Fußball Neuer Fußballverein: FC Dynamo Erkelenz

Erkelenz · Ende 2014 wurde in der Erkelenzer Innenstadt der neue Klub gegründet. Vorsitzender ist Andreas Haas - und der verfolgt große Ziele: Die von deutschrussischen Spielern geprägte Mannschaft soll bis 2018 in der Kreisliga A spielen.

 Das Logo des neuen Erkelenzer Fußballvereins Dynamo.

Das Logo des neuen Erkelenzer Fußballvereins Dynamo.

Foto: VEREIN

Die sportliche Bescherung fand für Andreas Haas bereits am Vormittag des Heiligen Abends statt. Da fand der russischstämmige Erkelenzer, der seit 23 Jahren in Deutschland lebt, Post vom Amtsgericht Erkelenz im Briefkasten. Inhalt des Schreibens: die amtliche Bestätigung der Aufnahme des FC Dynamo Erkelenz ins Vereinsregister der Stadt. Den Verein hatte der 28-Jährige wenige Wochen zuvor mit sechs Freunden gegründet. "Aber bereits seit August haben wir uns mit dem Projekt befasst", erzählt Haas.

 Der Vorstand des FC Dynamo Erkelenz (von links): Beisitzer Sergej Pautschkow, Kassenprüfer und Co-Trainer Artur Matern, Vorsitzender und Geschäftsführer Andreas Haas, Beisitzer Nikolai Matern, zweiter Vorsitzender Juri Repp sowie Trainer und Obmann Eugen Ewert.

Der Vorstand des FC Dynamo Erkelenz (von links): Beisitzer Sergej Pautschkow, Kassenprüfer und Co-Trainer Artur Matern, Vorsitzender und Geschäftsführer Andreas Haas, Beisitzer Nikolai Matern, zweiter Vorsitzender Juri Repp sowie Trainer und Obmann Eugen Ewert.

Foto: FC DYNAMO ERKELENZ

FC Dynamo Erkelenz - das ist aber nicht etwa eine neue und ungewöhnlich gut organisierte Hobbymannschaft mit "richtigem" Vereinsstatus (so wie der Erkelenzer Insidern seit vielen Jahren bekannte Vorwärts Hammerschorsch), sondern ein Klub mit großen sportlichen Zielen. "Das soll keine Spaßveranstaltung werden. Bereits ab der nächsten Saison wollen wir in der C-Liga am Spielbetrieb teilnehmen. Der direkte Aufstieg in die B-Liga ist dann Pflicht. Und zwei Jahre später wollen wir in der A-Liga sein", erläutert Haas, der bis Ende der Saison noch für Bezirksligist Sportfreunde Uevekoven spielt.

Haas ist gerade dabei, das Team zu rekrutieren. "Es gibt rund 50 Interessenten - überwiegend Spätaussiedler aus Russland. Die sind alle von unserem Projekt total überzeugt. Alle nehmen können wir aber nicht - rund 22 Akteure werden es am Ende sein." Die potenziellen Spieler kommen nicht nur aus dem Erkelenzer Stadtgebiet, sondern ebenso aus dem gesamten Kreis Heinsberg, dem Mönchengladbacher Stadtgebiet und sogar Düren. "Etwa die Hälfte davon hat schon Landes- oder Bezirksliga gespielt", bemerkt Haas - und nennt schon mal einen Namen: "Artur Matern kommt auf alle Fälle, wird auch den Co-Trainer machen." Zurzeit geht Matern noch für den A-Ligisten SV Kuckum auf Torejagd.

Und auch einen Trainer hat Haas schon gefunden: Eugen Ewert, zurzeit Co-Trainer beim B-Ligisten STV Lövenich, wird den sportlichen Vorturner abgeben. Haas: "Das passt. Eugen nimmt gerade den B-Schein in Angriff, und als gelernter Torhüter wird er zudem das Torwarttraining übernehmen." Den Fußballverband Mittelrhein habe er über das Ansinnen ebenso schon informiert wie den Fußballkreis Heinsberg, sagt Haas. "Ich habe Kontakt zum Technischen Obmann Josef Küppers aufgenommen - und bei Achim Mützke habe ich mich auch schon vorgestellt." Der ist als Leiter des Erkelenzer Amtes für Bildung und Sport für die Vergabe von Trainingszeiten und -plätzen zuständig. Haas: "Wir wollen in der Erkelenzer Innenstadt trainieren und spielen." Zweimal die Woche soll Training sein - der Auftakt ist für den 1. Juni schon fest geplant.

Eines betont Haas auch: "Deutsch wird bei uns die Amtssprache sein. Die meisten von uns leben schließlich schon sehr lange in Deutschland - so wie ich selbst." Und ebenfalls nicht ganz unwichtig: "Wir haben Sponsoren - auch größere. Die brauchen wir auch. Schließlich werden wir nicht umhin kommen, Ablösesummen zu zahlen. Dazu müssen wir ja die komplette Ausrüstung erst mal anschaffen."

Und warum das alles? Haas' Antwort fällt unverblümt aus: "Es ist doch ein bisschen arm, was seit Jahren fußballerisch in der Erkelenzer City abgeht. Der SC 09 dümpelt mit seiner Ersten Mannschaft im B-Liga-Keller - das kann es doch nicht sein. In einer Stadt wie Erkelenz muss doch weit mehr möglich sein - und genau das haben wir vor."

(emo)
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