Fußball Vianden geht in seine vierte Amtszeit

Hennef · Alfred Vianden bleibt Präsident des Fußball-Verbands Mittelrhein. Auf einem sehr harmonischen Verbandstag wurde er ebenso einstimmig gewählt wie alle weiteren Amtsinhaber. Der Erkelenzer Prälat Arnold Poll wurde posthum geehrt.

 Das neue Präsidium des FVM (v.l.): Dirk Brennecke (als hauptamtlicher Geschäftsführer beratendes Mitglied), Johanna Sandvoß (Öffentlichkeitsarbeit und Marketing), Achim Buchholz (Vorsitzender Ausschuss für Freizeit- und Breitensport), Dr. Björn Schiffbauer (Vorsitzender Ausschuss für Rechts- und Satzungsfragen), Jürgen Aust (Vizepräsident), Alfred Vianden (Präsident), Hans-Christian Olpen (Vizepräsident), Ewald Prinz (Schatzmeister), Dominik Jolk (Vertreter der jungen Generation), Markus Müller (Vorsitzender Spielausschuss), Rudi Rheinstädtler (Vorsitzender Jugendausschuss), Anja Hompesch (Vorsitzende Ausschuss für Frauenfußball), Sascha Hendrich-Bächer (als hauptamtlicher Leiter der Sportschule Hennef beratendes Mitglied) und Peter Oprei (Vorsitzender Schiedsrichterausschuss).

Das neue Präsidium des FVM (v.l.): Dirk Brennecke (als hauptamtlicher Geschäftsführer beratendes Mitglied), Johanna Sandvoß (Öffentlichkeitsarbeit und Marketing), Achim Buchholz (Vorsitzender Ausschuss für Freizeit- und Breitensport), Dr. Björn Schiffbauer (Vorsitzender Ausschuss für Rechts- und Satzungsfragen), Jürgen Aust (Vizepräsident), Alfred Vianden (Präsident), Hans-Christian Olpen (Vizepräsident), Ewald Prinz (Schatzmeister), Dominik Jolk (Vertreter der jungen Generation), Markus Müller (Vorsitzender Spielausschuss), Rudi Rheinstädtler (Vorsitzender Jugendausschuss), Anja Hompesch (Vorsitzende Ausschuss für Frauenfußball), Sascha Hendrich-Bächer (als hauptamtlicher Leiter der Sportschule Hennef beratendes Mitglied) und Peter Oprei (Vorsitzender Schiedsrichterausschuss).

Foto: FVM

Mit einer exakt zur Hälfte neuen - und dabei deutlich verjüngten - Mannschaft geht Alfred Vianden (72) in seine vierte Amtszeit als Präsident des Fußball-Verbands Mittelrhein (FVM): Dem zwölfköpfigen (ehrenamtlichen) Präsidium gehören sechs neue Mitglieder an. Die 140 Delegierten wählten in der Aula der Sportschule Hennef dabei Jürgen Aust, Markus Müller, Anja Hompesch, Rudi Rheinstädtler, Dr. Björn Schiffbauer und Achim Buchholz ebenso einträchtig in ihre neuen Ämter, wie sie neben Vianden auch Hans-Christian Olpen, Ewald Prinz, Peter Oprei, Johanna Sandvoß und Dominik Jolk in ihren Ämtern bestätigten.

Ausgeschieden sind Klaus Degenhardt, Reiner Meis, Rolf Thiel, Ernst Wilden (diese vier wurden zu FVM-Ehrenmitgliedern ernannt) sowie Ingrid Wüst und Dr. Stephan Osnabrügge. Letzterer ist bekanntlich nun DFB-Schatzmeister.

 Den Egidius-Braun-Preis nahm Prälat Dr. Klaus Krämer (Mitte), Präsident des Kindermissionswerkes, posthum für den im April verstorbenen Erkelenzer Prälaten Arnold Poll entgegen. Es gratulierten DFB-Präsident Reinhard Grindel (l.) und FVM-Präsident Alfred Vianden.

Den Egidius-Braun-Preis nahm Prälat Dr. Klaus Krämer (Mitte), Präsident des Kindermissionswerkes, posthum für den im April verstorbenen Erkelenzer Prälaten Arnold Poll entgegen. Es gratulierten DFB-Präsident Reinhard Grindel (l.) und FVM-Präsident Alfred Vianden.

