Fußball Müssen nun gucken, in Schlagdistanz zu bleiben

Erkelenz · Beecks Teamchef über die Pleite gegen Erndtebrück und die noch folgenden vier Rückrundenspiele bis zur Winterpause.

 Friedel Henßen

Friedel Henßen

Foto: FCWB

Nachdem Sie zweimal drüber geschlafen haben: Können Sie sich die lethargische Leistung Ihrer Elf in der ersten Halbzeit nun erklären?

hENSSEN Nein, kann ich nicht, das bleibt mir ein Rätsel. Wir haben Erndtebrück ja zumeist erst in unserer eigenen Hälfte attackiert. So tief wollten wir aber auf keinen Fall stehen. Geplant war schon, das 15 Meter weiter vorne zu machen. Und unsere Abwehrkette stand ja auch nur 20 Meter vor dem eigenen Tor. Wenn man schon so tief steht, dann muss man auf alle Fälle die Räume auch richtig schließen. Das aber haben wir auch nicht hinbekommen.

Dabei fing es ja eigentlich noch gut an - nach einem zähen Start sind Sie mit dem ersten vernünftigen Angriff direkt in Führung gegangen - ein gut herausgespieltes Kontertor.

HENSSEN Ja, da habe ich auch gedacht, dass dieses Tor uns Sicherheit bringt. Das war jedoch überhaupt nicht der Fall. Erndtebrück war in den Zweikämpfen weiterhin viel präsenter, war aggressiver und gewann so auch fast alle zweiten Bälle. Mein Trainerkollege Dirk Ruhrig sagt in solchen Fällen ja gerne, dass die geistige Frische gefehlt habe. Und ich selbst habe direkt nach dem Spiel ja nicht von ungefähr unsere Spielweise mit einem Alte-Herren-Kick verglichen: Wir waren ja viel zu unbeweglich. Der TuS war schneller und präsenter - das war entscheidend. Den Willen kann ich meinen Jungs aber sicher nicht absprechen. Allein: Sie haben nicht gekonnt.

Unter dem Strich steht so eine ganz bittere Niederlage.

HENSSEN Allerdings. Diese Niederlage gegen einen direkten Konkurrenten ist viel bitterer als zum Beispiel das 0:7 bei Viktoria Köln.

Dabei hätte die Partie in der zweiten Halbzeit aber auch noch kippen können. So war beim Schuss von Marius Müller an den Innenpfosten viel Pech dabei. Es wäre das 2:2 gewesen.

HENSSEN Das ist richtig. Bei uns springt der Ball vom Innenpfosten wieder raus, zehn Minuten später bei Erndtebrücks Schuss zum 1:3 vom Innenpfosten ins Tor. Aber dieses Glück muss man sich erarbeiten - und das hatte sich an diesem Abend nur der TuS verdient.

Heute Abend sehen Sie Ihre Jungs beim Training erstmals seit dem Spiel wieder. Wird's da eine längere Ansprache geben?

HENSSEN Ein paar Minuten werde ich da schon über das Spiel sprechen. Die vielen Fehler müssen natürlich angesprochen werden. Fakt ist auch, dass wir - einschließlich des verlorenen Mittelrheinpokalspiels in Freialdenhoven - aus den letzten fünf Spielen nur einen Punkt geholt haben. Das ist natürlich viel zu wenig.

In den ersten vier Rückrundenspielen warten nun noch lauter dicke Brocken: Düsseldorf II und Wuppertal kommen nach Beeck, auswärts geht's zu den Spitzenteams Dortmund II und Uerdingen.

henssen Wenn wir daraus noch vier Punkte schnappen könnten, wäre das schön. Wichtig ist auf alle Fälle, dass wir bis zur Winterpause in Schlagdistanz zu Platz 14 bleiben.

Mario Emonds führte das Gespräch.

(emo)
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