Fußball Sparta zittert Derbysieg über die Zeit

Erkelenz · Bezirksliga: Innerhalb von drei Minuten macht der TuS Germania Kückhoven aus einem 0:3 ein 2:3 und schnuppert am Unentschieden.

 Ins Stolpern geraten: Beinah hätte Sparta Gerderath im Derby gegen den TuS Germania Kückhoven noch einen sichergeglaubten Sieg aus der Hand gegeben. Aus einem 0:3-Rückstand machten die Gäste von der 84. bis zur 87. Minute ein 2:3. In dieser Szene verstolpert Gerderaths Marcel Merten (2.vl.) den Ball.

Ins Stolpern geraten: Beinah hätte Sparta Gerderath im Derby gegen den TuS Germania Kückhoven noch einen sichergeglaubten Sieg aus der Hand gegeben. Aus einem 0:3-Rückstand machten die Gäste von der 84. bis zur 87. Minute ein 2:3. In dieser Szene verstolpert Gerderaths Marcel Merten (2.vl.) den Ball.

Foto: Foto-Royal

Besonders den Anhängern von Sparta Gerderath dürften gestern Nachmittag die Schlussminuten im Bezirksliga-Derby gegen den TuS Germania Kückhoven keine Freude bereitet haben - vielmehr erlebten sie einen Herzinfarkt-Moment nach dem anderen und atmetet kollektiv auf, als Schiedsrichter Thorsten Berg aus Erkelenz die Pfeife zum letzten Mal in den Mund nahm und abpfiff.

84. Minuten lang sahen die Hausherren wie der sichere Sieger aus, ehe es die Kückhovener doch noch mal spannend machten: Innerhalb von drei Minuten machten sie aus einem 0:3 ein 2:3 und waren ganz nah dran am Unentschieden - von der Souveränität, die die Gerderather zuvor ausgezeichnet hatte, war plötzlich nichts mehr zu sehen. "Leider sind wir viel zu spät aufgewacht", resümierte TuS-Coach Thomas Schläger nach dem Derby, "ein Unentschieden wäre nach diesem Spielverlauf aber auch sehr glücklich gewesen."

Und mit dieser Einschätzung dürfte er wohl auch den Gerderathern aus der Seele gesprochen haben, denn abgesehen von der Anfangsviertelstunde war von den favorisierten Gästen bis zur turbulenten Schlussphase nicht viel zu sehen. Weniger als eine Handvoll Schüsse gingen auf das Tor von Sparta-Keeper Sven Krimp, der kein Mal ernsthaft in Gefahr geriet. Anders erlebte sein Gegenüber Mirco Schopphoven die ersten 45. Minuten des Derbys - gleich zweimal musste er bis zum Pausenpfiff bereits hinter sich greifen. In der 22. Minute war es Patrick Knorn, der seine Farben in Führung brachte, nur zwei Zeigerumdrehungen später erhöhte Abwehrchef und Kapitän Kalle Wilms auf 2:0. Mit einem wuchtigen Schuss ins rechte Eck ließ er Schopphoven vom Elfmeterpunkt aus nicht den Hauch einer Chance.

Als Gerderath dann auch noch den besseren Start in Halbzeit zwei erwischte, und durch Abwehrmann Niklas Grimble im Anschluss an eine Ecke auf 3:0 (55.) erhöhte, schien die Partie bereits gelaufen zu sein. Doch weitgefehlt: Während die Platzherren noch einige sehr gute Möglichkeiten ausließen, ihre Führung auszubauen, waren es plötzlich die Kückhovener, die jubelten. In der 84. setzte sich Stürmer Sinan Kapar durch und brachte den Ball mit Hilfe des Innenpfostens zum 1:3 im Tor unter. Richtig hektisch wurde es dann aber in Spielminute 87.: Während der Ball erneut im Gerderather Gehäuse lag, gab es wütende Proteste. Erst von Kückhoven, da der Linienrichter die Fahne zum Abseits gehoben hatte, dann von den Sparta-Spielern, weil Schiedsrichter Thorsten Berg nach kurzer Rücksprache mit seinem Linienrichter den Treffer doch anerkannte. "Die Kückhovener haben moniert, dass der Pass von einem von uns kam", klärte Kalle Wilms auf, "doch mein Bruder hat versichert, dass er über den Ball gesprungen ist."

Wie dem auch sei, letztlich zitterten die Hausherren den knappen 3:2-Erfolg über die Zeit.

(RP)
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