Fußball Köln trifft häufig die Latte, Beeck ins Tor

Wegberg · Regionalliga: Beeck schlägt Kölns U 21 2:1 - und hat dabei auch eine gehörige Portion Glück. Matchwinner Marius Müller.

 Beecks Innenverteidiger Niklas Hunold (l.) klärt hier vor Kölns quirligem Offensivmann Anas Ouahim. Kurz vor Schluss musste Hunold humpelnd das Feld verlassen, erlebte den erlösenden Schlusspfiff so von der Seitenlinie.

Beecks Innenverteidiger Niklas Hunold (l.) klärt hier vor Kölns quirligem Offensivmann Anas Ouahim. Kurz vor Schluss musste Hunold humpelnd das Feld verlassen, erlebte den erlösenden Schlusspfiff so von der Seitenlinie.

Foto: JÜRGEN LAASER

Prominenter Besuch weilte gestern Abend im Waldstadion beim Nachholspiel des FC Wegberg-Beeck gegen die U 21 des 1. FC Köln: Aus der Domstadt waren nicht nur überraschend viele Gästefans (rund 100) mit zwei Bussen nach Beeck gekommen, sondern ebenso FC-Präsident Werner Spinner und sein Geschäftsführer Sport, Armin Veh. Zumindest vom Ergebnis her kann dem Duo das Spiel vor 433 Zuschauern nicht gefallen haben: Beeck siegte 2:1, feierte damit nach sechs Niederlagen in Serie einen Dreier - der Geißbock-Nachwuchs erwies sich so wieder einmal als ein dankbarer Gegner für Beeck. Denn zum dritten Mal in Folge schlugen die Kleeblätter die Kölschen in einem Regionalligaspiel - stets mit 2:1.

"Dieser Sieg ist Balsam auf die Wunden", erklärte Teamchef Friedel Henßen - und bekannte angesichts von gleich vier Kölner Aluminiumtreffern: "Ob der Sieg nun glücklich war oder nicht, interessiert mich nicht. Von der Einstellung, der Bereitschaft und der Leidenschaft war das heute ganz stark. Dafür ein Riesenkompliment an die Truppe." Restlos bedient war Kölns Trainer André Pawlak: "Heute hat eindeutig nicht die bessere Mannschaft gewonnen, sondern die glücklichere. Diese Niederlage ist ganz, ganz bitter, tut richtig weh."

Mit einem Spieler ging Pawlak - nicht ganz zu Unrecht angesichts der beiden Gegentore - hart ins Gericht: "Das waren von João Pereira Queirós zwei katastrophale individuelle Fehler." In der Tat verschuldete der Portugiese, vergangenen Sommer für drei Millionen Euro von der U 19 Sporting Bragas verpflichtet, mit leichtfertigen Ballverlusten gegen Beecks mal wieder als Stürmer aufgebotenem Marius Müller beide Tore. Beim ersten bediente Müller daraufhin Norman Post, der für Armand Drevina ablegte - der traf mit einem überlegten Flachschuss ins rechte Eck zum 1:0 (34.) und stellte damit den vorherigen Spielverlauf auf den Kopf. Denn die Kölschen hatten da schon ein halbes Dutzend guter Chancen gehabt - unter anderem mit Latten-Kopfbällen von Filip Kusic (24.) und Stoßstürmer Roman Prokoph (34.).

Bei der letzten Aktion der ersten Halbzeit, einer Kölner Ecke, schoss der auf der Torlinie stehende Sascha Tobor, der überraschend doch spielen konnte, den Ball gegen die Latte. Gar nicht dabei waren bei Beeck dagegen der verletzte Shpend Hasani sowie berufsbedingt Sahin Dagistan. Als dann Queirós erneut gegen Müller den Ball verlor, lief der allein aufs Tor zu, verwandelte nervenstark ins kurze Eck zum 2:0 (57.). Danach geriet Beecks Tor lange Zeit nicht mehr ernsthaft in Gefahr - und wenn, war Keeper Tobias Kraus auf dem Posten. Als Adrian Szöke aus kurzer Distanz dann aber verkürzte (82.), wurde es noch richtig turbulent. 30 Sekunden vor Schluss ging zudem auch noch direkt neben Pawlak die Rasensprinkleranlage an, war die Partie daraufhin für anderthalb Minuten unterbrochen. Danach senkte sich noch eine missglückte Flanke Johannes Kölmels an den Innenpfosten und sprang dann raus - Kölns vierter Alutreffer.

Beeck: Kraus - Passage, Fäuster, Hunold (84. Szymczewski), Tobor - Küppers - Czichi, Wilms, Drevina (73. Holtby), Post (79. Lambertz) - Müller

(emo)
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