Fußball Neues FC-Gefühl: Zwei Dreier in Folge

Wegberg · Regionalliga: Beeck schlägt im Nachholspiel die SG Wattenscheid 1:0 - der zweite Zu-Null-Dreier hintereinander. Enzo Wirtz trifft. Kapitän Arian Berkigt wird fürs morgige Spitzenspiel der Reserve gegen die SG Würm/Lindern "geschont".

 Das war in der 14. Minute bereits Beecks vierte gute Chance: Nach einem langgezogenen Freistoß Danny Richters (nicht im Bild) verfehlt der am langen Pfosten lauernde Simon Küppers (r.) das Wattenscheider Tor nur knapp. In der Mitte Beecks späterer Siegtorschütze Enzo Wirtz, links daneben Mannschaftskollege Patrick Ajani.

Das war in der 14. Minute bereits Beecks vierte gute Chance: Nach einem langgezogenen Freistoß Danny Richters (nicht im Bild) verfehlt der am langen Pfosten lauernde Simon Küppers (r.) das Wattenscheider Tor nur knapp. In der Mitte Beecks späterer Siegtorschütze Enzo Wirtz, links daneben Mannschaftskollege Patrick Ajani.

Foto: NIPKO

Ausgepumpt sank Johannes Walbaum beim Abpfiff zu Boden. "Der letzte Sprint hat richtig weh getan", bekannte der Vize-Kapitän des FC Wegberg-Beeck, der gestern Abend im Nachholspiel gegen die SG Wattenscheid die Binde trug. Auch Sahin Dagistan ging es nicht viel besser, robbte auf dem Zahnfleisch dem Schlusspfiff entgegen. Die Plackerei hatte sich indes gelohnt: Die Kleeblätter schlugen den Ex-Bundesligisten vor 233 Zuschauern mit 1:0, feierten nach dem 2:0 in Kray den zweiten Sieg in Folge, wieder zu Null - ein völlig neues Regionalliga-Gefühl fürs Schlusslicht, das nun 13 Punkte hat.

Und da hatte dann auch Walbaum alle Pein vergessen: "Wir haben alles rausgehauen, haben uns richtig ausgekotzt. Jetzt dürfen wir alle kräftig in den Mai reinfeiern", frohlockte "Walli" gutgelaunt. Der trug die Binde, weil Kapitän Arian Berkigt "geschont" wurde. "Ari spielt am Samstag in der Reserve gegen Würm/Lindern", erläuterte Beecks Teamchef Friedel Henßen.

Für den Käpt'n spielte in vorderster Front Marius Müller - und machte seine Sache gut. Kollektiv sehr gut spielte Beeck in der ersten halben Stunde. Da waren die Platzherren die eindeutig aktivere Mannschaft, bestimmten das Spiel klar - und hatten in der ersten Viertelstunde bereits vier glasklare Chancen durch Walbaum (5.+7.), Müller (13.) und Simon Küppers (14.).

Danach verebbte Beecks Schwung gegen zunächst recht passive Wattenscheider. Beecks sehr sicherer Keeper Patrick Nettekoven hielt danach zweimal das zu Null gegen Güngör Kaya fest (39.+48.), der wohl der Hauptgrund dafür gewesen sein sein dürfte, dass sich rund zwölf Scouts für dieses Spiel akkreditiert hatten - darunter einige von türkischen Erstligisten.

"Gerade bei Kayas zweiter Chance hat uns Pat im Spiel gehalten. Wenn wir gegen die sehr konterstarken Wattenscheider in Rückstand geraten wären, wäre es mehr als schwer geworden", bekannte Henßen. Stattdessen durfte er kurz darauf kräftig jubeln: Müller erkämpfte sich den Ball, zog in den Strafraum. Seinen Schuss wehrte Keeper Edin Sancaktar vor die Füße von Enzo Wirtz ab - der traf (55.). Es war bereits Wirtz' sechster Saisontreffer, womit er nun alleine die interne Torschützenliste anführt.

Danach versäumte Beeck bei einigen Kontern die Vorentscheidung. Umgekehrt vergab ausgerechnet Sascha Tobor, der gebürtige "Hilfarther Jung" im SG-Trikot, die lange Zeit beste Ausgleichschance (60.). "Wir haben insgesamt drei, vier richtig gute Chancen gehabt, nutzen sie aber alle nicht. So geht es bei uns schon seit Wochen. Wir können machen, was wir wollen, treffen aber einfach nicht", merkte der Verteidiger zum glücklosen Gastspiel in der Heimat an. "Familie und Freunde waren heute da. Das war schon schön." Wie es mit ihm nach der Saison weitergeht, weiß Tobor, der in Hückelhoven wohnt, noch nicht: "Das ist noch nicht entschieden."

Entschieden war dafür die Partie nach der 87. Minute. Da überstand Beeck ein heilloses Tohuwabohu im eigenen Fünfmeterraum nach einer Ecke schadlos - noch vor wenigen Wochen wäre der Ball mit Sicherheit reingegangen. Henßen: "Da haben wir einmal das Glück gehabt, das wir in 30 Spielen zuvor nicht hatten. Aber gerade auch in dieser Szene war der unbedingte Wille zu sehen. Da haben sich ja vier, fünf Mann von uns in den Ball reingeworfen." Letztlich rettete Nettekoven und hielt damit den erneuten Dreier fest.

Gelassen auf die Niederlage reagierte SG-Coach Farat Toku: "Man hat gemerkt, dass heute unsere Leistungsträger Manuel Glowacz und Nico Buckmaier nicht dabei waren. In der Breite ist unser Kader nicht so stark aufgestellt, als dass wir diese so einfach ersetzen könnten."

Beeck: Nettekoven - Karamarko, Küppers, Wilms, Ajani - Kumanini, Walbaum - Wirtz (79. Karakas), Richter (90. Azin) - Müller (64. Lambertz), Dagistan

(emo)
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