Lokalsport Hanßen läuft mit Landesrekord zur WM

Erkelenzer Land · Leichtathletik: Wie schon im vergangenen Jahr wird Jonas Hanßen Deutschland bei der U 20-Weltmeisterschaft in Eugen vertreten. Über die 400 Meter Hürden ist der Holzweiler Modelathlet zurzeit das Maß der Dinge und extrem schnell.

Nach dem Jonas Hanßen seine Saison ruhig und gelassen begann und dabei dennoch einige Bestleistungen sowie Rekorde aufgestellt und Titel erreicht hatte, wollte er nun bei der 21. Juniorengala im Mannheimer Michael-Hoffmann-Stadion beim ersten von drei Saisonhöhepunkten zeigen, was er mittlerweile über die 400 Meter Hürden gelernt hat.

Im zweiten von zwei Zeitläufen startete er auf der zweiten Innenbahn und hatte es nur mit internationaler Konkurrenz zu tun. Den Franzosen Ludvy Vaillant und den Norweger Joachim Sandberg begrüßte er bereits in der Aufwärmphase, kannte man sich doch noch von der U 20-EM des Vorjahres in Rieti/Italien. Diese beiden Läufer waren es auch, die von Beginn an auf das Tempo drückten. Doch davon zeigte sich Jonas Hanßen nicht beeindruckt und lief sein Rennen wie vorher besprochen. Er hatte im Abschlusstraining den Rhythmus umgestellt, so dass erst nach sieben statt nach fünf Hürden der Schrittwechsel erfolgen sollte.

Dies war notwendig geworden, da er bei den bisherigen Rennen zu schnell an der sechsten Hürde war und aufgrund dessen leicht ins Dribbeln geriet. Dies war in Mannheim nicht mehr der Fall, so dass er wie aus einem Guss das gesamte Rennen dominierte. Im Ziel viel zwar die Zeitanlage aus, aber ein wenig später kam die Durchsage, dass er die Konkurrenz mit 50,68 Sekunden gewonnen hatte. Er war damit der zweitschnellste Deutsche Läufer, der je bei diesem Event angetreten war, aber der erste, der zweimal nacheinander gewonnen hat. Der Franzose Vaillant belegt in 52,67 Sekunden den zweiten Rang, während Hanßens C-Kaderkollege Joshua Abuaku vom LAV Oberhausen, der den ersten der beiden Läufe gewann, auf Rang drei notierte.

Im Anschluss an das Rennen sprachen die Bundestrainer Jonas Hanßen auch die Nominierung für die U 20-WM in Eugene/USA aus, war er doch bereits vor dem Lauf der einzige Langhürdler des Deutschen Leichtathletik-Verbandes, der die Norm schon geschafft hatte. Doch das Mannheimer Rennen hatte wohl alle überzeugt, denn damit steht er kontinental auf der Pole-Position und weltweit auf Rang sieben der U 20. Bemerkenswert ist auch die Tatsache, dass der Ansager bei den Deutschen Jugendmeisterschaften 2011 in Jena noch von einer seltsamen Technik sprach, während die Fachleute in Mannheim von einem Langhürdler auf technisch hohem Niveau sprachen.

Noch bemerkenswerter ist die Tatsache, dass Jonas Hanßen mit dieser Leistung den seit dem 6. Juli 1985 bestehenden Landesrekord geknackt hat. Dieser wurde auf den Tag genau vor 29 Jahren von Jörg Reichel (LG Bayer Leverkusen) in Kamen auf 51,44 Sekunden gesetzt. Nun steht auch der Kreisrekord des Kreises Heinsberg auf 50,68 Sekunden.

(eif)
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