Fußball Zwölfter Anlauf für erste Auswärtspunkte

Wegberg · Regionalliga: Beeck spielt morgen in Velbert. Die SSVg ist der einzige der vier Aufsteiger, der zurzeit über dem Strich steht. Das Hinspiel verlor der FC 2:6. Sebastian Wilms und Patrick Ajani fehlen gesperrt, Thomas Lambertz verletzt.

 Einen denkbar unglücklichen Einstand im FC-Trikot hatte Beecks Keeper Patrick Nettekoven beim 2:6 im Hinspiel. Hier fischt er Velberts Milko Trisic den Ball vom Fuß - und verhindert so noch Schlimmeres.

Einen denkbar unglücklichen Einstand im FC-Trikot hatte Beecks Keeper Patrick Nettekoven beim 2:6 im Hinspiel. Hier fischt er Velberts Milko Trisic den Ball vom Fuß - und verhindert so noch Schlimmeres.

Foto: JÜRGEN LAASER (ARCHIV)

Den 29. August 2015 würde Patrick Nettekoven am liebsten aus seinem Gedächtnis streichen. "Da habe ich schon gedacht, ich bin im falschen Film", bekennt der Torwart des FC Wegberg-Beeck. An diesem Tag feierte er ebenso wie die zweite Blitzverpflichtung David Azin sein Debüt im Beecker Trikot - und musste in seinem Premierenspiel gleich sechsmal hinter sich greifen: Gegen die SSVg Velbert, den Mitaufsteiger vom Niederrhein, verloren die Kleeblätter 2:6 - seinerzeit die fünfte klare Niederlage im fünften Spiel.

Auch FC-Kapitän Arian Berkigt blickt auf diesen Tag zurück: "Da haben wir in erster Linie deswegen so hoch verloren, weil wir megaviele Fehler gemacht haben. Grundsätzlich gehört Velbert aber zu den Gegnern, mit denen wir mithalten können - und das wollen wir nun auch beweisen. Wir haben eine Menge gutzumachen." Dazu haben Berkigt und Co. morgen ab 14 Uhr ausreichend Gelegenheit. Dann steht in der Velberter Christopeit-Sport-Arena das Rückspiel an, und im zwölften Auswärtsspiel soll nun endlich das erste Erfolgserlebnis in der Fremde her. "Ganz klar, da wollen wir zumindest einen Punkt mitnehmen", betont Berkigt.

Dagegen hätte auch sein Teamchef Friedel Henßen rein gar nichts einzuwenden. Der beschäftigt sich weniger mit dem Gegner als weitaus mehr mit dem eigenen Team: "Auch auf die Gefahr, dass ich mich wiederhole. Entscheidend ist die Einstellung. Wenn morgen jeder von uns an seine Leistungsgrenze geht und über 90 Minuten konzentriert ist, dann können wir in Velbert was holen - aber auch nur dann."

Im Hinspiel war genau das nicht der Fall: "Da haben wir es Velbert viel zu einfach gemacht. Die SSVg hat unsere Schwächen dann aber auch gnadenlos ausgenutzt", erinnert sich Henßen. Das galt speziell für die erste Halbzeit: Zur Pause lag Beeck bereits aussichtslos 0:4 zurück.

Gegenüber dem letzten Spiel, dem 2:6 gegen die U 23 Borussia Mönchengladbachs, ist Beecks sportlich Verantwortlicher gezwungen, das Team zumindest auf drei Positionen zu ändern: Gegen die Borussia sah Sebastian Wilms seine fünfte Gelbe Karte und ist damit ebenso gesperrt wie Patrick Ajani, der in der Schlussphase wegen einer Notbremse Rot sah. Dazu fällt Thomas Lambertz aus, der gegen die Borussia schon früh mit einer Oberschenkelzerrung raus musste und seit dieser Woche auch noch an einer Bindehautentzündung laboriert. "Beides kann er nun wenigstens zusammen auskurieren", merkt Henßen leicht sarkastisch an.

Chancen auf einen Einsatz von Beginn an dürfen sich so mehrere Spieler ausrechnen, die zuletzt seltener erste Wahl waren - so Dominik Bischoff und David Azin, aber auch Sahin Dagistan, den Henßen in erster Linie wegen Einstellungsdefiziten gegen die Borussia erstmals draußen gelassen hatte. "Sahin hat in dieser Woche ordentlich trainiert", merkt Henßen dazu an. Definitiv ins Team zurückkehrt Fabio Ribeiro, der gegen den VfL mit einer Muskelverhärtung passen musste.

Nach dem Hinspiel war die Schere zwischen Beeck und Velbert immer weiter auseinandergegangen: Während sich die Kleeblätter am Tabellenende einzementierten, sammelten die Niederbergischen fleißig Punkte. Aktuell sind es 27, mit denen das Team von Coach André Pawlak der einzige der vier Aufsteiger ist, der zurzeit über dem Strich steht: Auf den ersten Abstiegsplatz hat die SSVg drei Punkte Vorsprung.

"Damit sind wir natürlich zufrieden. Doch bis zum Klassenerhalt ist es noch ein sehr weiter Weg. Vielleicht reichen dafür sogar die 40 Punkte, die wir uns vor der Saison vorgenommen haben, noch nicht mal aus", sagt Pawlak, der die Partie gegen das abgeschlagene Schlusslicht keineswegs als Selbstläufer ansieht: "Ganz im Gegenteil, das ist für uns die undankbarste Aufgabe. Ich habe Beeck oft genug gesehen, um zu wissen, dass die Mannschaft nicht so schlecht ist, wie es der Punktestand vermuten lassen könnte. Und im Unterschied zu uns können die Beecker locker ins Spiel gehen, können alles oder nichts spielen."

(emo)
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