Hückelhoven Warteschlangen im Kreisverkehr

Hückelhoven · "Sprungschanzen" werden beseitigt und schadhaften Kanäle erneuert: Im Einmündungsbereich von Parkhof-, Martin-Luther-, Sophia-, Mokwa- und Brassertstraße finden derzeit Arbeiten zur Behebung aktueller Bergschäden statt.

Drei Mulden hintereinander, die sich quer über die Brassertstraße von der Parkhofstraße her den Kirchberg hinauf zogen, haben den Autofahrern seit mehr als zwei Jahren das Leben schwer gemacht. Ihre Beseitigung macht wegen der komplizierten Straßensituation eine besondere Verkehrsführungen notwendig. So regeln Ampeln die Einfahrten in den Kreisverkehr wechselweise von der Parkhof-, der Martin-Luther- und der Sophiastraße her, was in Spitzenzeiten Wartezeiten unvermeidlich werden lässt. Von der Brassert- und der Mokwastraße kann man während der Bauarbeiten, die bis Ende der Woche dauern, nicht in die Parkhof- und die Sophiastraße einfahren.

Geologische Besonderheiten

Auftraggeber ist der Eschweiler Bergwerks-Verein (EBV), der als letzter Betreiber der Zeche Sophia-Jacoba zur Schadensbeseitigung verpflichtet ist. Die Ursache der nach der Einstellung der Förderung auftretenden Hebungen und Senkungen in Gerderath, Wassenberg und Hückelhoven liegt in der Steigung des Grund-Grubenwassers, das während der Zeit der Kohleförderung ständig abgepumpt wurde.

Auch die geologischen Verhältnisse der Region spielen eine Rolle, sagt Heinz Sahl, Bereichsleiter Bergbaufolgearbeiten" beim EBV. Das frühere Sophia-Jacoba-Abbaugebiet weist Besonderheiten auf. Dazu zählt die markante Begrenzung der Abbaugebiete nach Westen und Südwesten durch den so genannten Rurrand-Sprung und den Meinweg-Sprung, die auch hydraulische Wirkungen (Wasserdruck) haben. Eine weitere Abgrenzung gibt's gegenüber der westlich an den Wassenberger Horst angrenzenden Rurscholle. Der Rurrand- und der Meinwegsprung wurden durch Sophia-Jacoba nicht durchbrochen, sodass sie eine hydraulische Barriere darstellen. Daraus wiederum ist eine unterirdische "Schadenslinie" in einer Breite von fünf bis 15 Meter entstanden, die Schäden an Häusern und Kanälen verursachen. Das hat sich in Wassenberg und Hückelhoven gezeigt. In anderen Gebieten der Region, sagt Sahl, "werden durch die Hebungen keine Schäden verursacht".

Fortsetzung im August

Die Arbeiten und damit die Sperrungen werden bis Freitag dauern, dann für drei Wochen unterbrochen, um am 4. August fortgesetzt zu werden.

(RP)
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