Kunstrasenplätze: Nun kommt richtig Bewegung rein

Bis vor kurzem befand sich nicht nur das Erkelenzer Land, sondern der gesamte Kreis Heinsberg im tiefen Dornröschenschlaf, was auch nur den Gedanken an Kunstrasenplätze anging. Nun ist zumindest das Erkelenzer Land daraus erwacht – und zwar gründlich.

Die Sportfreunde Uevekoven und nun auch der SV Schwanenberg haben in ihren Jahresversammlungen ihre Projekte ausführlich vorgestellt, und der VfJ Ratheim hat seine "JHV" dazu genutzt, um zumindest den Wunsch nach einem Kunstrasenplatz zu bekräftigen. Und auch beim SC Wegberg existieren handfeste Überlegungen, den Rasenplatz im Stadion an der Ophover Mühle in einen Kunstrasen umzuwandeln. Das bestätigte auf Nachfrage der RP gestern Nachmittag SCW-Vorsitzender Manfred Vits.

Kurios dabei: Sieht man von Ratheim ab, liegen die drei anderen Sportplätze luftlinienmäßig keine fünf Kilometer auseinander – und doch sind die Rahmenbedingungen sehr unterschiedlich.

Das gewagteste Projekt verfolgen dabei sicherlich die Sportfreunde: Die wollen den Kunstrasenplatz – nicht zuletzt mangels Alternativen – überwiegend in Eigenleistung stemmen. Für diesen Mut verdienen sie allergrößten Respekt.

Ganz anders stellt sich die Lage in Ratheim dar: Dort wird letztendlich der Rat über das Projekt entscheiden. Hintergrund: Die von der Stadt Hückelhoven für 2010 ohnehin geplante Überholung des Ratheimer Sportgeländes wird mit Geldern aus dem Konjunkturpaket II auf dieses Jahr vorgezogen – ob's für einen Kunstrasen reicht, darüber wird auch in der nächsten Sitzung des Hückelhovener Sportausschusses am 27. April diskutiert.

Auf kräftige kommunale Unterstützung spekuliert auch der SC Wegberg – und kann dabei als gewichtiges Argument seine Lage mitten im Wegberger Schulzentrum anführen. Dort würde also auch der Schulsport von einem derartigen Platz massiv profitieren.

Irgendwo zwischen den Polen Uevekoven und Ratheim dürfte das Schwanenberger Modell zu verorten sein. Denn zum einen will der SV gleichfalls einen beträchtlichen Eigenanteil leisten (150 000 Euro sind schließlich eine Menge Holz), zum anderen baut er aber auch auf kräftige Unterstützung der Stadt Erkelenz.

Und wenn es auch keiner der Betroffenen offen so formulieren will: Das Wettrennen, wer den ersten Kunstrasenplatz im Erkelenzer Land hat, ist eröffnet . . . MARIO EMONDS

(RP)
Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort