Lokalsport Sebastian Vettel ist das große Vorbild

Erkelenz · Der elf Jahre alte Linus Jansen aus Holzweiler startet in mehreren nationalen Kartserien. Zum Saisonauftakt auf dem Erftlandring in Kerpen wird der Waldorfschüler Vierter.

 Linus Jansen - gerade mal elf Jahre alt. Mit großem Eifer sorgt er für Furore in der Kartszene.

Linus Jansen - gerade mal elf Jahre alt. Mit großem Eifer sorgt er für Furore in der Kartszene.

Foto: WEWE-MOTORSPORT-FOTO

Seit dem ersten Sieg des vierfachen Formel-1-Weltmeisters Sebastian Vettel in einem Ferrari, klug und überlegen beim Großen Preis von Malaysia herausgefahren, ist für die vielen Fans des "Bub aus Hesse" die Motorsportwelt nach langer Durststrecke wieder in Ordnung. Ganz besonders aber für Linus Jansen aus Holzweiler: Denn er ist nicht nur ein Vettel-Fan ("Ganz cool, der Sebastian") unter vielen, er will ernsthaft einmal in dessen Fußstapfen treten. Das ist zunächst zwar nur ein großer Traum, aber für dessen Verwirklichung zeigt der Elfjährige schon jetzt mächtig Einsatz in der Bambini-Klasse bei drei Rennkartserien: ADAC Kart-Masters (quasi die Formel-1 im Kartsport), Westdeutscher ADAC-Kart-Cup (WAKC) und Rhein-Main-Kart-Cup (RMKC).

Dass Linus den immerhin bis Ende September dauernden und mehr als 20 Wochenenden verschlingenden "Tanz auf mehreren Motorsporthochzeiten" auch gut und möglichst erfolgreich beendet, dafür steht ein starkes und vor allen Dingen vertrautes Team im Hintergrund. Da ist zunächst Papa Erich Jansen, der in Holzweiler seit fünf Jahren einen Maschinenbau-Service für Kunststoffspritz-Gießmaschinen betreibt, und voll hinter dem Hobby des Sohnemanns steht. Genau wie Mama Martina, die allerdings gerne zugesteht, "beim Rennen schon leicht nervös" zu sein. Sie ist nicht bei allen Rennen dabei, sondern nur bei denen in der Nähe. Aber dann geht es recht familiär zu, weil die Mama für das leibliche Wohl sorgt. Linus' 13-jährige Schwester Elisa freut sich natürlich auch über Erfolge ihres Bruders, widmet sich aber lieber dem Reitsport. Und da ist dann noch der Troisdorfer Helmut Weber, der ein anerkannter Kart-Experte ist und sich beim "Jansen-Team" nicht nur als Schrauber, sondern auch als Öffentlichkeitsarbeiter einbringt.

Obwohl noch blutjung, kann Linus schon eine gewisse Erfahrung einbringen, schließlich saß er mit sieben Jahren zum ersten Mal in einem Kart. Es war ein Leihkart auf der alten Schumi-Bahn in Kerpen-Manheim. "Aber weil das Ding nicht richtig passte" (so Papa Erich), bekam Linus bald einen eigenen Renner, mit dem er bei einem Kart-Wochenende für Bambini schnupperte. Das war genau das Richtige, folglich schlossen die Holzweiler sich der recht aktiven Motorsportabteilung des Polizei-SV Köln an.

Nach unzähligen Trainingseinheiten, die den Fünftklässler der Waldorfschule Dalheim-Rödgen in Kondition und Konzentration altersgemäß topfit gemacht haben, verlief der Einstieg in die Saison 2015 beim ersten von sechs Läufen zur "Westdeutschen" sehr verheißungsvoll. Am Ende stand der gute vierte Rang der Nordrhein-Tageswertung und der Platz drei in der WAKC-Gesamtwertung aller teilnehmenden ADAC-Landesverbände (Hessen-Thüringen, Mittelrhein, Nordrhein, Westfalen, Saarland).

Im Bundesendlauf am 10. und 11. Oktober in Bopfingen/Baden-Württemberg dabei zu sein, das ist eines der großen Ziele von Linus Jansen und seinem Team.

(h.g.)
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