Finalistin aus Erkelenz "Voice"-Traum von Debbie Schippers bleibt - trotz Abi-Stress

Erkelenz · Vor zwei Monaten sang sie noch vor Tausenden von Fans in großen Arenen: Debbie Schippers (17), die Geilenkirchener Finalistin der TV-Castingshow "The Voice of Germany", blickt im RP-Gespräch zurück und erzählt, was sie vorhat.

 Freundinnen aus Geilenkirchen, die Debbie Schippers auch zu den Shows nach Berlin begleiten durften, haben ihr diese Collage geschenkt.

Freundinnen aus Geilenkirchen, die Debbie Schippers auch zu den Shows nach Berlin begleiten durften, haben ihr diese Collage geschenkt.

Foto: J. Laaser

Der Traum unzähliger junger Leute wurde für Debbie Schippers aus Geilenkirchen im vergangenen Jahr wahr: Unter Tausenden von Bewerbern schaffte es die heute 17-jährige Schülerin des Gymnasiums St. Ursula ins Finale der besten Vier bei der TV-Casting-Show "The Voice of Germany". Die Tuchfühlung mit Teenie-Idolen wie Katy Perry, der gemeinsame Auftritt mit Shootingstar Ellie Goulding im Finale, die Zusammenarbeit mit ihren Mentoren von "The Boss Hoss" — "auf Augenhöhe", wie Debbie betont: Von den Erlebnissen der aufregenden Wochen zehrt die Viertplatzierte immer noch.

 Debbie in ihrem Zimmer zu Hause beim Büffeln fürs Abi. Die Musik spielt derzeit mal die "zweite Geige".

Debbie in ihrem Zimmer zu Hause beim Büffeln fürs Abi. Die Musik spielt derzeit mal die "zweite Geige".

Foto: Jürgen Laaser

Obwohl zurzeit im Elternhaus in Geilenkirchen Pauken für die Vorabi-Klausuren angesagt ist. Dennoch: "Es war die glücklichste Zeit meines Lebens, ein unvergleichliches Gefühl", schwärmt sie. Bekennt aber auch, dass der Rückfall in den grauen Schulalltag nach der Tournee der Voice-Besten durch große Arenen der Republik im Januar "ziemlich hart" war. "Da steht man auf der Bühne vor 8000 Leuten und muss am nächsten Tag in Mathe an die Tafel." Dazu die richtige Motivation zu finden, sei ihr nicht leicht gefallen.

Aber derzeit muss die Schule im Mittelpunkt stehen, darauf legt auch Vater Albert Schippers, der seine minderjährige Tochter in der Castingzeit auf Schritt und Tritt begleiten musste, großen Wert. Im Dezember war sie vom Unterricht befreit, musste die Klausen aber nachschreiben. "Wir haben den Ball immer flach gehalten", sagt der Vater. Und Debbie fügt hinzu, dass sie nie damit gerechnet habe, als jüngste Kandidatin überhaupt so weit zu kommen. Schließlich hatte sie sich nicht mal "normal" für Show beworben. "Klar, ich hatte die Voice-Staffeln im Fernsehen verfolgt, die professionellen Stimmen bewundert und mich schon mal gefragt, wie ich da wohl selbst aussehen würde", erzählt sie. "Aber mich da ernsthaft zu bewerben, das hätte ich nie gewagt."

Um so größer war die Überraschung, als sie eine Einladung der Veranstalter zu einem ersten Vorsingen bekam. TV-Leuten waren Videos der jungen Sängerin und Songschreiberin auf You Tube aufgefallen. Denn schon mit elf Jahren hatte Debbie Freunde zu einer Band um sich geschart, ab 14 gab es sogar Aufritte in Pubs der Region und bei Geilenkirchener Festen. Dabei hat Debbie Schippers nie regulären Gesangs- oder Instrumentalunterricht genommen, sich die Klavierbegleitung zu ihren Songs selbst beigebracht.

In dem Kölner Hotel, wo es von Hunderten von Möchtegern-Stars wimmelte, konnte sie — als Eingeladene — die erste "Massen-Sondierung" überspringen. Es folgten zwei Vorsingen in kleineren Gruppen, ein Gespräch — Tage später dann die Einladung in die nächste Runde nach Berlin. Auch hier machte die damals 16-Jährige offenbar Eindruck — noch bevor für die Voice-typischen "Blind Auditions" (die Jury hört nur die Stimmen der Kandidaten) die Kameras angingen. Die weitere Geschichte, Debbies "Durchmarsch" bis zum Finale, verfolgten Millionen an den Bildschirmen.

Was bleibt vom Höhenflug? Debbie Schippers kennt die Geschichten vieler nach kurzem Hype in der Versenkung verschwundener Casting-Sterne. "Ich bleibe da schon auf dem Boden", sagt die Schülerin. "Ich muss nicht die neue Beyoncé werden, aber ich möchte eben gerne weiter Musik machen und die Leute unterhalten." Plan B, ein späteres Studium, bleibt dabei im Hinterkopf. "Ich bin jung genug, das später noch anzugehen."

Durch "The Voice" habe sie viele Freunde gewonnen und Kontakte knüpfen können, die sie ausbauen möchte, sagt die Abiturientin. Auftritte mit ihren Final-Kollegen gab es bereits und wird es weiter geben. "Wir waren nicht Konkurrenten, sondern eine große Familie — das war eben nicht nur Show", betont Debbie. Und ihre Mentoren von Boss Hoss bleiben für sie erreichbar: "Sascha und Alec sind für mich so etwas wie die großen Brüder geworden, die ich nie hatte."

(RP)
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