Foto: Quentin Bröhl

Seit 2007 steht Vianden an der Spitze des FVM. Erster Gratulant zur erneuten Wiederwahl war DFB-Präsident Reinhard Grindel. Deutschlands höchster Fußballfunktionär hatte in einer launigen Ansprache zuvor Vianden über den grünen Klee gelobt: "Es gibt wirklich nur wenige Verbands-Präsidenten, die bei unseren Tagungen so vehement die Interessen ihres Landesverbands und damit auch der Basis einfordern, wie Du es, lieber Alfred, immer tust."

Dazu lobte er den FVM für dessen Vorreiterrolle beim "Finaltag der Amateure" - 17 Landespokalendspiele wurden dabei in der großen ARD-Live-Konferenz übertragen: "Das war ein Feiertag für den Amateurfußball. Danke an den FVM, wo diese Idee geboren wurde."

Grindel, eigens für den Verbandstag von der EM aus Frankreich angereist, überreichte Vianden ein Nationalmannschafts-Trikot mit allen Unterschriften der Nationalspieler - und erklärte dabei schelmisch: "Als ich Bundestrainer Joachim Löw erzählte, dass ich nun zum Verbandstag des Mittelrhein-Verbands nach Hennef fahre, tat er so, als ob er mit unseren Verbandsstrukturen voll vertraut sei."

Weit weniger zum Spaßen aufgelegt zeigte sich Grindel bei zwei anderen Themen: "Es ist zwar schön, dass wir uns alle hinter Boateng stellen. Doch noch weit wichtiger ist es, allen Menschen mit Migrationshintergrund in unseren Vereinen eine Heimat zu bieten", erklärte er mit Blick auf eine aktuelle Debatte. Zugleich kritisierte er russische Fußballfunktionäre, die sich von den Gewalttaten russischer Hooligans bei der EM nicht gerade distanziert hatten: "Das können wir nicht tolerieren. Für ein Land, das 2018 die WM ausrichten möchte, müssen drei Dinge zwingend gelten: Fairplay, Integrität und Antirassismus."

Zum Abschluss stellte Grindel aus dem deutlich besser dotierten neuen Ausrüstervertrag des DFB mit adidas den Landesverbänden zusätzliche Mittel in Aussicht: "Der eröffnet uns neue Spielräume - gerade auch für die Basis."

Posthum mit dem Egidius-Braun-Preis ausgezeichnet wurde der im April 2016 verstorbene Prälat Arnold Poll aus Erkelenz-Houverath für sein Lebenswerk, das Kindermissionswerk. "Er hat mit seinem außergewöhnlichen Engagement die Sternsinger-Aktion zur weltweit größten Solidaritätsaktion von Kindern für Kinder gemacht", bekräftigte in seiner Laudatio Wolfgang Watzke, Geschäftsführer der 2001 gegründeten DFB-Stiftung Egidius Braun. Bereits seit den 90er Jahren setzt sich das Aachener Kindermissionswerk gemeinsam mit dem DFB für internationale soziale Hilfsprojekte wie die 1986 anlässlich der WM in Mexiko von Egidius Braun ins Leben gerufenen Mexiko-Hilfe ein.

Den mit 5000 Euro dotierten Preis nahm Prälat Dr. Klaus Krämer, Präsident des Kindermissionswerks, entgegen. "Wir werden den Betrag verdoppeln", sagte er. Zugute kommen wird das Geld der Fußballschule in El Alto (Bolivien), wo Fußball auch als pädagogisches Mittel zur Konfliktlösung eingesetzt wird.

Als programmatischen Eckpfeiler für die kommenden drei Jahre skizzierte Vianden die Fortschreibung des FVM-Masterplans - und damit vor allem den intensiven Dialog mit den Vereinen. Als weitere Schwerpunkte nannte der Präsident den Ausbau von Qualifizierungsangeboten sowie die Gewinnung und Erhaltung von ehrenamtlichen Mitarbeitern. Das Motto der kommenden drei Jahre lautet dabei "Fußball verbindet Menschen" - ganz passend also zum Kürzel FVM.

Durch den Wahlmarathon mit seinen zeitraubenden Formalien (neben dem Präsidium wurden sämtliche Ausschüsse und Gremien gewählt) führte in der gut vierstündigen Versammlung sehr straff FVM-Geschäftsführer Dirk Brennecke - sonst hätte der Verbandstag noch viel länger gedauert. Brennecke kommentierte seine Tempoforcierung im Anschluss gegenüber unserer Redaktion launig so: "Ich lief so auf dem eigenen Verbandstag Gefahr, ein Knöllchen zu kassieren."

(emo)
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