Fußball Kölns U 21 spielt in Beeck um ihre Existenz

Wegberg · Regionalliga: Zum Abschluss wartet auf den FC ein brisantes Heimspiel. Denn beim Gegner 1. FC Köln II ist noch völlig offen, ob - und wenn ja - wie es weitergeht. Nur aus eigener Kraft können die Geißböcke die Klasse nicht mehr halten.

 Wohl zum letzten Mal wird morgen Enzo Wirtz für Beeck auflaufen - aller Voraussicht nach wird der Offensivmann den FC mit noch unbekanntem Ziel verlassen. Daher wird er morgen auch mitverabschiedet.

Wohl zum letzten Mal wird morgen Enzo Wirtz für Beeck auflaufen - aller Voraussicht nach wird der Offensivmann den FC mit noch unbekanntem Ziel verlassen. Daher wird er morgen auch mitverabschiedet.

Foto: JÜRGEN LAASER (ARCHIV)

Wiedersehen macht Freude - so heißt es zumindest sprichwörtlich. Keine große Lust auf ein Wiedersehen mit dem FC Wegberg-Beeck in der nächsten Saison hat dagegen Martin Heck, Trainer der U 21 des 1. FC Köln - und das hat seinen guten Grund. Denn das würde bedeuten, dass der Geißbock-Nachwuchs ebenfalls in die Mittelrheinliga absteigen würde. Genau dieses Szenario droht vor dem morgigen letzten Spieltag, an dem die Kleeblätter die Kölschen im Waldstadion erwarten (Anstoß 14 Uhr).

Allein aus eigener Kraft kann der Gast den Ligaverbleib jedenfalls nicht mehr schaffen. Denn Köln steht auf Platz 15 - und dieser Rang reicht zum Klassenerhalt nur, wenn Meister Sportfreunde Lotte in der Relegation den Aufstieg in die 3. Liga schafft. Um darauf nicht vertrauen zu müssen und noch auf den definitiv rettenden Rang 14 zu klettern, benötigen die Kölner morgen also Schützenhilfe - entweder von Vizemeister Borussia Mönchengladbach II (bei dem tritt das zwei Zähler vor Köln rangierende RW Ahlen an) oder von Wattenscheid (bei der SG spielt der einen Punkt vor Köln platzierte SV Rödinghausen).

Den Fokus legt Heck naturgemäß aber aufs eigene Spiel: "Wir schauen in erster Linie auf uns. Wir stehen unter Druck, müssen in Beeck unbedingt gewinnen - und das wird schwer genug. In den vergangenen vier Spielen ist Beeck jeweils in Führung gegangen, hat dabei zweimal gewonnen. Wir werden viel Geduld aufbringen müssen."

Zuversicht schöpft Heck aus den vergangenen drei Spielen: "Daraus haben wir sieben Punkte geholt, uns damit zumindest die Möglichkeit verschafft, den Klassenerhalt noch schaffen zu können." Wonach es nach einer Niederlagenserie im Februar und März zwischenzeitlich nicht mehr aussah. Heck: "Platz 15 war daher das Minimalziel. Immerhin können wir nun nicht mehr direkt absteigen." Denn auf Platz 16 hat Köln fünf Punkte Vorsprung. Der dort platzierten SSVg Velbert hat also auch der erneute Trainerwechsel nicht geholfen, ist der Meister der Oberliga Niederrhein 2015 ebenfalls schon abgestiegen - wie auch der FC Kray, Aufsteiger 2014, und die aktuellen weiteren Aufsteiger Beeck und TuS Erndtebrück.

Für den extremen Einbruch nach der Winterpause führt Heck vor allem zwei Gründe an: "Zum einen waren da witterungsbedingt viele Plätze nicht in dem Zustand, den wir für unseren technisch geprägten Fußball benötigen, zum anderen sind uns im Winter drei Stammspieler weggebrochen." Einer von diesen ist Lucas Cueto, der den 1. FC da verlassen hat - und der hatte bei Beecks 0:1-Niederlage im Hinspiel im Kölner Franz-Kremer-Stadion mit einem Glücksschuss aus großer Distanz das Tor des Abends erzielt.

Sollten die Geißböcke den Klassenerhalt nicht schaffen, steht nach wie vor sogar eine Auflösung der Zweiten Mannschaft im Raum - auch die Zukunft von Heck selbst ist ungewiss. "Es ist alles offen", bestätigt Kölns Sportlicher Leiter Jörg Jakobs. Folge: Die U 21 spielt in Beeck buchstäblich um ihre Existenz, um ihren nackten Fortbestand.

Dementsprechend groß dürfte auch die zahlenmäßige Unterstützung aus der Domstadt sein. Darauf lassen zumindest zahlreiche Einträge in diversen Kölner Fanforen schließen. "Wir rechnen mit einer größeren Zahl an Kölner Zuschauern", sagt dazu Beecks Geschäftsstellenleiter Thomas Klingen.

Sportlich wollen sich die Kleeblätter ordentlich verabschieden. "Auch fürs letzte Regionalligaspiel gilt: Wir haben nichts zu verschenken - erst recht nicht wegen der Ausgangslage", bekräftigt Beecks Teamchef Friedel Henßen. Für den erkrankten Patrick Nettekoven (Magen-/Darmgrippe) wird wie schon in der zweiten Halbzeit in Wiedenbrück der Noch-A-Jugendliche Tim Tretbar das Tor hüten. Ein großes Fragezeichen steht hinter dem Einsatz von Sahin Dagistan (Hüftprellung). Zum Aufgebot zählt morgen auch Maurice Passage, der verletzungsbedingt kein einziges Spiel in der Regionalliga absolviert hat.

Definitiv zur Anfangself wird Dominik Bischoff gehören, der vor dem Spiel (gegen 13.50 Uhr) auf dem Platz ebenso offiziell verabschiedet wird wie der zweite langjährige Akteur Johannes Walbaum sowie die weiteren Abgänge der Ersten Mannschaft. Fünf Minuten zuvor wird die von Dirk Gipperich und Kwame Nsiah trainierte "A 2" für die bereits eingefahrene Meisterschaft in der A-Junioren-Bezirksliga geehrt.

(emo)
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