Radsport Mit Vollgas zum Sieg

Wegberg · Christian Noll heißt der Sieger der 9. Auflage des Wegberger Grenzlandrennens. Der Rennradfahrer vom RSC Betzdorf setzt sich nach 74,80 Kilometern auf der Zielgeraden im Spurt einer Ausreißergruppe durch.

 Rund 130 Fahrer nahmen das 9. Grenzlandrennen in Angriff - da wurde es in einigen Kurven schon mal ein bisschen eng.

Rund 130 Fahrer nahmen das 9. Grenzlandrennen in Angriff - da wurde es in einigen Kurven schon mal ein bisschen eng.

Foto: NIPKO

Als am Samstagnachmittag Sturmtief "Zeljko" über Deutschland und Wegberg fegte, da brachte es nicht nur Regen und Orkanböen mit sich, sondern verursachte auch tiefe Sorgenfalten im Gesicht von Dieter Lausberg. "Beim Aufbau sind wir ordentlich nass geworden", sagte der Organisator des Wegberger Grenzlandrennens. Weniger als 24 Stunden später waren die Sorgen allerdings wie weggeblasen und er strahlte mit der Sonne um die Wette - und das mit gutem recht. Rund 130 Radrennfahrer boten ein tolles und spannendes Rennen, das am Ende im Zielspurt einer Ausreißergruppe entschieden wurde. Die schnellsten Beine und die größten Kraftreserven nach 74,80 Kilometern hatte Christian Noll vom RSC Betzdorf, der sich auf der Zielgeraden eine gute Ausgangsposition ergatterte und dann kurz vor der Ziellinie aus dem Windschatten heraus an allen vorbeifuhr. "Das ist genauso gelaufen, wie ich es mir erträumt habe", sagte der Sieger nach der Siegerehrung.

Dabei sah es kurzzeitig so aus, als hätte Noll die entscheidende Situation des Rennens verpasst: Als sich nach etwas mehr als zehn Runden eine zehnköpfige Ausreißergruppe bildete, war Noll nicht mit von der Partie. "Plötzlich war da ein Loch von etwa 100 Metern, das ich wieder zufahren musste", erinnert sich Noll, "ich wusste, dass ich da mitmuss, wenn ich eine Chance auf den Sieg haben wollte." Und damit sollte er recht behalten: Von Runde zu Runde vergrößerte die nun 13-köpfige Gruppe, die gut harmonisierte, ihren Vorsprung und hatte zu Spitzenzeiten bis zu 50 Sekunden auf das Hauptfeld herausgefahren. Spätestens zehn Runden vor Schluss war dann klar, dass es wie schon in den Vorjahren nicht zu einem Massensprint kommen würde, sondern der Sieger aus der Ausreißergruppe kommen würde. Noll erwischte eine gute Ausgangsposition und verwies Thiemo Scharffe (Radsportfreunde Borken) und Jarno Reimers (Team Rolinck) auf die weiteren Plätze. "Es war ganz schön windig auf der Zielgeraden", sagte Noll, "da war es sichtig, so lange wie möglich im Windschatten zu bleiben."

 Die ersten Drei (v.l.): Thiemo Scharffe, Sieger Christian Noll und Jarno Reimers.

Die ersten Drei (v.l.): Thiemo Scharffe, Sieger Christian Noll und Jarno Reimers.

Foto: JÜRGEN LAASER

Nicht verstecken konnte sich der Sieger nach dem Rennen dann allerdings vor den Kontrolleuren der Nationalen Anti-Doping Agentur (NADA), die sich im Vorfeld des Rennens angekündigt hatten. "Der Sieger und zwei zufällig ausgeloste Fahrer aus dem Feld müssen zur Dopingkontrolle", erklärte Lausberg. Und so wurde Noll nach der Siegerehrung per schwarzem SUV ins Vereinsheim des SC Wegberg an der Ophover Mühle gebracht, um seine Urinprobe abzugeben. Noll nahm es gelassen: "Allerdings muss ich jetzt erstmals etwas ein paar Flaschen Wasser trinken, damit das auch klappt", sagte der Sieger nach der Siegerehrung mit einem breiten Lächeln auf den Lippen.

(RP)
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