Schwimmen Nach 1000 Metern fehlen 12 Hundertstel
Erkelenz · Schwimmen: Beim 12. Sparkassen-Cup im Erka-Bad siegt der VfR Übach-Palenberg hauchdünn vor der SG Erkelenz-Hückelhoven.
Für einen ganz kurzen Augenblick halten im Erka-Bad alle den Atem an und lauschen gebannt der Lautsprecherdurchsage. Vor dem letzten Staffelwettbewerb des 12. Sparkassen-Cups wird der Zwischenstand verkündet — und der weist den VfR Übach-Palenberg mit gerade einmal 26 hundertstel Sekunden vor Ausrichter SG Erkelenz-Hückelhoven als Spitzenreiter aus. Danach geht ein Raunen durchs Bad, Trainer zücken ihre Stoppuhren, Schwimmer lockern ihre Muskeln für den großen Showdown. Denn nach vier Staffeln in Brust, Kraul, Rücken und Schmetterling ist klar, dass ein Wimpernschlag über Sieg und Platz zwei entscheiden wird. "An so eine knappe Entscheidung kann ich mich nicht erinnern", sagt Gertrud Wollgarten, Fachwartin für Öffentlichkeitsarbeit beim Schwimmbezirk Aachen, "die letzten Auflagen hat Dauersieger Aachen SV dominiert."
Dieses Mal ist aber alles anders: Bis zur abschließenden 4x50 Meter Lagen Staffel liefern sich der VfR und die SG ein spannendes Kopf-an-Kopf-Rennen, das erst von den beiden Schlussschwimmern auf der allerletzten Bahn des Wettkampfes entschieden wird. Zwar schlägt das Team des Ausrichters vor dem VfR Übach-Palenberg an, doch am Ende retten die Gäste nach 1000 geschwommenen Metern zwölf hundertstel Sekunden Vorsprung ins Ziel und sichern sich somit den Siegerscheck in Höhe von 1000 Euro — Platz zwei wird der SG Erkelenz-Hückelhoven mit 750 Euro versüßt.
Insgesamt gab es für die elf teilnehmenden Teams beim Sparkassen-Cup — der rotierend in der Städteregion Aachen sowie den Kreisen Heinsberg und Düren stattfindet — gesponsert von der Sparkasse Aachen, der Sparkasse Düren und der Kreissparkasse Heinsberg, Preisgelder in Höhe von 4000 Euro. Die Prämien fließen in die Nachwuchsarbeit der Vereine und wurden in diesem Jahr ab Platz acht sogar noch einmal verdoppelt. Überreicht wurden die Prämien bei der Siegerehrung von Jörg Friedrichs von der Kreissparkasse Heinsberg gemeinsam mit dem Erkelenzer Bürgermeister Peter Jansen, der gemeinsam mit seiner Frau Gabriele, die Wettkämpfe verfolgte und auch Bekanntschaft mit dem kühlen Nass machte. Kurz nach seinem Erscheinen wagte sich der Bürgermeister etwas zu nah an die Startbrücke und kassierte so einige Wasserspritzer auf seinem Anzug. Jansen nahm es gelassen: "Das ist eine willkommene Abkühlung". Denn die zahlreichen Zuschauer und Athleten, die den Beckenrand säumten und die Sportler mächtig anfeuerten, ließen auch die Temperaturen im eh schon warmen Erka-Bad noch einmal nach oben schießen.
Die Schwimmer des VfR Übach-Palenberg störte das nach Ende des Wettkampfes nicht — sie feierten einfach ausgelassen ihren Sieg. Während das jüngste Mitglied des Teams mit dem Siegerscheck in den Händen auf den Schultern durchs Bad getragen wurde, stimmte der Rest den obligatorischen Schlachtruf des VfR an. Wobei schnell klar wurde, was sie selbst von ihrem Erfolg halten: Nach der dreimaligen Bekräftigung, "das war Spitze", endete der Anfeuerungsruf mit "das war allererste Sahne" — da gibt es nichts mehr hinzuzufügen.
