Radsport Traumergebnis beim letzten Start

Erkelenz · Kunstradsport: Deutsche Meisterschaften im Hallenradsport 2014 in Denkendorf bei Stuttgart - für die Männermannschaft des Radsportvereins Viktoria Erkelenz-Hoven ging zum Karriereende ein Traum in Erfüllung.

 Sensationelles Karriereende (v.l.): Oliver Klosa, Tobias Laufs, Sebastian Schnitzler, Trainer Karl-Heinz Laufs, Jendrik Laufs, Christoph Wolter und Markus Consoir setzten einen glanzvollen Schlusspunkt.

Sensationelles Karriereende (v.l.): Oliver Klosa, Tobias Laufs, Sebastian Schnitzler, Trainer Karl-Heinz Laufs, Jendrik Laufs, Christoph Wolter und Markus Consoir setzten einen glanzvollen Schlusspunkt.

Foto: VIKTORIA PRESS

Bei den Deutschen Hallenradsportmeisterschaften in Denkendorf bei Stuttgart ging für die Männermannschaft des Radsportvereins Viktoria Erkelenz-Hoven ein Traum in Erfüllung: Es gelang ihnen, mit einem Deutschen Meistertitel und einem Vizemeistertitel nach mehr als 23 Jahren einen sensationellen Schlusspunkt zu setzten. "Wir haben in diesem Jahr trainingsmäßig noch einmal alles gegeben," so Trainer Karl-Heinz Laufs, "wir haben trotz der unterschiedlichen beruflichen Ausrichtungen meiner Sportler wöchentlich ein dreimaliges Training aufrechterhalten können, zusätzlich haben wir in Aach am Bodensee ein Trainingslager durchgeführt, alles, um einen gebührenden Abschluss zu ermöglichen. Nach 2008 wollten wir zum Schluss nach dem höchsten deutschen Titel greifen."

"Danke für die super jeile Zick" war auf einem großen Transparent zu lesen, die die Hovener Fangemeinde in der Halle als Abschiedsgeschenk aufgehängt hatten, als das Hovener 4er Team sich auf seinen letzten Start vorbereitete. Mit eingereichten 212,30 Punkten starteten die Hovener als Favoriten als letzte.

Leichte Unsicherheiten bei den gefahrenen ersten Übungen zeigten dann auch, unter welch immensem Druck Markus Consoir, Jendrik und Tobias Laufs und Christoph Wolter standen. Zudem hatten die Mitfavoriten aus Kornwestheim, die vor wenigen Wochen den Deutschlandpokal gewonnen hatten, eine recht hohe Punktzahl vorgelegt. Doch schon nach kurzer Zeit gelang es Hoven, sich zu festigen. Und als ihre schwerste Übung mit spontanem Applaus bedacht wurde, hatten sie ihren Rhythmus wiedergefunden.

Als mit dem Schlussruf des Mannschaftsführers Jendrik Laufs auf der Anzeigetafel 164,38 Punkte aufleuchteten, brach ein wahrer Jubelsturm los. Nicht nur die große Fangemeinde lag sich in den Armen, auch die Zuschauer freuten sich über das tolle Abschiedsgeschenk, das sich die Hovener zum Ende ihrer Karriere selbst bereitet hatten. Für die Männermannschaft, die mehr als 23 Jahre in fast der gleichen Mannschaftsaufstellung an den Start gegangen war, bedeutete der Sieg in Denkendorf den Gewinn des zwölften Deutschen Meistertitels. Sie schraubten damit auch die Zahl der gewonnen Titel auf sage und schreibe 51 Deutsche Meistertitel hoch, die die Viktoria seit 1973 gewonnen hat.

Nach dem furiosen Auftakt ging das 6er Team, ergänzt durch Sebastian Schnitzler und Oliver Klosa, entspannter an den Start. Zudem hatten sie mit 184,80 eingereichten Punkten nur die vierthöchste Schwierigkeit eingereicht. Und so gelang es der 6er Mannschaft, ihr Programm fast fehlerfrei in gewohnt souveräner Weise abzuspulen. Von den Kampfrichtern wurde ihre Kür mit vielversprechenden 150,77 Punkten bewertet. Eine Punktzahl, die die nachfolgenden Mannschaften unter Druck setzte. Die Hovener Taktik, von hinten nach vorne zu fahren, ging auf: Der 6er aus Mönchengladbach zeigte Unsicherheiten und verließ mit 129,80 die Wettkampffläche - damit war ein Medaillenplatz für Hoven schon sicher. Als dann noch Denkendorf, das sich als Ausrichter Hoffnung auf den Titel gemacht hatte, im Mittelfeld der Kür schwer patzte, stand das Traumergebnis fest: Die 6er Männermannschaft aus Hoven verabschiedete sich bei ihrem letzten Start mit dem Gewinn der Vizemeisterschaft. Der RSV Steinhöring errang hier mit 5 Punkten Vorsprung den Deutschen Meistertitel.

Am Sonntag Nachmittag wurde die Männermannschaft von einer großen Fangemeinde an der Mehrzweckhalle in Golkrath überschwänglich empfangen. Vorsitzende Andrea Ulrichs, die ihre Mannschaft nach Stuttgart begleitet hatte, bedankte sich in einer bewegenden Rede bei den Sportlern und dem Trainerehepaar Laufs für die tolle Leistung und für die unvergesslichen 23 Jahre. Sie erwähnte, dass genau vor 25 Jahren die letzte Männermannschaft ebenfalls mit dem Gewinn der Deutschen Meisterschaft aufgehört hatte. Zur damaligen Mannschaft gehörten auch Friedbert und Karl-Heinz Laufs, die mit Tobias und Jendrik ihre Söhne ebenfalls als Deutsche Meister verabschieden konnten. Als Gratulant kam auch Peter Peidl, Vorsitzender des Stadtsportverbandes Erkelenz.

(RP)
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