Fußball Viel Ketchup aus dem "Walliversum"

Wegberg · Mittelrheinliga-Nachdreher: Vor dem Anpfiff gegen Brühl (5:0) frotzeln sich die Beecker Leitwölfe Arian Berkigt und Johannes Walbaum - was in "Wallis" Dreierpack mündet. Sebastian Wilms ist kein "lupenreiner" Dauerbrenner mehr.

 Mit nagelneuer Kurzhaarfrisur klappt's bei Beecks Johannes Walbaum (Mitte) auch wieder mit dem Toreschießen. Gegen Brühl lochte der Vizekapitän nach einer kleinen Durststrecke gleich dreimal ein - hier trifft er zum 2:0.

Mit nagelneuer Kurzhaarfrisur klappt's bei Beecks Johannes Walbaum (Mitte) auch wieder mit dem Toreschießen. Gegen Brühl lochte der Vizekapitän nach einer kleinen Durststrecke gleich dreimal ein - hier trifft er zum 2:0.

Foto: NIPKO

Recht lang ist im Beecker Waldstadion der Weg von den Kabinen rauf zum Platz - viel Zeit also für einen kleinen Kollegenplausch kurz vor dem Anpfiff. Das taten am Freitagabend auch Arian Berkigt und Johannes Walbaum, die beiden Leitwölfe des FC Wegberg-Beeck. Inhalt des Gesprächs: Walbaums kleine persönliche Durststrecke trotz vieler Chancen in den beiden vorherigen Spielen gegen Walheim und in Alfter.

"Der 'Walli' sagte mir da, er müsse nur endlich mal wieder treffen, dann würde er explodieren und weitere Tore machen - vielleicht sogar einen Dreierpack", berichtete Beecks Kapitän über das Gespräch mit seinem Stellvertreter - und räumte breit grinsend ein, dass er da so seine Zweifel gehabt habe: "Ich meinte zu ihm: 'Walli, dein letzter Dreierpack ist doch schon zehn Jahre her'." Den Konter blieb Walbaum nach dem Spiel gegenüber der RP feixend nicht schuldig: "Stimmt nicht. Das ist erst zwei Jahre her. Beim 4:1 in Worringen habe ich in der Schlussphase dreimal getroffen. Vorher stand's 1:1 - und dann ist 'Ari' ausgewechselt worden. Ab dann lief es."

Gegen Brühl lief es für Walbaum, der für seine Mitspieler zuweilen schon mal im eigenen "Walliversum" lebt, auf alle Fälle prächtig: Binnen 19 Minuten schnürte der Vizekapitän tatsächlich einen Dreierpack - ganz getreu dem guten alten Ketchup-Prinzip: Erst kommt nix raus, dann alles auf einmal. "In den Spielen zuvor hatte ich ja wirklich genug Chancen verballert. Ich musste einfach wieder treffen", kommentierte Walbaum seine Saisontore fünf bis sieben.

Seine beiden ersten Tore kurz vor der Pause legten die Basis für den ungefährdeten Dreier - und das sah Brühls sehr aufgeräumter Coach Markus Sabel genauso: "Diese beiden Tore haben uns das Genick gebrochen. Ehrlich gesagt war es in der Halbzeit schwierig, den Jungs da noch glaubwürdig zu vermitteln, dass hier noch richtig was geht." Mit seinem dritten Treffer kurz nach Wiederanpfiff trat Walbaum Brühls ohnehin nur zartes Pflänzchen Hoffnung bereits endgültig aus. Der eingewechselte Denis Pozder besorgte den Rest, lochte noch zum 4:0 und 5:0 ein.

Damit stand unter dem Strich ein standesgemäßes Resultat, auch wenn Beeck spielerisch schon Schmackhafteres serviert hat. So hatte der FC noch in der Vorwoche beim 1:0 in Alfter den Teller der spielerischen Delikatessen üppiger gedeckt - dem mageren Ergebnis zum Trotz. Dafür stimmte diesmal die Chancenverwertung - und damit die Effektivität. "Dazu haben alle wieder gut gegen den Ball gearbeitet", merkte FC-Coach Friedel Henßen zufrieden an.

Nur ein FC-Akteur war am Ende ein bisschen traurig: Sebastian Wilms. Denn der ist nun nicht mehr Beecks "lupenreiner" Dauerbrenner. Bislang hatte "Sepp" als einziger Spieler sämtliche Ligaspiele von vorn bis hinten mitgemacht. In der 62. Minute riss diese Serie - da wechselte ihn Henßen zugunsten Pozders aus. Entsprechend ungläubig schaute der wackere Abwehrmann drein, als er realisierte, dass er vom Feld musste. "Im Hinterkopf hatte ich da schon die Serie", räumte Wilms ein, beim FC die Zuverlässigkeit in Person - und versicherte aber im Nachsatz, dass "das natürlich nicht wirklich wichtig ist".

Bemerkenswert war an dem Wechsel aber noch was anderes. Denn während Henßen gewöhnlich positionsbezogen tauscht, machte dieser Wechsel eine größere Rotation nötig: Walbaum rückte so vom Sturm auf die Sechs, Simon Küppers von der Sechs in die Innenverteidigung und von dort Patrick Ajani auf die Wilms-Position nach links . . .

(emo)
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