Tanzsport Still und leise auf dem Weg in die Weltspitze

Wegberg · Tanzen: Die Wegbergerin Maria Kleinschmidt und ihr Partner Vadim Lehmann schicken sich an, die Tanzsportszene auch bei den Erwachsenen aufzumischen. Im Jugendbereich haben sie alles gewonnen, was es zu gewinnen gibt.

Titel, Pokale und der erste Rang in der Weltrangliste - Maria Kleinschmidt hat in ihrer Karriere schon alles gewonnen, was es in ihrer Altersklasse zu gewinnen gibt. In der internationalen Tanzsportszene ist sie gemeinsam mit ihrem vier Tage älteren Partner Vadim Lehmann ein Stars - jeder kennt den Namen der 19 Jahre alten Wegbergerin. "Ich wurde schon im Kinderwagen in die Tanzsporthalle geschoben", sagt Maria Kleinschmidt, die die Gene fürs Tanzen von ihrer Mutter mit in die Wiege gelegt bekommen hat. Mutter Tamara Kleinschmidt-Vakhnina war einst ukrainische Meisterin sowie Vizemeisterin, ist Profi-Trainerin und nun stets an der Seite ihrer Tochter, wenn die in der Welt umherreist.

Und als eins der besten und hoffnungsvollsten Paare Deutschlands kommen Kleinschmidt/Lehmann - die jetzt auch die Weltspitze bei den Erwachsenen aufmischen wollen - ganz schön rum. Kanada, Asien, Osteuropa oder die Großstädte Deutschlands - überall steht das junge Tanzpaar auf den Brettern, die für sie die Welt bedeuten, und versuchen gleichzeitig ein bisschen Sightseeing einzuplanen. "Wir investieren unsere ganze Freizeit und trainierten fast jeden Tag zwei bis drei Stunden", sagt Kleinschmidt, die zudem gerade noch ein Praktikum bei der Stadt Wegberg absolviert.

Zu ihrem täglichen Training, das in Krefeld (Latein) und Wuppertal (Standard) stattfindet, kommen noch die Kaderlehrgänge des Deutschen Tanzsportverbandes hinzu und natürlich die Reisen zu den Turnieren - so dass es im Jahr eindeutig mehr verplante als freie Tage gibt. "Das ist oft Stress pur, aber den nehmen wir gerne auf uns", sagte die 19-Jährige, die mit Vadim Lehmann seit sechs Jahren zusammen tanzt und in ihm den perfekten Partner gefunden hat. "Sie sind das Idealpaar", sagt ihr Vater.

Und zwar inzwischen in beiden Disziplinen: Galt am Anfang die große Leidenschaft den Latein-Tänzen, sind die beiden nun auch auf den Geschmack der Standard-Tänze gekommen und annähernd in beiden Disziplinen gleich gut, was auch ein Blick auf die jüngsten Erfolge des Paares verdeutlicht. So gehören Kleinschmidt/Lehmann nicht nur dem Standard- und Latein-Kader des Landes NRW an, sondern auch dem Kombi-Kader des Deutschen Tanzsportverbandes.

Sie wurden Dritter der Deutschen Meisterschaft über zehn Tänze (Standard und Latein), holten den vierten Platz bei der U 21-Weltmeisterschaft in Kanada in der Kombi und zuletzt den Sieg beim Europa-Cup in der Ukraine ebenfalls in der Kombi, so dass inzwischen auch alle Top-Wertungsrichter auf der Welt um die Stärken von Maria Kleinschmidt und Vadim Lehmann wissen, was dem Paar bestimmt zukünftig nicht zum Schaden gereicht. In der Ukraine tanzten die Wegbergerin und ihr Tanzpartner auf einer Welle der Sympathie des begeisterten und lautstarken Publikums. Alle Spitzen-Funktionäre des Deutschen Tanzsportverbandes (DTV) gratulierten den jungen Deutschen nach dem Überraschungscoup über Facebook. "Das war wirklich eine tolle Sache", erklärte Kleinschmidt.

Ausruhen ist trotz des Erfolges aber nicht angesagt. Zwar gönnt sich das Tanzpaar zwischen Weihnachten und Neujahr ein paar tanzfreie Tage, danach geht es dann aber mit dem intensiven Training weiter - schließlich stehen auch in 2015 viele Termine an. So auch die Deutschen Meisterschaft im März, bei denen Kleinschmidt/Lehmann in der S-Klasse ins Finale der besten Sechs einziehen wollen.

(RP)
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