Mit einem Festakt im Alten Rathaus, der guten Stube der Stadt, feierte der SC 09 nun diese Auszeichnung mit Vertretern von Rat, Verwaltung, Fußballkreis Heinsberg und Mittelrhein-Verband. Für letzteren hatte neben Sandra Fritz auch Marco Tillmann, eloquenter Vorsitzender des Verbands-Jugendausschusses, den Weg nach Erkelenz gefunden – und hielt eine flotte Stegreif-Laudatio. "Ihr habt die Dinge richtig angepackt, vieles auf den Weg gebracht, das nun noch weiter ausgebaut werden soll", sagte er und konnte sich einen kleinen Seitenhieb Richtung Bundesverband nicht verkneifen: "Noch vor zehn Jahren wäre eine derartige Auszeichnung beim DFB völlig undenkbar gewesen. Der hatte bis dahin in diese Richtung für die Basis nämlich nix getan. Die Sepp-Herberger-Urkunde ist aber nun ein Preis für die Basis – und damit auch für euch."

Im Anschluss wurde der Einspielfilm gezeigt, den die Sepp-Herberger-Stiftung für die Preisverleihung in Mannheim über den SC 09 produziert hatte. Sehr anerkennende Worte für den SC 09 fand auch Bürgermeister Peter Jansen: "Da steckt eine Menge Arbeit drin, für die viele Menschen motiviert werden müssen – sonst funktioniert es nicht."

Das Projekt erläuterte dann Guido Dürbaum selbst: "Die Lebenswelt der Kinder und Jugendlichen hat sich grundlegend geändert; die Zeiten, in denen sie automatisch bei einem Sportverein angemeldet wurden, sind vorbei. Daher sind wir als Verein dahin gegangen, wo die Kinder sind: in die Schulen. Dieser Preis ist für uns nun Auszeichnung und Verpflichtung zugleich."

Und Dürbaum wäre nicht Dürbaum, wenn er am Ende nicht noch ein kleines Bonmot geliefert hätte – in diesem Fall an die Adresse der Verwaltung gerichtet: "Ich bitte darum, bei unseren Gesprächen nicht jedes Wort von mir auf die Goldwaage zu legen." Was ein dezenter Hinweis darauf war, dass Dürbaum, ein Freund des offenen Worts, zweifellos sehr vieles ist – nicht aber unbedingt ein Meister der Diplomatie . . .