Fußball Henßens kniffliges Sturmproblem

Wegberg · Mittelrheinliga: Beeck spielt bereits morgen (Anstoß 15.30 Uhr) gegen Euskirchen. Der TSC steht in der aktuellen Rückrundentabelle auf Platz eins. Beim FC fallen mit Dagistan und Müller beide potenziellen Stoßstürmer aus.

 Ein gutes Spiel machte in Herkenrath auch Beecks Winterzugang Nils Kochan (l.). Er lief viel, arbeitete unermüdlich nach hinten - und sorgte auf der Außenbahn immer mal wieder für Entlastung. "Nils trainiert nun auch besser und vor allem geradliniger als zu Beginn", lobt ihn sein Trainer Friedel Henßen.

Ein gutes Spiel machte in Herkenrath auch Beecks Winterzugang Nils Kochan (l.). Er lief viel, arbeitete unermüdlich nach hinten - und sorgte auf der Außenbahn immer mal wieder für Entlastung. "Nils trainiert nun auch besser und vor allem geradliniger als zu Beginn", lobt ihn sein Trainer Friedel Henßen.

Foto: JÜRGEN LAASER

Die Erleichterung und Freude nach dem 2:0-Überraschungscoup beim Topteam TV Herkenrath nach zuvor nur einem Punkt aus vier Spielen war vergangenen Sonntag allen Akteuren des FC Wegberg-Beeck aus den Gesichtern zu lesen. "Das war Balsam für die Seele und sehr wichtig fürs Selbstvertrauen", bekräftigt Coach Friedel Henßen.

Daran wollen die Kleeblätter bereits morgen weiter arbeiten. Dann stellt sich im Waldstadion mit dem TSC Euskirchen das aktuell beste Rückrundenteam vor. Aus den bislang zehn Spielen hat die Elf von Coach Frank Molderings 22 Punkte geholt - genauso viele wie Herkenrath. Für Platz eins reicht es aber wohl nur deswegen, weil Herkenraths Nachholspiel bei Schlusslicht VfL Rheinbach noch aussteht.

Eigentlich sollte diese Partie gestern Abend ausgetragen werden. Da das Rheinbacher Stadion aber über kein Flutlicht verfügt und die Partie zum jetzigen Zeitpunkt daher auf Asche hätte ausgetragen werden müssen, stimmte Staffelleiter Alois Rabenbauer einer Verlegung um zwei Wochen auf den 18. Mai zu - dann ist es ja abends länger hell. Speziell dem TV hätte eine Partie auf Asche nicht geschmeckt - woraus Coach Alex Voigt am Sonntag nach dem Spiel gegen Beeck auch keinen Hehl gemacht hatte.

Notiz hat davon natürlich auch Henßen genommen. Der beschäftigt sich zwangsläufig aber weit mehr mit dem morgigen Spiel: "Da wollen wir an unsere gute Vorstellung in Herkenrath anknüpfen und den Euskirchener Lauf stoppen. Das wird nicht einfach, denn Euskirchen verfügt über eine gute Mischung aus erfahrenen und jungen Spielern, spielt mit viel Tempo und hat mit Benny Hoose und Sascha Engel ein herausragendes Offensivduo."

Zu Hause habe Beeck gegen den TSC freilich zumeist gut ausgesehen, während es in Euskirchen häufig mit Ach und Krach allenfalls zu einem Punkt gereicht habe, führt Henßen weiter aus. Exakt so war's auch im Hinspiel. Da lieferten die Schwarz-Roten, die gedanklich schon beim wenige Tage später ausgetragenen Pokalspiel gegen Regionalligist Alemannia Aachen waren, die schwächste Vorstellung der Hinrunde ab. Innenverteidiger Lorenz Klee rettete in der 90. Minute einen Punkt, traf per Kopf zum 1:1.

Beecks Senkrechtstarter fehlt nun ebenso langzeitverletzt wie Sebastian Wilms. Dieser ist ein Paradebeispiel für einen Akteur, dessen Wert viele erst bemerken, wenn er einmal längere Zeit nicht dabei ist. Seit vielen Jahren verrichtet "Sepp" beim FC ebenso zuverlässig wie unaufgeregt seine Defensivarbeit - egal, auf welcher Position er spielt. Innerhalb der Mannschaft wurde er deswegen seit jeher hochgeschätzt - und in dieser Saison war er auch noch sehr torgefährlich: Vier Treffer gelangen ihm in der Hinrunde - eine mehr als respektable Ausbeute für einen Defensivmann.

Genau diese Marke hat sich schmunzelnd nun auch Heimkehrer Simon Küppers vorgenommen, der in Herkenrath sein erstes Saisontor erzielte und im Verbund mit Danny Fäuster eine bärenstarke Innenverteidigung bildete: "Ich hatte ja schon Angst, dass ich diese Saison torlos beende. Doch nun will ich die vier Tore vom Sepp auf alle Fälle noch schaffen."

Keine Tore kann morgen Sahin Dagistan erzielen: Der Stoßstürmer sah in Herkenrath die Ampelkarte, fällt damit ebenso aus wie seine erste Alternative Marius Müller (Muskelfaserriss). Folge: Henßen ist gezwungen, ganz vorne zu improvisieren - mal sehen, was er sich da einfallen lässt. Wieder dabei ist nach abgesessener Gelbsperre auf alle Fälle Mittelfeldmotor Armand Drevina.

Das generelle Ziel für die letzten fünf Spiele umreißt Henßen so: "Natürlich würden wir gerne Meister werden. Doch wenn wir am Ende unter den ersten Drei sind, haben wir definitiv eine gute Saison gespielt. Ganz wichtig ist daher für mich, dass wir in der Schlussphase der Saison nicht alles umwerfen und verspielen, was wir uns zwei Drittel der Spielzeit aufgebaut haben. Wenn uns das gelingt, bin ich zufrieden."

(emo)
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