Sie haben einen sehr kurzen Draht zu Friedel Henßen, tauschen sich mit ihm regelmäßig aus. Darüber hinaus ähneln sich Hennef und Beeck von den Strukturen her sehr. Was können Sie Beeck also für die Regionalliga mit auf den Weg geben?

BÄUMER Wir waren da einer der ganz wenigen Nichtprofi-Klubs. Das Tempo da ist irre. Und anders als in der Mittelrheinliga wird jeder kleine Fehler sofort bitterböse bestraft. Um da bestehen zu können, muss jeder Spieler von der ersten bis zur letzten Minute megakonzentriert und bei 120 oder gar 130 Prozent sein. Mit Amateurfußball hat die Regionalliga jedenfalls nichts zu tun.

Ihr Team hat lange gebraucht, um sich in dieser Liga halbwegs zu akklimatisieren - da war es aber schon zu spät, der Anschluss verloren.

BÄUMER Ja. Wir haben zu Beginn den Fehler gemacht, zu hoch zu verteidigen, wollten mitspielen. Das ging gründlich in die Hose. Danach haben wir hinten mit einem Fünfer-Block verteidigt und auf Konter umgestellt. Ab da lief es besser.

Nach dem 1:2 im Kellerduell gegen Siegen waren Sie drauf und dran, die Brocken hinzuwerfen. Stimmt es, dass es Ihre Frau war, die Sie zum Weitermachen überredet hat?

bäumer Ja, so war's. Nach drei Mittelrheinliga-Meisterschaften in Folge fiel es eben sehr schwer, plötzlich mit permanentem Misserfolg fertig zu werden - auch wenn wir alle wussten, dass es für uns ein schweres Jahr werden würde.

Sie gehen nun in ihr fünftes Hennefer Trainerjahr - wieder Mittelrheinliga.

bäumer Eines ist sicher: Nun können wir wieder mehr Fußball spielen als Fußball arbeiten. Letzteres stand in der Regionalliga im Vordergrund. Dennoch war es ein klasse Jahr, das ich nicht missen möchte. Vor 8000 Zuschauern und mehr in Aachen oder Essen zu spielen, war geil.

MARIO EMONDS FÜHRTE DAS GESPRÄCH