Fußball VfJ Ratheim – 100 Jahre in Schwarz-Weiß

Lokalsport · Zu seinem runden Geburtstag blicken die Fußballer des VfJ Ratheim nicht nur auf ein Jahrhundert bewegte Fußballgeschichte zurück, sondern haben auch ein umfangreiches Jubiläumsprogramm zusammengestellt.

 Diese Truppe aus der Spielzeit 1946/47 war das erste Team, das der VfJ Ratheim nach dem Zweiten Weltkrieg ins Rennen schickte.

Diese Truppe aus der Spielzeit 1946/47 war das erste Team, das der VfJ Ratheim nach dem Zweiten Weltkrieg ins Rennen schickte.

Foto: VfJ Ratheim

So wird es neben einem Festabend und vielen sportlichen Aktivitäten im August auch eine Fotoausstellung im Alten Rathaus geben.

 Um Spielertrainer Hans Coenen (6.v.l.) kickte die Erste des VfJ Ratheim ab 1961 acht Jahre in der Landesliga. Die beste Platzierung sprang in der Saison 1962/63 heraus, als die Ohofkicker auf Rang zwei landeten.

Um Spielertrainer Hans Coenen (6.v.l.) kickte die Erste des VfJ Ratheim ab 1961 acht Jahre in der Landesliga. Die beste Platzierung sprang in der Saison 1962/63 heraus, als die Ohofkicker auf Rang zwei landeten.

Foto: VfJ Ratheim

Fussball Nachdem der VfJ Ratheim 1935 Meister der 1. Kreisklasse Erkelenz-Geilenkirchen-Heinsberg wurde, kam es in der Saison 35/36 im 13er Feld der Bezirksklasse, Gruppe Aachen, auch zu Spielen gegen Alemannia Aachen. Im Heimspiel schlug sich der VfJ beim 2:5 mehr als wacker, auswärts konnten die Ratheimer dann ein Aachener Schützenfest (13:0) nicht verhindern.

"Wieder frohe Gesichter am Ohof ", titelte die Sportrundschau in Ihrer Ausgabe vom 4. November 1935 nach dem ersten Sieg in der neuen Umgebung gegen Jugend Düren 1896. Die Tore beim 4:0-Erfolg fielen binnen acht Minuten durch Rütten (70.), Jütten 71., 78.) und Krings (75.). Der Abstieg stand aber frühzeitig fest.

1959: erster Landesligaaufstieg

Als es nach dem Zweiten Weltkrieg wieder einen geregelten Spielbetrieb (Saison 48/49) gab, war der VfJ Ratheim in der Bezirksklasse aktiv. Die musste er aber gleich wieder verlassen. Aber nur für eine Saison gelang ihm doch umgehend die direkte Rückkehr. Neun Bezirksklassenjahre krönten die Ohofkicker in der Saison 58/59 mit dem erstmaligen Aufstieg in die Landesliga. Die verließ der VfJ nach nur einem Jahr wieder in Richtung Bezirksklasse.

Der zweite Landesligaaufstieg klappte umgehend (1961). Acht Jahre verweilte der VfJ in der damals zweithöchsten Amateurliga. Die beste Platzierung (2.) sprang in der Saison 62/63 mit nur einem Punkt Rückstand auf Meister und Aufsteiger Viktoria Alsdorf heraus. Zwischen 1969 und 1973 folgten vier weitere Jahre Bezirksklasse. Nach einer Saison (73/74) in der 1. Kreisklasse ging es für den VfJ für drei Jahre in der Bezirksklasse weiter. 13 Jahre musste der Club dann aber auf den nächsten Aufstieg in die Bezirksliga warten. Nach einer Saison ging es für zwei Jahre wieder in die A-Liga runter, ehe es 1993 für drei Jahre wieder höher ging. Dem Abstieg folgte aber umgehend (1997) die Rückkehr zur Bezirksliga.

Seine 28. und vorerst letzte Bezirksligasaison spielte der VfJ 2002/03. Der Abstieg in die B-Liga war 2006 nicht zu vermeiden. 2007 folgte die direkte Rückkehr ins Kreisoberhaus. Das musste man nach zwei Jahren wieder verlassen. Seit 2011 schnuppert man nun wieder A-Liga-Luft. Im Jubiläumsjahr wurde der Klassenerhalt erst am letzten Spieltag mit dem 5:1 beim SV Klinkum sichergestellt.

Viermal wurde der VfJ Ratheim Kreispokalsieger im Altkreis Erkelenz. Sein bestes Pokaljahr im Großkreis (ab Saison 2001/02) spielte der VfJ in der Spielzeit 2003/04, als er bis ins Halbfinale vordrang, dort aber an Germania Teveren scheiterte (0:5) und anschließend auch im Spiel um den dritten FVM-Pokalplatz gegen Rhenania Immendorf den Kürzeren (2:5) zog.

Schalker Pokalspiel

Am 1. August 1965 kam der gerade aus der Bundesliga abgestiegene FC Schalke 04 zum Spiel der 1. DFB-Pokalhauptrunde zum VfJ Ratheim. Die Knappen setzten sich vor rund 4000 Zuschauern knapp mit 2:1 durch, nachdem sie zur Pause durch Leo Feiters Tor aus der 22. Minute noch mit 0:1 zurücklagen. Durch einen von Friedel Rausch verwandelten Foulelfmeter (47.) und einem Eigentor von "Manni" Zimutta (75.) drehten die Schalker die Partie noch. Weil Hertha BSC unerlaubte Zahlungen an Spieler tätigte, wurde der Club in die Regionalliga zurückgestuft.

Da der DFB aber nicht mit einer 15er Liga in die Saison 1965/66 gehen wollte, wurde die Liga auf 18 Vereine aufgestockt. Die eigentlichen Absteiger Karlsruher SC und Schalke 04 verblieben so in der Liga, dazu kamen die beiden Aufsteiger Borussia Mönchengladbach und Bayern München sowie mit dem "Berlin"-Bonus Tasmania 1900. Weil die Vereine der 1. Bundesliga erst in Runde vier des DFB-Pokals eingriffen, wurde durch den Schalker Klassenerhalt aus dem Pokalhit nur ein Freundschaftsspiel. Der Erstligist trat aber mit dem bestmöglichen Team an.

Die Ohofkicker bekamen mit dem Grafschafter SV Moers einen neuen Gegner zugelost. In Moers stand auch nach 120 Minuten kein Sieger (4:4) fest. Dabei hatte das Spiel ganz schlecht für den VfJ begonnen, 0:3-Rückstand bis zur 44. Minute, ehe Zimutta verkürzte. Nochmals Zimutta (55.) sowie Leo Feiter (60.) glichen aus. Den erneuten Rückstand (65.) egalisierte Horst Schwarz (70.). Im Wiederholungsspiel nutzte der VfJ beim 3:2 den Heimvorteil. Nach dem 2:7 bei Regionalligist Eintracht Duisburg schied Ratheim in Runde zwei aus.

(haru)
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