Fußball Schiedsrichter im Dauereinsatz

Erkelenz · Seine Pfeife hat Michael Kranz fast immer dabei - schließlich ist sie eins seiner wichtigsten Utensilien. Seit mehr als 20 Jahren ist der Waldenrather als Unparteiischer auf den Fußballplätzen des Kreises Heinsberg, der Region sowie deutschland- und europaweit unterwegs.

 Michael Kranz ist auf den Fußballplätzen des Kreises Heinsberg, der Region und darüber hinaus ein gerngesehener Schiedsrichter.

Michael Kranz ist auf den Fußballplätzen des Kreises Heinsberg, der Region und darüber hinaus ein gerngesehener Schiedsrichter.

Foto: HENDRIKE GIERTH

Seine Pfeife hat Michael Kranz fast immer dabei - schließlich ist sie eins seiner wichtigsten Utensilien. Seit mehr als 20 Jahren ist der Waldenrather als Unparteiischer auf den Fußballplätzen des Kreises Heinsberg, der Region sowie deutschland- und europaweit unterwegs.

1992 begann der 39-Jährige seine Karriere als Schiedsrichter - wie viele Spiele er seitdem geleitet hat, weiß Kranz nicht mehr: "Ich führe darüber nicht Buch, aber auf minimum 100 Spiele komme ich pro Jahr. Pauschal kann man sagen, dass ich jedes Wochenende zwei Spiele pfeife."

Und auch in der abgelaufenen Saison war das nichts anders: In der Rubrik "Die fleißigsten Unparteiischen im Fußballkreis Heinsberg" stehen 121 Spiele hinter dem Namen des 39-Jährigen - damit liegt er ganz weit an der Spitze. Auf den weiteren Top-Ten-Plätzen folgen Rama Ramiz (52 Spiele) von der DJK Gillrath), Dirk Wiegand (51) vom STV Lövenich, Lutz Zschische (41) vom TuS Jahn Hilfarth, Lukas Koch vom SV Golkrath, Josef Lötscher (beide 40) von den Sportfreunden Uevekoven, David Koj (37) vom SC Wegberg, Raimund Hensen (35) vom TuS Jahn Hilfarth und Julian Rönnebeck (33) vom SV Klinkum und Bernhard Lua (31) von Viktoria Rath-Anhoven.

Allerdings sind die 121 aufgeführten Partien noch längst nicht alle Spiele, die Kranz in den vergangenen Monaten gepfiffen hat. Denn in die Statistik fallen nur Damen- und Herrenspiele im Meisterschaftsbetrieb, Pokalspiele und Jugendspiele der A-, B- und C-Junioren. Michael Kranz pfeift aber auch noch Partien der D-Jugend, jede Menge Freundschaftsspiele, Turniere, im Schulsportbereich, Partien der Kreisauswahl und auf internationalen Turnieren in den Niederlanden und in Italien. "Eigentlich bin ich im Dauereinsatz auf den Fußballplätzen Europas", sagt Kranz, "Sommer- oder Winterpause gibt es für mich quasi nicht."

Warum der 39-Jährige seit so vielen Jahren so einen großen Teil seiner Freizeit für das Pfeifen investiert, erklärt Kranz kurz und knapp: "Es ist einfach der Spaß am Fußball. Und als Schiedsrichter ist man zeitlich etwas flexibler als ein Spieler - und das ist bei meinem Beruf wichtig." Außerdem ist Michael Kranz ein kontaktfreudiger Mensch und offensichtlich ein begehrter Schiedsrichter: " Ich werde mit Anfragen überhäuft, allerdings habe ich schon lange im Voraus meine festen Termine, wo ich pfeife. Man lernt sehr viele Menschen kennen." Und da Michael Kranz besonders viele Spiele in der Kreisliga A pfeift, kennt er auch dort einen Großteil der Spieler. "Ich versuche beim Pfeifen immer deeskalierend einzugreifen, versuche ein freundschaftliches Miteinander zu pflegen, mich selbst nicht zu wichtig zu nehmen und viel mit den Spieler zu kommunizieren", skizziert der 39-Jährige seinen Pfeif-Stil. Offensichtlich eine gute Mischung: In den 121 "offiziellen" Partien zeigte er 61 Gelbe Karten, zehn Gelb-Rote und nur sechs Rote.

(RP)
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