Fußball Wessen sieglose Serie reißt heute Abend?
Wegberg · Regionalliga: Der FC Wegberg-Beeck spielt heute im heimischen Waldstadion gegen Rot-Weiss Essen (Anstoß 19.30 Uhr). Beide Teams haben schon lange nicht mehr gewonnen - auch die vor der Saison so hochgehandelten Gäste nicht. Die stecken mittlerweile im Abstiegskampf.
Der 16. Spieltag war für den FC Wegberg-Beeck ein ganz besonderer: Am 7. November 2015 fuhren die Kleeblätter ihren bislang einzigen Sieg in der Regionalliga ein, schlugen daheim den FC Kray 4:2. Seit dem 16. Spieltag wartet aber auch schon Rot-Weiss Essen auf einen Dreier. Das 2:0 im Derby gegen Schalkes U 23 vom 8. November war der bislang letzte Sieg der Rot-Weissen. Die haben seitdem zwar auch nur einmal verloren, aber zuletzt sechsmal hintereinander nur Remis gespielt.
Folge: Der vor der Saison so hochgehandelte Traditionsverein ist mittlerweile im Abstiegskampf angekommen. Ganze drei Zähler trennen das Team von Coach Jan Siewert noch vom ersten Abstiegsplatz, den ausgerechnet Schalke innehat - und die Knappen haben auch noch ein Spiel mehr auszutragen.
Ganz knapp schrammten die Essener aber am vergangenen Freitag im Derby daheim gegen die SG Wattenscheid an einem Dreier vorbei. Bis zur 89. Minute führten sie gegen das Überraschungsteam der Liga 2:1, ehe die SG per Handelfmeter noch ausglich. "Da hat Essen gar nicht schlecht gespielt, fehlte gerade auch das Quäntchen Glück - nicht nur wegen des Handelfmeters. Unmittelbar vor dem 0:1 durch ein kurioses Eigentor hätte Essen selbst in Führung gehen können. Wenn man einen Lauf hat, dann macht man den auch", merkt Beecks Teamchef Friedel Henßen an, der vor Ort war. Einen nachhaltigen Eindruck habe vor allem Benjamin Baier hinterlassen. "Ein echter Kapitän, der vorangeht", sagt Henßen. Auch Essens offensive Außenverteidiger waren ihm aufgefallen.
Passend zum Negativlauf sah Essens bereits verwarnter Andreas Ivan nach gut einer Stunde wegen vermeintlicher Schwalbe die Ampelkarte, wird heute also fehlen. "Die Jungs haben auch in Unterzahl gebissen und sind absolut an die Schmerzgrenze gegangen. Das stimmt mich zuversichtlich für die kommenden Aufgaben - auch für das Spiel in Beeck", sagt Siewert. Mit dazu beitragen kann bei RWE Routinier Frank Löning (34). Der Angreifer kam in der Winterpause von Drittligist Chemnitzer FC, bringt Zweitligaerfahrung aus Sandhausen, Aue und Paderborn mit. Beim Hinspiel in Essen stand Beeck so dicht wie weder davor noch danach einmal vor einem Auswärtspunkt. Bis zur 89. Minute hielt der FC das 0:0, ehe ein Stochertor von Moritz Fritz doch noch die Niederlage bedeutete. "Mit Essen haben wir also noch eine Rechnung offen. Und mit allzu viel Selbstvertrauen werden die nach ihrer sieglosen Serie auch nicht zu uns nach Beeck kommen. Ganz klar, gegen die Rot-Weissen muss der Knoten platzen", fordert forsch Beecks Linksverteidiger Marko Karamarko.
Der dürfte heute ebenso wieder auflaufen wie Sahin Dagistan, der in Velbert nach seiner Denkpause gegen Gladbach ein ordentliches Spiel machte. "Sahin hat da auch gut gegen den Ball gearbeitet. Natürlich ist aber auch bei ihm noch Luft nach oben", sagt Henßen - ein Satz, der nahezu für das gesamte Team gilt.
In Velbert spielte Dagistan übrigens im Trikot des gelbgesperrten Sebastian Wilms - aus der Not. "Sahins Trikot war kurzzeitig verschütt gegangen. Mit Erlaubnis des Schiris ist er daher dann im Wilms-Trikot aufgelaufen - das ist alles. Wir wollten damit nicht aus 'Daggi' einen aggressiven Wilms machen", erläutert Henßen schmunzelnd.
Während Wilms heute wieder ins Team zurückkehren dürfte, ist dies bei Danny Richter, der in Velbert zur Pause angeschlagen raus musste, noch fraglich. Definitiv nicht dabei ist Patrick Ajani: Der Innenverteidiger hat für seine Notbremse im Spiel gegen Gladbach zwei Spiele Sperre bekommen, fehlt heute letztmals.
