Wegberg Wein-Broker im großen Stil

Wegberg · Der Arsbecker Olgerd Slugocki hat sich auf erlesene Tropfen spezialisiert. Der 52-Jährige ersteigert sie in Fässern und hofft auf Wertsteigerung. Manchmal gehen 5000 Euro teure Exemplare über den Ladentisch.

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Foto: Tilmann / Messe Düsseldorf

In seiner Branche zählt er zu den Top-Verkäufern. Europaweit vertrauen betuchte Kunden auf seinen guten Geschmack und wissen sein Gespür für einen guten Tropfen zu schätzen. Olgerd Slugocki (52) aus Arsbeck-Büch ist Spezialist für Weine. Nicht irgendwelche Weine, sondern solche, die vorzugsweise an Feiertagen entkorkt werden.

Bordeaux bevorzugt

Er importiert hauptsächlich französische Produkte aus Bordeaux und tut dies als Wein-Broker "im großen Stil". Politiker, Manager, Anwälte und andere Herrschaften zählen zur Stammkundschaft, die bereit ist, für einen erlesenen Tropfen tiefer in die Tasche zu greifen. Das Geschäft mit der Rebe floriert und wird in der Regel telefonisch perfekt gemacht. Olgerd Slugocki profitiert von seinem Verkaufstalent: "Den Wein richtig anzupreisen, ist eine Kunst. Besser zu sein als die Konkurrenz ist mein Ziel."

Schon als Zwanzigjähriger bewies er unternehmerisches Gespür und eröffnete in Viersen eine Videothek. Weitere Filialen folgten, bevor Slugocki gewinnbringend verkaufte und sich ganz aufs Weingeschäft konzentrierte. Nach der Prämisse "Das Leben ist viel zu kurz, um schlechten Wein zu trinken" machte sich der Arsbecker auf den Weg, um in Frankreich Weingüter zu besuchen. Er lernte auf seinen Reisen nicht nur viel Wissenswertes über gute Weine, sondern traf auch die richtigen Leute und knüpfte Kontakte. Der Chef eines der größten Handelshäuser in Bordeaux, Jan Schyler, Schlossherr und Weingut-Besitzer, zählt zu seinen besten Freunden. "Das bringt mir große Vorteile. Wir beide wissen alles über den Markt und die Preise."

Richtig zu spekulieren, ist ein Geheimnis des Geschäftserfolges. "Es gibt Kunden, die kaufen einen Wein, der erst in zwei Jahren abgefüllt wird, und hoffen dabei auf eine Wertsteigerung. So kostete 1982 eine Flasche Mouton Rothschild 45 Mark, heute ist die nicht unter 2000 Euro zu bekommen", sagt der Experte. Außerdem versichert er, dass man mit keiner Aktie mehr Geld verdiene könne als mit Wein.

Ab zwölf Flaschen aufwärts kommt Olgerd Slugocki mit seinen Kunden ins Geschäft. Der durchschnittliche Preis für seine Angebote liegt zwischen 20 und 100 Euro pro Flasche, manchmal gehen auch 1000 oder sogar 5000 Euro teure Exemplare über den Ladentisch.

Dass der Wein-Broker zu den handverlesenen Weinhändlern gehört, die an der Versteigerung der Ernte von "Hospice de Beaune" in Frankreich teilnehmen darf, hat er sich hart erarbeitet. Immer seltener sei er abgewimmelt worden. Längst habe er einen großen Kundenkreis. Heute wird Slugocki oft angerufen. Na dann "zum Wohl". Oder wie der Franzose sagt "A votre santé".

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(RP)
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