Fußball Klare Rollen: Goliath hier - David dort

Kreis Heinsberg · Kreispokal-Endspiel: Morgen um 17 Uhr wird im Teverener Heidestadion ein höchst ungleiches Finale angepfiffen: Mittelrheinligist Beeck trifft auf A-Ligist Würm/Lindern. Dessen Coach Jo Lambertz hofft, dass es nicht zweistellig wird.

 Trainer Friedel Henßen ist mit Beeck morgen in der Favoritenrolle.

Trainer Friedel Henßen ist mit Beeck morgen in der Favoritenrolle.

Foto: FCW

Eine nette kleine Runde fand sich am 13. August nach dem 5:0-Kreispokal-Halbfinalsieg des FC Wegberg-Beeck bei Union Schafhausen zu einer gemütlichen dritten Halbzeit im nahe des Schafhausener Sportplatzes gelegenen Haus von Hubert Küppers ein, dem Vater von Beecks Spieler Simon Küppers. Daran nahmen auch die beiden Trainer teil, die sich morgen im Kreispokalfinale gegenüberstehen: Beecks Friedel Henßen und Hermann-Josef "Jo" Lambertz, Coach der SG Union Würm/Lindern. Thema war da natürlich auch schon das Endspiel. "Friedel, macht es da gnädig mit uns", wünschte sich Lambertz.

Was dieser gestern Vormittag beim Anruf der RP in seinem Feriendomizil Mallorca noch einmal bekräftigte: "Es wäre vermessen, wenn wir uns da was ausrechnen würden. Ich hoffe einfach, dass es in meinem ersten Kreispokalfinale nicht zweistellig wird. Schön ist für uns einfach, dass wir uns bereits für den Mittelrheinpokal qualifiziert haben - und da hoffen wir am Montag auf ein gutes Los. Das Endspiel wollen wir einfach genießen."

Lambertz, der eigens für dieses Spiel sogar vorzeitig aus Mallorca zurückfliegt, freut sich aber auch aus einem besonderen Grund auf das Finale. Das wird für ihn nämlich zu einer Familiensache. Denn bei Beeck spielt sein Neffe Thomas Lambertz - und sollte der spielen, trifft er auf seinen Vetter René. Denn der Sohn von Jo Lambertz, der bis Sommer in der Beecker A-Jugend gespielt hat, hat bei der SG nun den eigenen Vater als Trainer. "Das ist insgesamt eine schöne Konstellation", bekennt der Papa.

Etwas weniger groß fällt die finale Vorfreude bei Henßen aus. "Natürlich sind wir haushoher Favorit, alles andere als ein klarer Sieg wäre eine Enttäuschung." Aber, Henßen wird bevorzugt die Spieler aufs Feld schicken, die in der Meisterschaft noch nicht so viele Einsatzzeiten hatten - so Ersatzkeeper Stefan Nöhles und die Feldspieler Alex Jansen, Jan-Henrik Thuis, Patrick Scheulen, Dominik Kruczek und Anton Krasilnikov. Henßen: "Sie alle haben den Anspruch, Mittelrheinliga zu spielen." Eine komplett andere Elf aufs Feld schicken kann er aber nicht - dafür stehen ihm zu viele Akteure aus dem Kader zurzeit nicht zur Verfügung. So fehlt der gesperrte Oskar Tkacz. Das Gute aber: Das Endspiel ist ein Pflichtspiel, wird daher mit auf seine Vier-Pflichtspiele-Sperre angerechnet - in der Liga fehlt Tkacz daher ein Spiel weniger.

Das freut natürlich auch Henßen - ebenso die Neuerung des Mittelrhein-Verbands, dass alle Kreispokalsieger im Mittelrheinpokal in der ersten Runde automatisch Heimrecht genießen. "Damit ist auf alle Fälle der Anreiz gesteigert, dieses Spiel auch zu gewinnen." Weniger glücklich ist Henßen über den Austragungsort. "Warum müssen Würm/Lindern und wir dafür nun bis nach Teveren fahren? Nach den Halbfinals wäre doch noch genügend Zeit gewesen, sich um einen geeigneteren Endspielort zu kümmern." Er selbst hätte auch gar nichts dagegen gehabt, in Lindern zu spielen. "Dort gibt es zwar nicht die schönsten Umkleidekabinen, aber einen vernünftigen Platz. Und in Lindern wären bestimmt doppelt so viele Zuschauer wie nun in Teveren. Dann wäre in der Partie ja wenigstens ein bisschen Brisanz."

Zur Bekräftigung verweist Henßen auf das 2012er-Finale: "Dafür mussten Sparta Gerderath und wir quer durch den Kreis bis nach Übach-Palenberg fahren. So was ist doch wirklich Unsinn."

(emo)
Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort