Fußball Rote Karte trübt Heimsieg

Wegberg · Frauen-Regionalliga: Die Sportfreunde Uevekoven gewinnen 2:0 gegen SV Menden, Julia Comouth fliegt vom Platz.

 Doppeltorschützin Annika Loose (l.) zieht aus vollem Lauf ab und nagelt den Ball in den langen Winkel zur 1:0-Führung der Sportfreunde Uevekoven im Heimspiel gegen den SV Menden.

Doppeltorschützin Annika Loose (l.) zieht aus vollem Lauf ab und nagelt den Ball in den langen Winkel zur 1:0-Führung der Sportfreunde Uevekoven im Heimspiel gegen den SV Menden.

Foto: JÜRGEN LASER

Um Punkt 15.30 Uhr war es vollbracht: Mit dem 2:0 im Heimspiel gegen den SV Menden feierten die Sportfreunde Uevekoven den ersten Sieg seit dem 15. Oktober, halten so die kleine Flamme der Hoffnung auf den Klassenerhalt am Brennen. Doch Sportfreunde Coach Markus Rothe war überhaupt nicht zum Jubeln zu Mute, restlos bedient verließ der 47-Jährige nach dem Abpfiff das Spielfeld. "Das war eine absolute Frechheit, was der abgeliefert hat", war Rothe auf 180, "der hatte von Anfang an keine Lust, dieses Spiel hier zu pfeifen."

Adressat der harschen Kritik ist Schiedsrichter Marcel Poschen, der nicht nur Rothe auf die Palme brachte. "Er wollte die Partie gar nicht anpfeifen, weil ihm der Kunstrasenplatz zu hart war", erklärt der Sportfreunde-Coach die letzten Minuten vor der Partie. Und auch im Laufe des Spiels wurden Poschen und Rothe dann keine Freunde mehr: Immer wieder schüttelte Rothe am Spielfeldrand fassungslos den Kopf angesichts von mehr als fragwürdigen Entscheidungen des Unparteiischen.

Gipfel des Ganzen aus Rothes Sicht, war dann die Rote Karte für seine Mittelfeldstrategin Julia Comouth, die den Ball aus nächster Nähe erst Mitten ins Gesicht bekam und in der selben Situation auch noch an die Schulter. Anstatt das Spiel zu unterbrechen, stellte Poschen die verletzte Spielerin vom Platz, weil sie sich zu einer unbedachten Äußerung hinreißen ließ - ein souveräner Schiedsrichter mit Fingerspitzengefühl, hätte einfach weggehört, oder zuvor die Partie unterbrochen.

Doch so mussten die Sportfreunde die letzten zehn Minuten in Unterzahl zu Ende spielen, was am 2:0-Sieg aber nichts mehr änderte. Im Gegenteil: Annika Loose, die ihr Team bereits nach 15 Minuten mit einem wunderschönen Schuss in den langen Winkel in Führung gebracht hatte, setzte ihrer guten Leistung noch die Krone auf und erhöhte drei Minuten vor Ende der regulären Spielzeit sogar noch auf 2:0. Zuvor mussten die Gastgeberinnen allerdings eine äußerst brenzlige Situation überstehen: Nach einer Ecke ertönte plötzlich zum Entsetzen aller Uevekovener Fans ein Pfiff und Schiri Poschen entschied auf Rückpass und indirekten Freistoß aus rund fünf Metern. Mit einer Zehn-Frau-Mauer überstanden die Uevekovenerinnen aber auch diese Situation, brachten den Sieg über die Zeit. Ein Sieg, der bei Rothe wohl erst mit etwas Abstand Zufriedenheit auslösen wird.

Uevekoven: Moll - Kolb, Pillath, Maliqi, Leupold - Hünnekens, Behr - Thamm (ab 90. Mayungululu), Comouth, Loose - v.d. Driesch.

(RP)
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