Fußball Sparta Gerderath siegt bei Rasen-Premiere
Erkelenz · Landesliga: Zum ersten Mal in der Rückrunde konnte Gerderath zu Hause auf Rasen spielen und bezwang dabei den Kohlscheider BC 3:1.
So entspannt wie gestern Nachmittag erlebte man Bernd Nief schon lange nicht mehr bei einem Spiel seiner Sparta: 86. Minuten lang hatten die Gerderather die Partie gegen Mitaufsteiger Kohlscheider BC fest im Griff, führten 2:0 und sahen wie der sichere Sieger aus. Doch dann wurde der Trainer plötzlich doch noch mal unruhig: Mit der ersten Chance überhaupt in der zweiten Halbzeit erzielten die Gäste durch Felix Haupts den Anschlusstreffer was bei vielen Zuschauern ein ungutes Déjà-vu-Erlebnis auslöste. Schon im letzten Heimspiel gegen Westwacht Aachen war es die 86. Minute, als sich die Sparta um den verdienten Lohn der Mühen brachten - damals kassierten sie allerdings den 2:2-Ausgleich. "Wieder die Konzentration nicht bis zum Ende hochgehalten", ärgerte sich Nief unmittelbar nach dem Anschlusstreffer.
Doch der Ärger war ebenso schnell verflogen, wie er aufgekommen war: Nur zwei Zeigerumdrehungen später war es am Mann des Tages, den alten Torabstand wiederherzustellen. Nach Vorarbeit von Martin Rachau versenkte Nurhak Yagicibulut den Ball im Kohlscheider Gehäuse und ließ sich von Fans und Mannschaftskollegen ausgiebig feiern.
Yagicibulut war es auch, der in der ersten Spielhälfte an beiden Treffern beteiligt gewesen war. In der 24. Minute zirkelte er einen Freistoß auf Sven Jansens Kopf, von wo aus sich der Ball unhaltbar für Kohlscheids Keeper Jan Frederik van Gelder ins lange Eck senkte. Jansen - von Nief aus der Schaltzentrale in die Innenverteidigerrolle beordert - lieferte auf der ungewohnten Position ein gutes Spiel ab, sorgte für Ruhe in Gerderaths Abwehrkette und belohnte sich durch den Treffer noch selbst. "Er hat diese Rolle schon mal in der Bezirksliga gespielt - daran habe ich mich erinnert und es einfach noch mal ausprobiert", erklärte Nief seinen Schachzug, der voll aufging.
Kohlscheid kam in Halbzeit eins lediglich zu einer Chance (36.) - die war allerdings eine 100-prozentige, die BC-Toptorjäger Michael Meven allerdings aus knapp einem Meter per Kopf im Anschluss an eine Ecke vergab. Kurz vor der Pause machte es Yagicibulut dann besser: Aus rund 20 Metern nahm er den Querpass von Patrick Knorn halbvolley, zog voll ab und versenkte das Leder mit ordentlich Schmackes zum 2:0 (42.) im Gehäuse - ein echtes Traumtor. In der zweiten Spielhälfte hatte Gerderath weiter alles im Griff, ließ defensiv kaum etwas zu und fuhr immer wieder Entlastungsangriffe - umso ärgerlicher und überraschender war das bereits geschilderte 1:2, das letztlich aber ohne Auswirkungen blieb.
Gerderath: Krimp, Sentürk, Jansen, Wilms, Lehmann, Mo. Rachau, Gjosha, Wosniak, Ma. Rachau, Knorn, Yagicibulut
