Fußball War stets zuversichtlich, dass ich zurückkomme

Erkelenz · Nach 13-monatiger Verletzungszeit ist Beecks schnellster Spieler wieder da. Das 1:0 bereitete er vor.

 Maurice Passage

Maurice Passage

Foto: FCWB

Nach 13 Monaten wieder auf dem Platz, dann auch noch das 1:0 mit vorbereitet - das muss für Sie ja ein unglaubliches Gefühl gewesen sein.

Passage War's auch. Das hat sich richtig gut angefühlt. Ich bin sehr froh, wieder dabei zu sein. Natürlich fehlt noch einiges.

Bei wie viel Prozent Ihres Leistungsvermögens sehen Sie sich?

Passage Bei etwa 70 Prozent. (Schmunzelt) Das passt ja genau zu der Minutenzahl, die ich gegen Köln gespielt habe. Das waren ja exakt 70.

Haben Sie während der langen Zwangspause mal gedacht, dass Sie nicht mehr zurückkommen?

PASSAGE Nein, ich war immer zuversichtlich. Mit 24 Jahren wollte ich meine Karriere definitiv noch nicht beenden. Wäre ich 34 Jahre, hätte ich darüber wahrscheinlich anders gedacht. So war für mich aber klar: Ich versuche alles, um wieder spielen zu können.

Sie haben in der langen Zeit einige Ärzte konsultieren müssen. Wie viele unterschiedliche Diagnosen zu Ihrer lädierten Fußsehne haben Sie von denen eigentlich bekommen?

PASSAGE Das waren gar nicht so viele. Die Behandlungsmethoden haben sich jedoch sehr unterschieden. Ich habe alles versucht: Tabletten, Spritzenkur, Einlagen, Akupunktur - alles hat nicht richtig angeschlagen. Krass ist im Rückblick daher der erste Therapievorschlag vom April 2015: Danach hätte ich nur fünf Tage Pause machen müssen, und alles wäre ausgestanden gewesen.

Letztlich sind Sie um eine OP aber nicht herumgekommen. Die wurde Ende Oktober vorgenommen.

PASSAGE Ja, aber auch danach hat es immer wieder Rückschläge gegeben. Was auch an körperlichen Voraussetzungen lag - so meine Plattfüße. Mein Ziel war ja eigentlich, zur Wintervorbereitung wieder voll einzusteigen. Davon musste ich mich aber schnell verabschieden. Fortan habe ich mir da keine konkreten Ziele mehr gesetzt. Anfang März habe ich dann mit dem Laufen angefangen, das ich über sechs Wochen kontinuierlich gesteigert habe. Seit einem Monat trainiere ich wieder mit der Mannschaft - die Sehne hält.

Auch wenn Sie leider nicht spielen konnten und dem Team sehr gefehlt haben: In all den Monaten waren Sie sehr nahe an der Mannschaft dran, haben kaum ein Spiel verpasst - auch auswärts nicht.

PASSAGE Das Zuschauen hat aber schon wehgetan. Viel lieber hätte ich auf dem Platz gestanden. Ich muss aber auch mal dem Verein ein großes Dankeschön sagen: Der hat in all der Zeit keinen Druck gemacht. Das ist beileibe keine Selbstverständlichkeit, wäre in anderen Klubs nicht so gewesen. Ganz besonders bedanken möchte ich mich bei unserem Physiotherapeuten Baptist Polman. Der hat mich nun auch an eine renommierte Podotherapeutin in Bremen vermittelt, die mir schon sehr geholfen hat. Zur Erklärung: Podotherapie ist eine spezielle Therapie für den Fuß.

MARIO EMONDS FÜHRTE DAS GESPRÄCH

(emo)
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