Schwimmen Rennen für Athleten mit Eiswasser in den Adern

Erkelenzer Land · Schwimmen: In Burghausen finden ab Freitag die Weltmeisterschaft und German Open im Eisschwimmen statt.

 Imposante Kulisse: In Burghausen, im Wöhrsee, am Fuße der weltlängsten Burg findet wieder die Weltmeisterschaft im Eisschwimmen statt.

Imposante Kulisse: In Burghausen, im Wöhrsee, am Fuße der weltlängsten Burg findet wieder die Weltmeisterschaft im Eisschwimmen statt.

Foto: ETV (ARCHIV)

Eisschwimmen im Wasser unter 5 Grad in normaler Badebekleidung findet immer mehr Anhänger. In Burghausen, im Wöhrsee, am Fuße der weltlängsten Burg, werden ab Freitag rund 200 Amateure und Profis aus aller Herren Länder rund 600 Starts bei der Weltmeisterschaft und den German Open absolvieren. Die Profis stellen sich dabei Rennen über 1000 Meter, die weniger Abgehärteten schwimmen zwischen 50 und 500 Meter. Mit von der Partie sind auch wieder Sportler der SG Erkelenz-Hückelhoven und des SC Delphin Geldern.

In den letzten Monaten rieben sich des Öfteren Spaziergänger verwundert die Augen, wenn sie bei Minusgraden Badegäste in den umliegenden Badeseen sahen. Nur regelmäßiges Schwimmen bei immer kühler werdenden Wassertemperaturen gewöhnt den Körper an die bissige Kälte. Dennis Eder, Birte und Franziska Eser, Tilo Friedrich, Anna Gieren, André Lennartz und Sophia Vorderwülbecke sprangen bis zu zwei Mal pro Woche ins Freiwasser. Bepackt mit Taschen voll mit warmer Kleidung, großen Schwimmbrillen zum Schutz des Gesichts, Thermometer und einer Thermoskanne voll Tee ging es zum Wasser.

Dabei hat jeder seinen eigenen Weg ins Wasser: Der eine geht schnell rein, versucht die Atmung zu beruhigen, denn der Körper fängt durch die Kälte reflexartig an zu hyperventilieren, der andere steigt langsam in die Kälte. Das kalte Wasser brennt auf der Haut. Nach drei bis fünf Minuten in der Kälte werden die Hände und Füße gefühllos und der Körper lenkt das Blut ins Innere um die Hauptfunktionen aufrecht zu erhalten. Endorphine werden ausgeschüttet, womöglich ein Grund für Wiederholungstäter.

Nach dem kalten Bad, fängt die krebsrote Haut an zu brennen. Einige Minuten später zittert der Körper als verspätete Reaktion, um sich wieder zu erwärmen. Verrückt, mag man denken, aber ein positiver Effekt ist für die Gesundheit gegeben: Der Kältereiz sorgt für eine Abhärtung und für die Stärkung des Immunsystems. In Burghausen wird es als Service Wärmezelte, Hot-Tubs, Heizpilze und Saunen für die Aufwärmung nach den Rennen geben.

(RP)
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