Lokalsport Jonas Hanßen wird erstmals Deutscher Hochschulmeister

Wassenberg · Leichtathletik: Der Student der Deutschen Sporthochschule Köln siegt über 400 Meter Hürden.

 Konnte seiner Titelsammlung einen weiteren hinzufügen: Hürdenläufer Jonas Hanßen wurde Deutscher Hochschulmeister.

Konnte seiner Titelsammlung einen weiteren hinzufügen: Hürdenläufer Jonas Hanßen wurde Deutscher Hochschulmeister.

Foto: WBI (ARCHIV)

Trotz seines jungen Alters ist Jonas Hanßen schon ein alter (Wettkampf)-Hase. Bei den Deutschen Hochschulmeisterschaften war ihm allerdings schon eine gewisse innere Unruhe anzumerken, war es doch die erste Teilnahme für den Holzweiler im Trikot der Deutschen Sporthochschule Köln. Gleichzeitig war es der Saisonauftakt über seine Paradedisziplin, die 400 Meter Hürden, und somit doppelt wichtig.

In drei Zeitläufen gingen 14 Teilnehmer an den Start, darunter auch Titelverteidiger Florian Handt (Hochschule Ansbach) und der Achte der Deutschen Meisterschaft über diese Strecke, Christian Heimann (Hochschule Bonn-Rhein-Sieg). Zusammen mit Robert Elß (Technische Universität Chemnitz) stand Hanßen dann auch im letzten der drei Zeitläufe am Start. Bei Temperaturen um zwölf Grad lief Hanßen von Anfang an ein sehr kontrolliertes, technisch schon recht gutes Rennen und zeigte auf der Zielgeraden einmal mehr das, was er am besten kann. Obwohl er mit Christian Heimann die letzten drei Hürden nahezu gleichzeitig überlief, ließ er ihn nach der letzten Hürde stehen. Mit 51,30 Sekunden nahm er bei seinem Debüt auf Anhieb den Titel mit in den Kreis Heinsberg.

Trotz der kühlen Bedingungen erzielte er mit dieser Leistung bereits zum zweiten Mal die Norm für die Deutsche U 23-Meisterschaft. Bei besseren Bedingungen wäre auch die Norm für die Junioren-Europameisterschaft in Talinn, die bei 51,00 Sekunden liegt, in Reichweite gewesen. Als weiteres Highlight bleibt, dass diese Zeit gleichzeitig die Verbesserung des Kreisrekordes bei den Männern darstellt, den Timo Krampen vor drei Jahren in Duisburg aufgestellt hatte.

Hanßens ehemaliger Clubkollege Timo Krampen startete über 200 Meter und belegte mit 22,28 Sekunden den achten Rang. Mit der viermal 100-Meter-Staffel der Uni Bochum lief er in 42,61 Sekunden zum Titel.

In Solingen fanden zudem die Westdeutschen und Offenen NRW-Langstreckenmeisterschaften statt, bei denen Oliver Hanuschik vom TuS Jahn Hilfarth über 3000 Meter startete. Gleich nach den ersten 400 Metern war allen klar, dass es wieder eines dieser taktischen Rennen werden würde, bei dem niemand Tempo machen wollte. "Dies ist dann nicht die Sache von Oli", sagte sein Trainer Jürgen Meuser, "er ist taktisch noch völlig unbefleckt." Also machte Hanuschik für das Feld die Pace. Dies ist dann immer gefährlich, wenn die Konkurrenz dran bleiben kann - und so war es auch in Solingen. Im Spurt auf den letzten 200 Metern musste Oliver Hanuschik die Konkurrenz ziehen lassen. Zwei Sekunden fehlten am Ende auf Platz eins und zwei, wobei der Sieger der Bronzemedaille nur eine halbe Sekunde eher im Ziel war als der Hilfarther. Zur Freude der mitgereisten Fans stellte er mit 9:10,77 Minuten einen neuen Hausrekord auf. Bereits auf der Rückfahrt aus der Klingenstadt stellte sich dann aber doch mehr Freude bei Trainer und Athlet über den vierten Platz ein als Enttäuschung. Nur die Eingeweihten wussten, dass er ein paar Tage vorher gestürzt war und fast nicht an dieser Meisterschaft hätte teilnehmen können.

Beim Werfercup in Wiesbaden konnten zwei ehemalige Kreisathleten von der anwesenden Weltklasse eine Menge lernen. Roman Heil, der jetzt für den TV Wattenscheid unterwegs ist, stieß die Kugel auf 15,48 Meter, womit er Sechster wurde. Sein weitester Wurf mit dem Diskus landete bei 48,29 Metern und bescherte ihm Rang sieben in der U 20. Die Erkelenzerin Tara Franz, die jetzt für den ART Düsseldorf startet, schleuderte den Diskus auf 34,77 Meter, was ihr Platz zehn einbrachte. Die Kugel wuchtete sie auf 12,08 Meter, gleichbedeutend mit Rang elf.

(eif)
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