Kreis Heinsberg Sprühen gegen die "Spinner-Prozession"

Kreis Heinsberg · Einsätze am Straßenrand in diesen Wochen gelten den Raupen des Eichenprozessionsspinners.

Mit ihren langen Haaren ist sie ein "reizender" Zeitgenosse: die Raupe des Eichenprozessionsspinners. Weil sie die wertvollen Eichen befällt und allergische Reaktionen beim Menschen auslöst, wird sie dort, wo sie mit Menschen in Kontakt kommen kann, bekämpft.

Der Kreis Heinsberg und die kreisangehörigen Städte, auch Baesweiler und der Kreis Düren für das Stadtgebiet Linnich führen wieder eine gemeinsame vorbeugende Bekämpfung des Eichenprozessionsspinners an Eichen durch, an denen mit verstärktem Befall zu rechnen ist. Verkehrsteilnehmer werden gebeten, auf gekennzeichnete Einsatzfahrzeuge und die Sprühturbine zu achten. In diesem Jahr werden rund 5200 Eichen an Straßen und auf öffentlichen Grünflächen behandelt. Während der Besprühung der Eichenbäume in den hellen Tages- und Abendstunden (bis etwa 21 Uhr) muss kurzzeitig mit Beeinträchtigungen gerechnet werden.

Die Raupenhaare des Eichenprozessionsspinners stellen eine gesundheitliche Gefahr für Menschen dar. Bei Berührung mit den Brennhaaren können diese eine allergische Reaktion auslösen. Auch die nach der Häutung der Raupen zurückbleibenden alten Larvenhäute besitzen weiter eine hohe Konzentration an Brennhaaren. Durch Mäh- und Unterhaltungsarbeiten in Grünflächen können diese Haare wieder aufgewirbelt werden und zu gesundheitlichen Beeinträchtigungen führen. Der Eichenprozessionsspinner kommt an allen Eichenarten vor, vor allem an Stiel- und Traubeneiche. Eine vorsorgliche Bekämpfung sei unter Abwägung aller Aspekte die zum Schutz der Bevölkerung verhältnismäßigste Lösung, so die Kreisverwaltung.

Mit der Präventionsmaßnahme hat der Kreis Heinsberg wieder ein Fachunternehmen beauftragt. Besprüht werden die Eichen mit dem Biozid "Dipel ES". Dieses Mittel hat eine Zulassung der Bundesanstalt für Arbeitsschutz und Arbeitsmedizin auf Basis bestimmter Stämme des "Bacillus thuringiensis" (BT). Das Biozid wirkt als Fraßgift; es tötet nur bestimmte Raupen und nicht Nutzinsekten wie Marienkäfer oder Schlupfwespen. Die Raupen nehmen die ungiftige Vorstufe des Wirkstoffs beim Fressen der jungen Eichenblätter auf. Erst später bildet der Bazillus den Giftstoff und löst die Vergiftung des Eichenprozessionsspinners aus.

Das Biozid ist für den Menschen vergleichsweise unbedenklich. Vorsorglich wird jedoch empfohlen, als Passant dem Sprühnebel auszuweichen sowie als Anwohner beim Hören der Sprühturbine die Fenster des Hauses zu schließen.

(RP)
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