Fußball Im letzten Spiel 2015 die längste Fahrt

Wegberg · Regionalliga: Beeck reist morgen nach Rödinghausen. Es wird die längste Auswärtsfahrt der Vereinsgeschichte.

 Das war beim 0:5 im Hinspiel ein Bild mit Seltenheitswert: mächtig Betrieb im Rödinghausener Strafraum. SV-Keeper Jan Schönwälder klärt eine Ecke vor den Beeckern Simon Küppers (2.v.l.) und Patrick Ajani (4.v.l.).

Das war beim 0:5 im Hinspiel ein Bild mit Seltenheitswert: mächtig Betrieb im Rödinghausener Strafraum. SV-Keeper Jan Schönwälder klärt eine Ecke vor den Beeckern Simon Küppers (2.v.l.) und Patrick Ajani (4.v.l.).

Foto: JÜRGEN LAASER (ARCHIV)

Egal, wie die Partie morgen beim SV Rödinghausen (14 Uhr) ausgeht - einen Vereinsrekord bringt sie für den FC Wegberg-Beeck: Es wird die längste Fahrt zu einem Meisterschafts-Auswärtsspiel der Vereinsgeschichte: Bis zum nördlich von Bielefeld in Ostwestfalen gelegenen Häcker Wiehenstadion sind es 263 Kilometer.

Teamchef Friedel Henßen bleibt gelassen: "Wir hatten ja auch schon über 200 Kilometer lange Fahrten nach Lotte und Verl - da machen die 50 Kilometer zusätzlich den Kohl nicht mehr fett." Eine Konsequenz haben die Zusatzkilometer aber: Der Mannschaftsbus fährt im Waldstadion eine halbe Stunde eher ab - bereits um 8.30 Uhr geht's los. Trotz der frühen Abfahrtszeit hofft Henßen auf ausgeschlafene Jungs - weniger im Bus als auf dem Platz. Immerhin ist es für den FC in 2015 die letzte Chance, die ersten Regionalliga-Auswärtspunkte zu holen - nach der Hinrunde stehen in der Fremde bislang neun Niederlagen zu Buche.

"Hoffnung macht mir die Abwehrleistung beim 0:1 in Köln. Ohne diesen Sonntagsschuss aus 30 Metern hätten wir wohl das zu Null gehalten. Denn gegen den Ball haben wir gut gearbeitet", meint Henßen. Mit dem Ball galt das freilich nicht - Beeck wurde kaum gefährlich. "Wenn wir nun aber die Bälle einmal länger halten und so dann auch nachrücken können, ist mir nicht bange", sagt der Teamchef.

Im Hinspiel zahlte der FC Lehrgeld: Nach 31 Sekunden lag Beeck zurück, nach 17 Minuten war man nach der Roten Karte für Stefan Thelen nach einer Notbremse nur noch zu zehnt - der folgende Elfmeter führte zum 0:2. Am Ende verloren die Kleeblätter gegen beeindruckende Gäste verdient 0:5. "In der Pressekonferenz danach hat mein Rödinghausener Kollege Mario Ermisch uns gewünscht, dass wir schnell lernen mögen. Das haben wir leider nicht getan", so Henßen.

Eine sehr ambivalente Hinrunde hat dagegen der SV hingelegt. Nach neun Spielen hatte er 20 Punkte gesammelt und mischte so oben mit, aus den folgenden neun sieglosen Spielen holte er aber nur noch fünf Punkte. Zuletzt spielte der SV viermal in Folge Remis. Folge: Rödinghausen ist ins Mittelfeld abgerutscht, hat mit seinen 25 Punkten gar nur noch drei Zähler Vorsprung auf den ersten Abstiegsplatz. Stefan Grädler, seit Frühjahr Rödinghausens Sportlicher Leiter, behält die Ruhe: "Natürlich machen wir gerade eine schwierige Zeit durch. Doch von der Qualität unseres Kaders bin ich nach wie vor überzeugt."

Die vielen verletzungsbedingten Ausfälle möchte er nicht als alleinigen Grund für den Negativlauf angeben, betont Grädler: "Das wäre mir zu billig. Es fehlt auch an Typen, die vorangehen. Diese Mentalität muss sich entwickeln - wir sind erst im zweiten Regionalligajahr. Und unser Ziel, besser als in der Aufstiegssaison abzuschneiden, können wir ja noch problemlos schaffen." In der Vorsaison belegten die Ostwestfalen am Ende Platz acht, waren damit bester Aufsteiger.

Zuvor hatte Rödinghausen, das 2010 noch in der Kreisliga Herford kickte, fünf Aufstiege in Serie gefeiert - dank des Rödinghausener Küchenherstellers Häcker Küchen, des drittgrößten Küchenmöbelherstellers in Deutschland. Dessen Seniorchef Horst Finkemeier wollte einen relevanten Standort für leistungsorientierten Amateurfußball errichten. Was trefflich gelang. Finkemeier investierte nicht nur in Beine, sondern auch in Steine: Für 1,5 Millionen Euro ließ er das 2011 fertiggestellte Häcker-Wiehenstadion errichten - mit 1500 überdachten Sitzplätzen. Dort tritt Beeck an.

(emo)
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