Fußball Sportfreunde-Invasion nach Aachen

Wegberg · Frauen-Mittelrheinliga: Uevekoven möchte morgen bei Schlusslicht Alemannia II den Aufstieg in die Regionalliga West perfekt machen. "Wir haben alle Trümpfe in der Hand", bekräftigt Coach Marcel Herzog vor dem letzten Saisonspiel.

 Nicht nur Christel Behr (l.) und Annika Loose (r.) wollen den Aufstieg feiern: Die große Sportfreunde-Familie aus Uevekoven drückt den Fußballerinnen in Aachen die Daumen.

Nicht nur Christel Behr (l.) und Annika Loose (r.) wollen den Aufstieg feiern: Die große Sportfreunde-Familie aus Uevekoven drückt den Fußballerinnen in Aachen die Daumen.

Foto: NIPKO

Laut der amtlichen Quelle fussball.de verfolgten vor vier Wochen gerade einmal 20 Zuschauer im Aachener Leo-Vermeeren-Stadion das Kellerduell zwischen Alemannia Aachen II und Hertha Rheidt (0:2). Morgen wird an gleicher Stätte die Besucherzahl definitiv um ein Vielfaches höher sein.

Dann kreuzen dort die Sportfreunde Uevekoven auf, und die kommen mit zwei großen und vollbesetzten Bussen in die Kaiserstadt - macht schon mal 100 Mann, darunter Uevekovens Erste Herren- und Zweite Frauenmannschaft. Etliche weitere Schlachtenbummler werden mit dem Auto anreisen. All das hat natürlich seinen guten Grund: Bei Schlusslicht Alemannia II wollen die Sportfreunde den letzten Schritt auf dem Weg in die Regionalliga West gehen.

Das Tor dazu haben sie vergangenen Sonntag mit dem 5:0 gegen den KSV Heimersdorf schon einmal ganz weit aufgestoßen - morgen wollen sie da nun auch durchgehen. Anstoß ist um 15.15 Uhr. Mit einem Sieg wären die Grün-Weißen Meister und würden damit das Ticket für die 3. Liga lösen - egal, was der große Konkurrent Sportfreunde Ippendorf, der zwei Punkte Rückstand vor diesem für beide letzten Spieltag hat, parallel macht (am nominell letzten Spieltag sind beide spielfrei).

Die Ippendorfer haben morgen zudem den - zumindest auf dem Papier - weitaus schwereren Gang zum Tabellendritten 1. FFC Bergisch Gladbach vor sich. Weiterer Nachteil ist die mangelnde Spielpraxis: Seit der 0:1-Niederlage im Gipfelduell in Uevekoven am 17. April haben die Ippendorfer kein einziges Spiel mehr ausgetragen - seit sage und schreibe sechs Wochen also nicht mehr.

"Wir haben alle Trümpfe selbst in der Hand, wollen nun auch den Aufstieg perfekt machen. Wir haben in der Rückrunde bislang alle Spiele gewonnen, und das wollen wir nun auch im letzten Spiel tun", bekräftigt Coach Marcel Herzog.

Während der demonstrative Gelassenheit zur Schau stellt, sieht das bei Teammanagerin Kristina Wolters schon ein wenig anders aus: "Die Anspannung bei mir ist schon sehr groß", bekennt "Knutschi". Immerhin würde - einen Ippendorfer Sieg in Bergisch Gladbach vorausgesetzt - bereits ein Uevekovener Remis wegen des deutlich schlechteren Torverhältnisses das Ende aller Aufstiegsträume bedeuten.

Für die Alemannia geht's freilich schon seit langem um nichts. Die Schwarz-Gelben sind zwar Schlusslicht, da aber bereits vor Saisonbeginn gleich drei Vereine ihre Teams aus der Mittelrheinliga zurückgezogen hatten, gibt's in dieser Klasse keinen sportlichen Absteiger.

Und eine böse Überraschung in Form von jeder Menge "Leihgaben" von Alemannia I, das mit nur neun Punkten als Schlusslicht aus der 2. Bundesliga Süd abgestiegen ist und daher in der nächsten Saison auch in der Regionalliga spielen wird, haben die Sportfreunde nicht zu befürchten. "Wir haben ein gutes Verhältnis zur Alemannia", versichert Uevekovens 2. Vorsitzender Helmut Jaensch.

Da Vertrauen gut, Kontrolle oft aber besser ist, haben die Sportfreunde sicherheitshalber auch die Aachener Aufstellungen der vergangenen Spiele genau studiert. Wie bei den Herren gilt nämlich auch bei den Frauen die Regel, dass in den letzten fünf Spielen in einem Team nur Akteure eingesetzt werden dürfen, die auch schon zuvor für selbiges zumindest einmal gespielt haben. Ergebnis: "Da hat keine einzige Akteurin von oben mitgespielt - im Gegenteil. Alemannia II ist ja sogar einmal nicht angetreten, weil die an diesem Tag ihre Dritte Mannschaft stark gemacht hat. Die sollte schließlich den Aufstieg in die Bezirksliga schaffen - und das hat sie auch geschafft", erläutert Helmut Jaensch.

Der ist auch fürs launige Schlusswort zuständig: "Ich finde, die Stadt Wegberg hat einen Regionalligisten einfach verdient", sagt er grinsend mit Anspielung auf die Herren des FC Wegberg-Beeck, die in dieser Saison in der Regionalliga West spielten. In deren Fußstapfen wollen die Uevekovener Mädels morgen treten.

(emo)
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