Erkelenz Verdi-Streik mit regionalen Auswirkungen

Erkelenz · Die Busse im Kreis Heinsberg fuhren gestern nach einem Sonderfahrplan. Grund war der Gewerkschaftsstreik in Mönchengladbach, an dem 90 West-Busfahrer teilnahmen.

Verdi-Kundgebung: Konfetti und Schlachtrufe auf dem Alten Markt
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Keine Busse auf der Straße, dafür umso mehr Taxen und Fahrradfahrer: Verdi hatte gestern am linken Niederrhein einige Tausende Angestellte im öffentlichen Dienst aufgerufen, sich an den NRW-weiten Warnstreiks zu beteiligen. Also blieben die etwa 200 NEW-Busse in ihren Depots. Im Kreis Heinsberg waren es 90 Busfahrer, die ihre Arbeit bei der WestEnergie und Verkehr gestern ruhen ließen, um sich in Mönchengladbach an einer Demonstration zu beteiligen.

Die Gewerkschaft fordert einen Pauschalzuschlag von 100 Euro plus 3,5 Prozent Lohnerhöhung. Zur größten Kundgebung auf dem Alten Markt in Mönchengladbach kamen rund 1600 Streikende. In weißen Plastikumhängen mit der Aufschrift "Wir sind es wert" schwenkten sie ihre rote Fahnen und schimpften gegen die Bundesregierung. Ihr Schlachtruf: "Gibt die Kohle her, Thomas de Maizière!" Die Verdi-Jugend schoss Konfetti-Bomben in die Menge, eine Band sorgte für Stimmung, für warmes Mittagessen war gesorgt.

Warnstreik: So kommen die Mönchengladbacher zur Arbeit
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"Alle waren trotz der Kälte gut drauf", sagte die Verdi-Geschäftsführerin vom linken Niederrhein, Mechthild Schratz. Die Streikenden hätten gezeigt, dass sie sich die niedrigen Löhne nicht länger gefallen lassen. Am Donnerstag und Freitag gehen die Tarifverhandlungen mit den Arbeitgebern in die nächste Runde. Vor allem die Pauschalerhöhung um 100 Euro ist ein großer Streitpunkt. Falls kein Kompromiss gefunden wird, kann es nächste Woche erneut zu Streiks kommen. "Dann vielleicht auch einen Tag länger", sagte Schratz.

Weil die WestEnergie und Verkehr für den Busverkehr im Kreis Heinsberg veröffentlicht hatte, sei es hier "relativ ruhig" geblieben, sagte Geschäftsführer und Betriebsleiter Udo Winkens. "Die größte Teil unserer Kunde hatte Verständnis, einige haben ihrem Ärger Luft gemacht." Dank der Mithilfe von Fremdfirmen sei es im Kreis Heinsberg möglich gewesen, "etwas weniger als die Hälfte unserer Leistungen anbieten zu können. Beim Schülerverkehr waren es 100 Prozent." In Gangelt und im Selfkant sei darüber hinaus der Multibus den ganzen Tag über im Einsatz gewesen, um Kunden zu befördern.

"Ich hoffe dennoch auf eine schnelle Einigung der Tarifparteien, damit der Betrieb wieder in normaler Ruhe ablaufen kann", sagte Udo Winkens.

(RP)
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