Schwimmen Über die Startbrücke zum Rekord

Erkelenz · Perfekt organisiert: 331 Schwimmer nahmen am 14. Internationalen Schwimmfest in Erkelenz teil und jagten Rekorde.

 Hinein ins kühle Nass: Julia Caron (links) mit ihrer Konkurrentin.

Hinein ins kühle Nass: Julia Caron (links) mit ihrer Konkurrentin.

Foto: Laaser, J�rgen

Zwei Reihen á vier Stühle markieren ihn, den neuen "Vorstartbereich" im Erka-Bad, in dem die Konzentrationsphase Minuten vor dem Wettkampf beginnt. "Bahn 3, Julia Caron, SG Erkelenz Hückelhoven", ruft Heinz-Jürgen Lemmen. Die Brille zurechtgerückt, eins, zwei, drei aktivierende Schläge auf Wangen und Beinmuskulatur, dann letzte Schritte von der Startbrücke auf den Schwimmblock und dann kommt das Startsignal: Kopfüber geht es in den kräftezehrenden 100-Meter-Schmetterlings-Lauf, einen ihrer fünf Einzelstarts im Erka-Bad, beim 14. Internationalen Schwimmfest.

330 Starterinnen und Starter hatten sich neben der Erkelenzerin für das traditionsreiche Schwimmfest, dass die SG Erkelenz-Hückelhoven seit Jahren auf die Beine stellt, melden lassen. Schiedsrichterin und Fachwartin für Öffentlichkeitsarbeit des Schwimmbezirks Aachen Gertrud Wollgarten lobte den Wettkamp als "einen der wichtigsten im Schwimmbezirk." Ein Ruf, den sich der Verein in den vergangenen Jahren erarbeitet hat. Wollgarten wies vor allem auf den neuen Vorstartbereich hin, der zum ersten Mal eingerichtet wurde. "Die Schwimmer vor der Startbrücke zu bündeln, ist ein professionelles Verfahren. Es ist der hohe Standard offizieller Wettkämpfe."

Bürgermeister Peter Jansen lobte in seinem Grußwort das ehrenamtliche Engagement hinter der Organisation, das das Spaßbad jedes Jahr in eine kochende Wettkampfhalle verwandelt. Bestes Beispiel sind die Aktiven und Ehemaligen der SG, das Team um Abteilungsleiter und Wettkampfsprecher Heinz-Jürgen Lemmen. "Wir haben noch mehr Starter, als in den Vorjahren", sagte Lemmen merklich gestresst, aber zufrieden. 1289 Einzelstarts aus 20 verschiedene Vereine: Sein Sohn Jannik Lemmen hatte am neuen Vorstartbereich also gut zu tun. Viele Schwimmer aus der Region nutzten das Schwimmfest als Vorbereitung für die Bezirksmeisterschaften, die in gut drei Wochen ausgetragen werden. Aber auch niederländische Gäste gehörten wieder zum Teilnehmerfeld. "Der Wettkampf ist im wahrsten Sinne ein Fest, wir kommen gerne - auch wegen der super Waffeln", sagte Tim Stassen vom ZC Valkenburg. So erfreute sich die Cafeteria im Außenbereich des Erka-Bads großer Beliebtheit, vor allem die mittlerweile legendären Waffeln.

Der Lokalmatador SG Erkelenz-Hückelhoven hatte mit 188 Einzelstarts die meisten des Wettkampfs. Unter ihnen einige Debütanten, aber auch immer mehr erfahrene Wettkämpfer. So wurde erstmalig auch eine "Master-Wertung" für erfahrene Schwimmer ab 20 Jahren eingeführt. Mit 77 Jahren war Peter Peidl der älteste Teilnehmer. Auch Julia Caron (Jg. 1991), die seit zwölf Jahren im Verein ist, zählt zu den Erfahrenen, doch der Ehrgeiz verlässt einen echten Sportler wohl nie: "Ich müsste mehr trainieren, aber den alten Rekord noch mal zu brechen, das wäre was", sagte Caron, die seit 2007 den Vereinsrekord über 100 Meter Schmetterling hält. Am Wochenende fehlte ihr zur Rekordzeit von 1:11,43 Minuten aus dem Jahr 2007 allerdings noch eine gute Sekunde.

(jessi)
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