Fußball Trotz Platz fünf: Fortunas U 23 bangt

Wegberg · Regionalliga: Beeck trägt heute ab 19.30 Uhr das Nachholspiel bei Fortuna Düsseldorf II aus. Die spielt eine glänzende Saison - und weiß trotzdem noch nicht, ob sie in der Liga bleibt. Denn steigt die Erste ab, muss dies auch die Zweite.

 Genau in diesem Moment, in der 37. Minute, zog sich Beecks Sahin Dagistan (Mitte) am Sonntag gegen Aachen die aufgeplatzte Lippe zu: Er prallte bei diesem Luftduell mit Alemannias 2,02-Meter-Hünen Jannik Löhden auf dessen eisenharten Schädel. Interessierter Beobachter des Duells ist unter anderem Beecks Danny Richter (2.v.l.).

Genau in diesem Moment, in der 37. Minute, zog sich Beecks Sahin Dagistan (Mitte) am Sonntag gegen Aachen die aufgeplatzte Lippe zu: Er prallte bei diesem Luftduell mit Alemannias 2,02-Meter-Hünen Jannik Löhden auf dessen eisenharten Schädel. Interessierter Beobachter des Duells ist unter anderem Beecks Danny Richter (2.v.l.).

Foto: JÜRGEN LAASER

Eigentlich ist die Welt bei der U 23 Fortuna Düsseldorfs völlig in Ordnung: Das Team von Trainer Taskin Aksoy spielt eine überraschend starke Saison, steht auf Platz fünf, hat beruhigende zwölf Punkte Vorsprung auf den ersten Abstiegsplatz - und ist im Kalenderjahr 2016 gar noch ungeschlagen: Aus neun Spielen holten die Landeshauptstädter fünf Siege und vier Remis.

Trotz dieser sportlich mehr als soliden Bilanz: Ob die Fortuna-Zweite auch in der nächsten Saison wieder in der Regionalliga West mitspielen darf, ist noch lange nicht sicher. Warum, das erläutert Paragraf 16 des Statuts für die Regionalliga West. Dieser Paragraf enthält die Auf- und Abstiegsregelung - und da heißt es unter Punkt 4: "Kommt ein Verein/eine Mannschaft aus den Lizenzligen in die 3. Liga, steigt die in der Regionalliga West spielende zweite Mannschaft dieses Vereins ab und rückt an den Schluss der Tabelle."

Genau dieser Fall würde eintreten, wenn die Fortuna-Erste aus der 2. Liga in die 3. Liga absteigen würde - dann müsste die Reserve zwangsweise den Weg in die Oberliga Niederrhein antreten. Aktuell steht Fortuna auf Platz 15 der 2. Liga mit drei Punkten Vorsprung auf den Relegationsplatz und vier Zählern auf den ersten direkten Abstiegsplatz - bei noch sechs ausstehenden Partien nicht gerade ein Ruhepolster.

"Das beschäftigt uns natürlich schon. Doch beeinflussen können wir das nicht. Von daher drücken wir einfach die Daumen, dass dieser Worst Case nicht eintritt und die Erste Mannschaft den Klassenerhalt schafft", merkt dazu Aksoy an.

Ein Abstieg der Lizenzmannschaft hätte für Fortuna aber auch gravierende finanzielle Einbußen bei den Fernsehgeldern zur Folge, die sich eventuell auch auf das Budget der Zweiten Mannschaft auswirken könnten: Kassiert ein Zweitligist im Schnitt gut sechs Millionen Euro pro Jahr an Fernsehgeldern, sind es in der 3. Liga nur noch knapp 800.000 Euro. An eine eventuell dann sogar anstehende Auflösung der Zweiten Mannschaft glaubt Aksoy nicht: "Die U 23 hat ihre Daseinsberechtigung schon oft genug nachgewiesen."

Während das aber alles noch fraglich ist, ist eines amtlich: das heutige Nachholspiel im Paul-Janes-Stadion gegen den FC Wegberg-Beeck. Am Sonntag, beim 2:2 der Kleeblätter gegen Alemannia Aachen, war Aksoy im Waldstadion. "Auch wenn der FC in der nächsten Saison nicht mehr Regionalliga spielt: Da hat er sich mit Haut und Haaren gewehrt, und das wird er auch gegen uns tun", sagt Aksoy.

Probleme habe Beeck freilich in den ersten zehn Minuten gehabt, als die Alemannia mit viel Tempo gespielt habe. "Genau das wollen wir auch tun - aber nicht nur über zehn Minuten."

Umgekehrt unternimmt Beeck den 15. Anlauf für das erste Erfolgserlebnis in der Fremde. "Fortuna gehört zwar zu den Topteams der Rückrunde, ist daher auch klarer Favorit, doch ein Fünkchen Hoffnung habe ich natürlich", sagt FC-Teamchef Friedel Henßen. Den drücken freilich einige Personalsorgen. So stehen hinter den Einsätzen der lädierten Sahin Dagistan, Thomas Lambertz, Arian Berkigt, Danny Richter und David Azin mehr oder weniger große Fragezeichen. Wieder zur Verfügung steht Fabio Ribeiro nach abgebrummter Gelbsperre.

Übrigens: Aksoy ziert mittlerweile ein stattlicher Bart - Fortunas Coach hatte sich vorgenommen, sich erst nach einer Niederlage 2016 wieder zu rasieren. Ob er etwa nach dem heutigen Spiel erstmals wieder zum Rasierpinsel greifen muss?

(emo)
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