Fußball Neunerschießen mit Hauch von Woodstock
Erkelenz · Fußball: Die 2. Auflage des Elfmetercups des SV Venrath versank fast im Schlamm. Dennoch kamen 35 der 38 angemeldeten Teams.
"Profitiger" Kai Groth und "Bumsemann" Daniel Petermann (so ihre Namen auf den Trikots) sind in ihrem Element. Immer wieder setzt das wackere Duo des SC Hummeln im Arsch mit nackten Oberkörpern zu erstklassigen und wagemutigen Divern durch den Schlamm an. Den gibt es auf dem Gelände des Venrather Sportplatzes nach den intensiven Regenfällen reichlich. Das Duo gibt alles, macht bäuchlings auf dem schlammigen Untergrund immer wieder ordentlich Meter - da kommt ein Hauch von Woodstock auf. Da sind auch die Kollegen des Vorwärts Hammerschorsch mächtig beeindruckt, die sich mit den Hummeln schon seit 20 Jahren so manche Schlacht geliefert haben - vornehmlich beim legendären Erkelenzer Messdienerturnier, das es seit sieben Jahren aber nicht mehr gibt.
Hummeln und Hammerschorsche gehören zu den 35 Teams, die an der zweiten Auflage des Elfmetercups des SV Venrath im Rahmen dessen VOBA-Sportwoche teilnehmen und sich von den widrigen Witterungsbedingungen nicht haben abschrecken lassen. Das haben lediglich drei Teams getan - darunter freilich auch Titelverteidiger FC Salitos United. "Die sind ohne Absage nicht gekommen", stellt ein wenig enttäuscht Sven Kubat vom SV-Orgateam fest. Auch bei der zweiten Auflage hat der SV wieder wenig Glück mit dem Wetter.
Das tut der allgemein prächtigen Stimmung bei dieser Gaudi aber keinen Abbruch. Sechs Stunden lang ballern die 35 Teams auf drei Tore, was das Zeug hält - freilich nicht aus elf Metern auf große Tore, sondern aus neun Metern auf Schülertore. Grund: Nach dem unmittelbar zuvor auf dem Sportplatz ausgetragenen Relegation-Hinspiel des SV zur A-Junioren-Bezirksliga gegen den TuS Vernich (2:2) waren die beiden Strafräume "verbotene Zone", weil bereits völlig lädiert. Den Siegerpokal, 100 Euro Preisgeld sowie ein Fässchen Bier nimmt der 2. FC Wanlo mit nach Hause. Im Finale schlägt er den Hüttenzauber 2:1.
Erfreut über die große Resonanz bei diesem reinen Spaßturnier ist auch Volker Hinzen, Venraths Sprecher der gesamten Sportwoche: "Dass es trotz der Witterung nur drei Absagen gegeben hat, spricht für die große Akzeptanz dieses noch sehr jungen, aber in der Region auch einzigartigen Events. Das Teilnehmerfeld war wieder bunt gemischt: Jung und Alt, aktive Fußballer und Gelegenheitskicker, Männer und Frauen."
Auch generell zeigt sich Hinzen mit der dritten Auflage dieser Sportwoche sehr zufrieden: "Die Resonanz bei allen teilnehmenden Vereinen und Teams war sehr positiv, wurden Rahmenbedingungen und Organisation sehr gelobt." Und rein sportlich könne sich Venraths Bilanz doch auch sehen lassen: "Mit dem Sieg bei den Bambini und drei zweiten Plätzen haben wir in den stark besetzten Einzelturnieren gut abgeschnitten."
