Fußball Mit Schalke-Elan ins Niederrheinstadion

Wegberg · Regionalliga: Beeck spielt morgen mal wieder in einem großen Stadion mit ebenso großer Vergangenheit: bei Rot-Weiß Oberhausen. Für Keeper Patrick Nettekoven ist's eine besondere Partie - bis zum Sommer spielte er drei Jahre für RWO.

 Bis zum Sommer spielte Beecks Keeper Patrick Nettekoven, hier in Aktion gegen Velberts Milko Trisic, drei Jahre für Rot-Weiß Oberhausen. Morgen tritt er mit seinem neuen Verein bei seinem alten Klub an.

Bis zum Sommer spielte Beecks Keeper Patrick Nettekoven, hier in Aktion gegen Velberts Milko Trisic, drei Jahre für Rot-Weiß Oberhausen. Morgen tritt er mit seinem neuen Verein bei seinem alten Klub an.

Foto: JÜRGEN LAASER

Patrick Nettekoven versucht erst gar nicht, den "Mister Cool" zu geben: "Nein, das ist für mich kein Spiel wie jedes andere, das ist für mich schon etwas ganz Besonderes. Bis zum Sommer bin ich schließlich drei Jahre lang da jeden Tag von Köln aus hingefahren", merkt der Keeper des FC Wegberg-Beeck zum morgigen Spiel (Anstoß 14 Uhr) an. Dann treten die Kleeblätter im traditionsreichen und über 21.000 Zuschauer fassenden Niederrheinstadion bei Rot-Weiß Oberhausen an - und für diesen Klub stand der 28-Jährige von 2012 bis 2015 eben selbst zwischen den Pfosten. "Ich kenne da jeden Spieler, jeden Mitarbeiter. Es ist von daher für mich schon ein komisches Gefühl, da nun als Torwart der Gastmannschaft zu spielen", bekennt der Sportstudent.

RWO sei ein sehr professionell aufgestellter Verein - mit einer klaren Ausrichtung: "Die Maloche-Mentalität wird schon sehr gepflegt. Dazu passt ja auch das Stadion, ein typisches altes Ruhrpott-Stadion mit Laufbahn drumrum und vielen Stehplätzen." RWO sei in der Liga sicher nicht das Team mit den besten Einzelspielern. "Auch zu meiner Zeit war es für den Verein aber schon wichtiger, eine gute Einheit zu sein. Das Gesamtpaket Oberhausen ist stark", sagt Nettekoven.

Was auch das Abschneiden der Rot-Weißen seit dem Abstieg aus der 3. Liga 2012 zeigt: In den folgenden drei Abschlusstabellen der Regionalliga belegte das Team die Plätze acht, drei und vier. "Unter die ersten Sechs wollen wir auch wieder hin", erklärt Andreas "Zimbo" Zimmermann. Der gebürtige Berliner mit 45 Zweitliga-Spielen für die Hertha steht in Oberhausen seit Juli 2014 auf der sportlichen Kommandobrücke. Unter Aufstiegsdruck steht der 45-Jährige dabei nicht: "Den haben doch eher andere Teams." Aktuell stehen die Rot-Weißen auf Platz fünf. "Wir sind im Soll", sagt Zimmermann. Nach sechs Spielen ohne Niederlage verlor Oberhausen am vergangenen Samstag das Verfolgerduell bei der SG Wattenscheid nach einer 1:0-Pausenführung noch 1:3. Zimmermann: "Das war eine total überflüssige Niederlage."

Generell ist RWO sehr heimstark. So hat das Team im Niederrheinstadion bislang schon die Spitzenteams Sportfreunde Lotte, Borussia Mönchengladbach II und SV Rödinghausen geschlagen - jeweils mit 2:0. Stützen des Teams sind der erfahrene Abwehrchef Benjamin Weigelt, der fußballerisch sehr starke Zehner Patrick Bauder und Sturmtank David Jansen. Und um den herum wuseln die torgefährlichen Raphael Steinmetz (bislang sechs Saisontore) und Simon Engelmann (fünf). Gar nicht ins Bild passte freilich die völlig überraschende 1:3-Heimpleite gegen den Vorletzten FC Kray, die in Oberhausen bis heute ein wenig nachhallt.

Genau daran möchte sich Beeck nun aber ein Beispiel nehmen. "Wir wollen den Schwung vom Schalke-Spiel mit nach Oberhausen nehmen", bekräftigt FC-Teamchef Friedel Henßen. "Denn 86 Minuten haben wir es beim 2:3 gegen Schalke richtig gut gemacht. Jetzt müssen wir es endlich auch einmal über 90 Minuten hinbekommen." Genau das hätten seine Schützlinge bislang noch nicht geschafft: "In vielen Spielen haben wir über weite Strecken mitgehalten. Doch schwache kurze Phasen haben uns schon sehr viele Punkte gekostet. So was wird in der Regionalliga - anders als in der Mittelrheinliga - eben bestraft." Im Niederrheinstadion hofft Henßen nun einmal auf volle Konzentration über 90 Minuten. Ob die Spielstätte da hilfreich ist? Immerhin hat diese schon Bundesligafußball gesehen - von 1969 bis 1973 kickte RWO in der Ersten Liga, stellte 1971 mit Lothar Kobluhn sogar den Bundesliga-Torschützenkönig (24 Treffer). Kobluhn brach da also in die Phalanx von Bayerns Dauer-Torschützenkönig Gerd Müller ein.

Oberhausen war übrigens auch die letzte Profistation von Jörg Beyel, Coach des SV Brachelen: Von 1998 bis 2000 stürmte er für Rot-Weiß Oberhausen.

(emo)
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