Ringen TKV glänzt auf und neben der Matte

Hückelhoven · Ringen: Der TKV Hückelhoven richtete die Deutsche Meisterschaft der B-Jugend im griechisch-römischen Stil aus und stellte sogar einen Medaillengewinner: Kai Imanbekov wurde in der Gewichtsklasse bis 50 Kilogramm Zweiter.

 Volles Haus: An allen Tagen gut besucht war die Mehrzweckhalle in Hückelhoven bei den Deutschen Meisterschaften der B-Jugend im griechisch-römischen Stil.

Volles Haus: An allen Tagen gut besucht war die Mehrzweckhalle in Hückelhoven bei den Deutschen Meisterschaften der B-Jugend im griechisch-römischen Stil.

Foto: JÜRGEN LAASER

Es ist die größte Veranstaltung, die der Turn- und Kampfsportverein je ausgerichtet hat: Am Wochenende wurden zur Deutschen Meisterschaft der B-Jugend die besten Ringer aus dem ganzen Land in Hückelhoven begrüßt. Zusammen mit dem Aachen Euregio Sports Verein wurde dem TKV die dreitägige Meisterschaft des Deutschen Ringer Bundes übertragen. "Wir haben in den letzten 35 Jahren schon einige Bezirks- oder Landesmeisterschaften gemacht und konnten somit für uns als Ausrichter werben", sagt Detlef Fox, Vorsitzender des TKV, "mit der Deutschen Meisterschaft erfüllen wir uns passend zum 90-jährigen Vereinsjubiläum einen Traum".

 Der Hückelhovener Kai Imanbekov (rot) sicherte sich bei den Deutschen Meisterschaften vor heimischem Publikum die Silbermedaille.

Der Hückelhovener Kai Imanbekov (rot) sicherte sich bei den Deutschen Meisterschaften vor heimischem Publikum die Silbermedaille.

Foto: Laaser Jürgen

Trotz der langjährigen Erfahrung war diese Meisterschaft aber doch eine Nummer größer: Bereits im Dezember begann der Verein mit den Vorbereitungen. "Diese Veranstaltung hat wirklich alle Grenzen gesprengt", fasst Fox zusammen. 121 Aktive sind dabei, die zum Teil aus Sachsen oder vom Bodensee nach Hückelhoven kommen. "Wir haben über 300 Betten für die Teilnehmer, ihre Betreuerteams und die Kampfrichter hier in der Stadt und der Umgebung reserviert", sagt Detlef Fox. Von den Eintrittsbändchen bis zum Physiotherapeuten für die Sportler hat der TKV alles durchorganisiert.

Die Aula des Gymnasiums Hückelhoven wurde dabei zum Aufwärmraum umfunktioniert: Auf einer Matte auf der Bühne wärmen sich die Ringer vor den Kämpfen auf, eine Aufsichtsperson ist immer anwesend. Mit Absperrband sind außerdem die Sitzreihen verdeckt, damit sich niemand verschwitzt in die Sessel setzt. Der Verein mit 88 Mitgliedern ist auf die Unterstützung von Freunden und Bekannten angewiesen, die als Parkwächter oder Ordner aushelfen - "nur so geht das", sagt Fox.

In der Mehrzweckhalle herrscht derweil Familienatmosphäre: Um zwei Matten herum haben sich Zuschauer versammelt, die die Ringer anfeuern. Fox zeigt sich zufrieden: "Eine Tribüne wäre das Optimum gewesen, aber auch so haben wir hier alles rausgeholt".

Gekämpft wird je zwei Mal zwei Minuten im griechisch-römischen Stil, die Sportler dürfen also nur oberhalb der Gürtellinie anfassen. Vor den Kämpfen mussten sich die Ringer zudem wiegen lassen und wurden so in eine der zehn Gewichtsklassen bis zu 76 Kilogramm zugeteilt. Ungefähr 240 Kämpfe zählt der TKV, die hinter den Kulissen ausgewertet werden.

Neben der gelungenen Ausrichtung hat der Verein, der im Gegensatz zu den meisten anderen nicht in der Bundesliga, sondern der Bezirksliga kämpft, einen weiteren Riesenerfolg zu feiern: Als einziger Teilnehmer aus Hückelhoven gewann Kai Imanbekov in der Gewichtsklasse bis 50 Kilogramm die Silbermedaille. Vier der fünf Vorkämpfe gewann er nach Punkten, bevor er im Finale gegen den Vorjahressieger Ibrahim Deziev vom KSK Konkordia Neuss unterlag. "Diese Platzierung ist einfach fantastisch", sagt Fox, "der ganze Ablauf hat hervorragend geklappt und dann auch noch eine Medaille - besser geht es nicht". Auch für das Land NRW kann die gesamte Meisterschaft als großer Erfolg gewertet werden: Der KSK Konkordia Neuss gewann gleich fünf Goldmedaillen - damit war NRW der erfolgreichste Landesverband in dieser Altersklasse.

(kabo)
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