Fußball Linksfuß mit guten Standards

Erkelenz · WEGBERG Melih Karakas ist von allen Zugängen des Regionalliga-Aufsteigers FC Wegberg-Beeck zweifellos derjenige, der am schnellsten integriert war - aus einem einfachen Grund: Bereits seit Ende März hat der 21-Jährige beim FC regelmäßig mittrainiert - weit früher also, als sein Vertrag in Beeck begann. Und am 31. Mai, beim alles entscheidenden 2:0-Sieg im Topspiel beim Bonner SC, mit dem die Schwarz-Roten am vorletzten Spieltag den Aufstieg klarmachten, saß der Mittelfeldspieler mit dem starken linken Fuß zur moralischen Unterstützung auch schon mit auf der Bank.

 Melih Karakas

Melih Karakas

Foto: FCW

WEGBERG Melih Karakas ist von allen Zugängen des Regionalliga-Aufsteigers FC Wegberg-Beeck zweifellos derjenige, der am schnellsten integriert war - aus einem einfachen Grund: Bereits seit Ende März hat der 21-Jährige beim FC regelmäßig mittrainiert - weit früher also, als sein Vertrag in Beeck begann. Und am 31. Mai, beim alles entscheidenden 2:0-Sieg im Topspiel beim Bonner SC, mit dem die Schwarz-Roten am vorletzten Spieltag den Aufstieg klarmachten, saß der Mittelfeldspieler mit dem starken linken Fuß zur moralischen Unterstützung auch schon mit auf der Bank.

Warum ihm das alles möglich war, ist ein bisschen kurios. Denn bis Anfang März spielte der gebürtige Dülkener quasi um die Ecke bei Landesligist 1. FC Viersen, gehörte dort zu den Leistungsträgern. Dann wurde er von Trainer Willi Kehrberg rausgeworfen - aus "disziplinarischen Gründen", wie es offiziell hieß. Nachvollziehen könne er das weiterhin nicht, bemerkt Karakas dazu. Mit ihm wurde auch sein Mitspieler Sergen Camcioglu aus dem Kader der Ersten Mannschaft verbannt. Der frühere Akteur der Beecker Ersten Mannschaft, der nun als Spieler der Reserve nach Beeck zurückgekehrt ist, durfte aber immerhin noch in der Viersener Reserve weiterspielen - Karakas nicht.

Was der Türke mit deutschem Pass aber längst abgehakt hat: "Hier in Beeck ist das eine andere Welt. Der FC ist die beste Mannschaft im Umkreis. Ich bin sehr froh, in Beeck gelandet zu sein. Mannschaft und Trainingsbedingungen sind top." Über den Vater von Sergen Camcioglu sei der Kontakt zu Beeck zustande gekommen. "Und dann habe ich ja hier auch schon mittrainiert."

Sein Ziel ist - wen wundert's - ein Stammplatz. "Natürlich wird es für mich sehr schwer, in die erste Elf reinzukommen, doch ich mag Herausforderungen. Das ist wie im Leben - da kriegt man ja auch nichts geschenkt." Zu seinen Stärken zählt er gerade auch Standards. "Defizite habe ich dagegen bei der Spritzigkeit. Mein Antritt auf den ersten Metern muss besser werden."

In der Jugend hat Karakas neun Jahre bei Borussia Mönchengladbach gespielt - bis ihn im Alter von 16 Jahren eine schwere Verletzung ("alle Bänder im Sprunggelenk waren gerissen") zu einer neunmonatigen Pause zwang. Seine restlichen Jugendjahre verbrachte er beim Wuppertaler SV und SC Paderborn, ehe er 2013 seine Seniorenlaufbahn beim 1. FC Viersen begann.

Doch nicht nur fußballerisch, sondern auch jobtechnisch schlägt Karakas, der den Realschulabschluss hat und sich als "lebensfreudig, lustig, offen und ehrlich" charakterisiert, bald ein neues Kapitel auf: Im August fängt er in Willich eine Ausbildung zur Fachkraft Lagerlogistik an.

(emo)
Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort