst waren dabei mittendrin, hatten etliche Chancen.

holtby Ich muss mir einige Szenen noch mal genau anschauen. Zumindest bei einer Chance hätte ich vielleicht besser noch mal abgespielt. Aber Essens Keeper hat auch einfach klasse gehalten.

Davon losgelöst: Für Sie persönlich läuft es in Beeck sehr gut. So sind Sie nicht zur im wörtlichen Sinn einer der zentralen Spieler.

HOLTBY Es läuft für mich in der Tat gut. Ehrlich gesagt genieße ich das auch. Hier wird mir das Vertrauen entgegengebracht, das ich für mein Spiel benötige - dann kann ich auch meine Leistung bringen. Ich fühle mich hier seit dem ersten Tag megawohl. Doch ohne die Mannschaft würde das nicht funktionieren. Meine Mitspieler haben auch an meiner persönlichen Leistung einen großen Anteil.

Was nehmen Sie sich bis zur Winterpause vor?

HOLTBY Bis dahin stehen noch sehr viele Spiele an. Sehr schön wäre es, wenn wir dann über dem Strich stehen würden. Das halte ich auch für möglich.

Am Samstag kommt erst mal Wiedenbrück. Wie schätzen Sie die ein?

HOLTBY Oberhausen schlägt man mal nicht so einfach 4:0. Und davor haben die in Essen 4:2 gewonnen. Wir wissen, was uns erwartet.

Mario Emonds führte das Gespräch.

(emo)
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