Die grundlegende Sprachbildung in frühen Jahren hat sich für Bildungserfolge als bedeutend herausgestellt. So steht die Sprachförderung in Kindertagesstätten ganz oben auf der Prioritätenliste der Bildungspolitik: Eine zentrale Bildungsaufgabe stellt die Unterstützung einer guten Sprachentwicklung der Kinder dar. Die in der Praxis der Kitas in NRW gewonnenen Erfahrungen wurden durch wissenschaftliche Erkenntnisse unterstützt und führten 2014 zum Paradigmenwechsel bei der Förderung kindlicher Sprachkompetenz. "Alltagsintegrierte Sprachbildung" der Kinder orientiert sich an den Lebenserfahrungen und Bedürfnissen der Kinder und weist auf die zunehmende Bedeutung von Bewegung für eine effektive grundlegende Sprachbildung hin.

Kinder möchten selbsttätig die Welt entdecken und sich dabei auch mitteilen. Sie fangen nicht der Sprache willen an zu sprechen, sondern weil sie ihren eigenen Handlungen mehr Bedeutung zukommen lassen wollen. Sie erwerben die Begriffe ihrer Umwelt durch eigenes Erleben, begreifen die Welt durch Bewegung. Über die "bewegte" Auseinandersetzung mit ihrer Umwelt wird Sprache aktiv und nachhaltig gelernt. Kindliche Sprachentwicklung geschieht in einer Einheit von Wahrnehmen, Handeln, Fühlen und Denken. Fehlende Bewegungsmöglichkeiten und Sprachentwicklungsstörungen hängen nachweislich zusammen. Alle Awo-Kitas setzen sich daher für ein bewegungsgeleitetes Konzept der Sprachbildung ein. In jedem Kreisverband steht darüber hinaus eine pädagogische Mitarbeiterin als Multiplikatorin für alltagsintegrierte Sprachbildung als Referentin und Beraterin zur Verfügung. Im Kreis Heinsberg werden rund 830 Kinder im Alter von einem Jahr bis zum Schuleintritt in zehn Kindertagesstätten der Awo betreut.