Kreis Heinsberg Tourismuskonzept auf gutem Weg

Kreis Heinsberg · WFG-Chef Ulrich Schirowski sieht beste Perspektiven für den Kreis Heinsberg. HTS soll in die WFG integriert werden.

 Von seinem Büro in der Heinsberger Klostergasse aus leitet Ulrich Schirowski seit dem 1. August 2015 die Wirtschaftsförderungsgesellschaft für den Kreis Heinsberg (WFG): "Tourismusentwicklung ist ein wesentlicher Bestandteil der Wirtschaftsförderung", sagt der 48-Jährige aus Hückelhoven-Baal.

Von seinem Büro in der Heinsberger Klostergasse aus leitet Ulrich Schirowski seit dem 1. August 2015 die Wirtschaftsförderungsgesellschaft für den Kreis Heinsberg (WFG): "Tourismusentwicklung ist ein wesentlicher Bestandteil der Wirtschaftsförderung", sagt der 48-Jährige aus Hückelhoven-Baal.

Foto: Uwe Heldens

Spitze im Westen. Der Slogan der Wirtschaftsförderungsgesellschaft für den Kreis Heinsberg (WFG) könnte demnächst auch den Heinsberger Tourist-Service (HTS) beflügeln. Die Zeichen stehen auf eine Fusion von WFG und HTS unter Leitung des Geschäftsführers Ulrich Schirowski (48), der bereits seit 1. August 2015 die Wirtschaftsförderungsgesellschaft führt.

Patricia Thiel, die seit fast zwei Jahrzehnten den Heinsberger Tourist Service leitet und die touristische Entwicklung des Kreises Heinsberg maßgeblich geprägt hat, muss aus gesundheitlichen Gründen kürzertreten. In mehreren Workshops wird die Kooperation vorbereitet. Wenn die rechtlichen Fragen geklärt sind und alle Gremien zugestimmt haben, ist der Weg frei für den allgemein befürworteten Zusammenschluss. Der operative Bereich des HTS könnte als eigene Abteilung in die WFG integriert werden und Patricia Thiel in die zweite Reihe zurücktreten, bliebe dem HTS aber auf jeden Fall erhalten. "Tourismusentwicklung ist ein wesentlicher Bestandteil der Wirtschaftsförderung", sagt Ulrich Schirowski, der schon seit einigen Monaten dafür Sorge trägt, dass das Tourismuskonzept bis Ende Mai 2016 vorliegt. Anderswo habe sich das Modell längst bewährt. Es gehe um eine gemeinsame Verwaltung bei gleichzeitiger Stärkung der Themen: "Wenn man etwas erreichen will, darf man eine mögliche Zusammenführung nicht unter dem Aspekt der Kosteneinsparung sehen", sagt Schirowski.

Zum Thema Tourismuskonzept stehen Workshops zu Tourist-Information, Radtourismus, Erlebnisraumkonzept, Aufgaben und Organisation sowie Marketingkonzept auf dem Programm. Die Verbesserung des Rurufer-Radwegs (Erlebnisraum RUR) und eine völlig neu konzipierte E-Bike-Tour, die durch alle zehn Kommunen des Kreises Heinsberg führt und eine identitätsstiftende Wirkung haben soll, hat Schirowski bereits auf dem Tisch. Jetzt geht es um ein schlüssiges Vermarktungskonzept.

Seinen Wechsel von Aachen, wo er zuletzt als Geschäftsführer des Zweckverbands Region Aachen tätig war, in seinen Heimatkreis Heinsberg bezeichnet Ulrich Schirowski als "ein Nachhausekommen". Der 48-Jährige ist ein Kind der Region. Seine Examensarbeit in Wirtschaftsgeografie schrieb er über die "Konversion militärischer Liegenschaften am Beispiel der Selfkant-Kaserne in Geilenkirchen". Seine theoretische Ausarbeitung wurde später in weiten Teilen umgesetzt. "Das hat mich sehr gefreut", sagt Schirowski rückblickend. Auch in die Konversion des früheren Militärflughafengeländes in Wildenrath, der in einen Industrie- und Gewerbepark samt Siemens-Testzentrum für Schienenverkehr umgestaltet wurde und als richtungsweisendes Beispiel in NRW gilt, war Schirowski involviert.

Jetzt richtet sich der Blick des WFG-Chefs in die Zukunft. Er ist optimistisch: "Der Kreis Heinsberg nimmt beispielsweise beim Thema Sozialraum- und Siedlungsflächenmonitoring eine Spitzenstellung ein. Ich halte sehr viel davon, wie das hier angegangen wird", sagt er. Der bevorstehende Lückenschluss zwischen der A 46 bei Heinsberg und der niederländischen Autobahn 2 werde als "Entwicklungsachse des Kreises" weitere wirtschaftliche Impulse bringen. Schirowski wirbt für eine sinnvoll mit den Kommunen abgestimmte Gewerbeflächenentwicklung und nennt die Ansiedlung des Jago-Logistikzentrums zwischen Hückelhoven und Wassenberg als gutes Beispiel. Als "ernstzunehmender Ergänzungsraum" der Oberzentren in Köln, Düsseldorf und Aachen hat der Kreis Heinsberg aus Sicht des WFG-Chefs eine sehr gute Entwicklungsperspektive.

(RP)
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