Leichtathletik Weltklasse-Stoß beim Frühjahrswerfertag

Kreis Heinsberg · Leichtathletik: Der Kölner Kugelstoßer Thomas Schmitt sorgte in Übach-Palenberg für eine Sensation: Mit seinem Stoß auf 21,35 Meter katapultierte er sich auf den achten Platz der deutschen Bestenliste und verblüfft die ganze Szene.

 Mit seinem Stoß auf 21,35 Meter beim Frühjahrswerfertag in Übach-Palenberg überraschte Thomas Schmitt nicht nur die Fachwelt, sondern auch sich selbst: "Dass ich in diese Dimensionen vorstoße, ist für mich eine Überraschung", sagte der Kugelstoßer des Leichtathletik-Teams der Deutschen Sporthochschule Köln.

Mit seinem Stoß auf 21,35 Meter beim Frühjahrswerfertag in Übach-Palenberg überraschte Thomas Schmitt nicht nur die Fachwelt, sondern auch sich selbst: "Dass ich in diese Dimensionen vorstoße, ist für mich eine Überraschung", sagte der Kugelstoßer des Leichtathletik-Teams der Deutschen Sporthochschule Köln.

Foto: Beautiful Sports/Axel Kohring

Mit einem lauten Urschrei wuchtete Thomas Schmitt die Kugel in den verregneten Nachmittagshimmel - und nach dem Einschlag traute weder er noch die Kampfrichter ihren Augen. Trotz Regenschauer und kalter Temperaturen stellte Dauergast Schmitt vom Leichtathletik-Team der Deutschen Sporthochschule Köln beim Frühjahrswerfertag des SV Rot-Weiß Schlafhorst die deutsche Werferszene auf den Kopf. Mit einer sensationell anmutenden Steigerung seiner bisherigen Kugelstoßbestleistung von 19,04 Meter auf nunmehr 21,35 Meter waren nicht nur die Mitstreiter und Kampfrichter, sondern auch der Drehstoßtechniker selbst förmlich von den Socken.

Der laute Urschrei, als die Kugel beim vierten Versuch die Hand verließ, ließ schon erkennen, dass sich Besonderes ereignen würde. Nachdem der Kampfrichter die Weite von 21,35 Metern bestätigt hatte, gab es kein Halten mehr. Folgerichtig und mit großer Umsicht ließ Veranstaltungsleiter Dieter Tobies die Weite nochmals nachmessen und auch die Kugel mehrfach genauestens wiegen, denn das sind neben einer Dopingprobe die Hauptkriterien, wenn es um die Anerkennung von Rekorden geht. Eine Dopingprobe wurde aber nicht genommen, da diese Leistungsstärke nicht zu erwarten war. "Dass ich in diese Dimensionen vorstoße, ist für mich eine Überraschung", sagte der 26 Jahre alte Schmitt, "alle waren baff." Und auch Sven Lang, Kugelstoß-Bundestrainer, war verblüfft: "Es geschehen immer wieder Wunder zwischen Himmel und Erde", kommentierte Lang die sagenhafte Verbesserung um 2,28 Meter, "so einen Sprung habe ich noch nicht erlebt."

Seit gestern ist nun auch bestätigt, dass die Weite in die Bestenliste des Deutschen Leichtathletik-Verbandes aufgenommen wird. Eine Dopingkontrolle wird dafür nicht benötigt - nur für Rekorde. Mangels Konkurrenz wird die Weite aber nicht als Norm für die Weltmeisterschaften im August in Peking anerkannt. Der derzeitig gültige LVN-Rekord von Udo Gelhausen, den dieser mit 20,74 Meter am 22. August 198 in Bonn aufgestellt hatte, wurde damit allerdings geknackt. Der Physikstudent verbesserte sich auf Platz acht der vom Weltmeister David Storl mit 21,97 Meter angeführten deutschen Bestenliste. Schmitt hat eine E-Mail an die Nationale Antidoping-Agentur geschrieben und um eine Kontrolle gebeten um Skeptiker zu überzeugen.

Im Schatten dieser Sensations-Leistung gingen die tollen Ergebnisse der anderen Athleten fast ein bisschen unter. Peter Holthuijsen vom SC Myhl LA, der in der M 50 mit 13,83 Metern das Kugelstoßen, und mit 46,46 Meter das Diskuswerfen gewann, wusste ebenso zu überzeugen wie Lutz Vorbach (SV RW Schlafhorst), der als Sieger der M 75 mit 11,18 Metern im Kugelstoßen einen starken Eindruck hinterließ. Felix Hoppe (VSV Grenzland Wegberg) erzielte in der M 85 mit 7,01 Metern im Kugelstoßen und 16,17 Metern mit dem Diskus Kreisrekorde.

Alexander Wilms (TV Erkelenz) stieß die Kugel auf 13,65 Meter, während er den Diskus auf 41,99 Meter schleuderte und jeweils Zweiter der U 20 wurde. Tara Franz (Golkrath/Düsseldorf) stellte sich der Konkurrenz in der U 20 sowohl mit der Kugel, als auch mit dem Diskus. Während sie die vier Kilogramm schwere Kugel auf 9,79 Meter stieß, segelte der Diskus auf 31,23 Meter. Mit der Kugel belegte sie Rang zwei und mit dem Diskus erreichte sie Platz fünf. Eine starke Leistung bot auch ihre Vereinskameradin Maike Schmidt (ART), die bei den Frauen sowohl das Kugelstoßen mit 11,91 Metern, als auch mit dem Diskus (42,92) siegreich war.

(eif)
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